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Kein Grund zur Euphorie

Montag, 31. Oktober 2011, 07:47
von Martin Weiss
In der vergangenen Woche konnte der deutsche Leitindex nach dem Brüsseler-EU-Krisengipfel weitere Kursgewinne verbuchen. Ein Wochenplus von gut sechs Prozent kann sich wahrlich sehen lassen.
Der Endstand lag am Freitag bei 6346 Zählern. Nach den desaströs verlaufenen Vorwochen gab es im Rahmen dieser Erholungsbewegung innerhalb des Bärenmarkts insbesondere bei den Finanzwerten starke Kursgewinne zu vermelden.

Prozentual zweistellige Gewinne

Es kommt wahrlich selten vor, dass bspw. eine Standardaktie wie das Papier der Deutschen Bank auf Wochenbasis um ein Fünftel zulegen kann. Selbst die arg gebeutelte Commerzbank-Aktie schaffte ein Wochenplus von 15 Prozent. Einzig die Societe Generale Aktie konnte mit einem Plus von fast 23 Prozent auf europäischer Ebene noch mehr zulegen. Freilich sollte in diesem Kontext auch immer wieder klar betont werden, dass beim Papier der Societe Generale das 52-Wochen-Hoch bei 52,3 Euro lag. Selbst nach dieser fulminanten Rallye fehlen der Aktie immer noch fast 115 Prozent bis zum 52-Wochen-Hoch. Selbstverständlich wird sich der steile Anstieg der vergangenen Tage wohl kaum fortsetzen können.

Anhaltende Rallye bei den US-Indizes

An den US-Börsen ging die Bärenmarktrallye ebenfalls weiter. Der Dow Jones legte weitere 3,6 Prozent auf 12231 zu. Zur Erinnerung, am 4.10. lag der Index bei 10404 Punkten. Seither beträgt also das Plus in nur gut drei Wochen gut 1800 Punkte bzw. 17,6 Prozent. Der marktbreite S&P 500 konnte von seinem Tief bei 1074 in einer rasanten Aufwärtsbewegung fast zwanzig Prozent zulegen. Der Endstand am Freitag lag bei 1285 Punkten. In der abgelaufenen Handelswoche war es wieder einmal die Hoffnung auf eine Lösung der Staatsschuldenkrise in der Euro-Zone, die die Kurse antrieb.

Ergebnisse des Krisengipfels

Es ist aber überaus unwahrscheinlich, dass mit dem letzten EU-Krisengipfel diese systemische Krise aus der Welt geschafft wurde. In Brüssel wurde ja ein Haircut für die Engagements der Banken in griechischen Staatsanleihen beschlossen. Zudem soll der EFSF-Rettungsschirm finanztechnisch bis auf eine Billion Euro gehebelt werden. Und last but not least ging es um die Rekapitalisierung der europäischen Banken im Volumen von 100 Milliarden Euro.

Hoffnung versus bittere Realität

Sicherlich mag oberflächlich betrachtet die präsentierte Lösung nicht schlecht sein. Leider spricht die harte Realität, die Reaktionen darauf am europäischen Staatsanleihenmarkt eine gänzlich andere Sprache. So ging die Rendite der italienischen Staatsanleihen am Freitag nahe des Allzeithochs der vergangenen Wochen aus dem Handel. Die Renditen für spanische bzw. portugiesische Staatsanleihen zogen ebenfalls stark an. Äußerst beachtlich auch, dass die Zinsdifferenz zwischen deutschen und französischen Staatsanleihen auf ein neues Rekordhoch geklettert ist. Wohl gemerkt, dies passiert, obwohl die EZB ja versucht, die Lage mit Aufkäufen ein wenig zu stabilisieren!

Fakt ist leider, dass die Peripheriestaaten im Süden der Euro-Zone faktisch am Ende sind. Deren einzige langfristige Überlebenschance liegt darin, sich über kurz oder lang ihrer gewaltigen Schuldenlast zu entledigen. Gleichzeitig können aber Frankreich oder Deutschland nicht immer weitere gigantische Bailout-Programme stemmen, wenn sie sich selber nicht am Ende an den Rand des Abgrunds manövrieren wollen.

Nein, es besteht alles andere als Grund zur Euphorie. Die Euphorie liegt allenfalls bei all jenen, die sich jetzt auf relativ hohem Niveau noch von einigen Papieren am Aktienmarkt trennen können.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de