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Geld sparen in einer hoch verschuldeten Volkswirtschaft

Montag, 31. Oktober 2011, 07:57
von Bill Bonner
Ich mache mich heute auf den Weg nach Madrid. Deshalb werde ich mich nicht mit den Märkten beschäftigen, sondern direkt mit der Wirtschaft, welche diesen zugrunde liegt.
Sowohl der International Herald Tribune als auch die Financial Times signalisieren, dass die amerikanische Volkswirtschaft einen harten Schlag hinnehmen musste. Sie beziehen sich darauf, dass das Konsumentenvertrauen der Grund des Problems sei. Die Konsumenten seien nicht dazu bereit, sich weiter zu verschulden und das zu konsumieren...sagen die Zeitungen...weil ihnen die Zuversicht fehlt.

Was ihnen wirklich fehlt, ist natürlich Geld. Sie haben nicht genug Geld, um weiterhin so wie in der Spekulationsblasen-Ära zu konsumieren...und sie haben wenig Hoffnung, überhaupt Geld zu erhalten.

Das Verbrauchervertrauen wird u.a. vom Conference Board in Form eines Index gemessen. Der ist auf dem niedrigsten Stand seit 40 Jahren.

Hohe US-Arbeitslosigkeit

Und das ist kein Wunder. Heute sind mehr Amerikaner als vor 40 Jahren oder in irgendeinem Zeitraum dazwischen arbeitslos. Und niemals zuvor sind die Immobilienpreise so stark gefallen. Laut Case-Shiller Index sind die Immobilienpreise um fast 4% niedriger als vor 12 Monaten. Wenn alle Immobilien der USA einen Marktwert von rund 20 Bio. Dollar haben...dann entspricht dies einem Verlust von ungefähr 800 Mrd. Dollar im letzten Jahr.

Blanke Baby-Boomer

"Das stand doch eh nur auf dem Papier", könnten Sie sagen. Aber das war das Papier, von dem die Generation der "Babyboomer" hoffte, dass sie ihren Ruhestand finanzieren würde. Von dieser Generation werden in den nächsten 15 Jahren an die 70 Millionen Menschen in den Ruhestand gehen. Wenige von denen haben genug Geld gespart. Einige haben ihre Ersparnisse auf den Aktienmarkt gesetzt. Andere setzten darauf, dass sie ihre Häuser verkaufen könnten.

Jetzt haben sie den Salat. Sowohl die Aktienkurse als auch die Immobilienpreise haben in den letzten 10 Jahren per saldo keinen Zuwachs verzeichnen können. Dabei hatten diese Menschen gehofft, dass Gewinne aus diesen Investments sie an die Strände des sonnigen Florida rufen würden, so wie die Lorelei das an den Ufern des Rheins tat.

Doch was haben sie jetzt erhalten in den letzten 10 Jahren an Gewinnen?

Sie müssten jetzt eigentlich noch eine Menge sparen bis zum Ruhestand!

Das Problem mit dem Sparen von Geld ist dies: Es ist nicht kompatibel mit den Bedürfnissen einer mit Schulden überladenen Volkswirtschaft. Wenn die Einkommen der Leute steigen, dann können diese mit dem zusätzlichen Geld ihre Schulden zurückzahlen. Dann schadet das der Volkswirtschaft keineswegs. Aber wenn die Einkommen nicht steigen, dann kann man Schulden nur mit Geld zurückzahlen, das für andere Zwecke vorgesehen war. Das ist die unangenehme Konsequenz der Reduzierung von Konsumausgaben.

Tödlicher Schuldenabbau

Selbst die Presse beginnt zu verstehen, wie es funktioniert. Hier ein Beispiel aus "Atlanta Home": "Wie der Schuldenabbau die Wirtschaft tötet."

Volkswirte nennen dies das Paradox des Entschuldens. Es tritt ein, wenn alle möglichen wirtschaftlich Handelnden - Konsumenten, Unternehmen, Regierung - zur gleichen Zeit ihre Schulden zurückzahlen. Wenn nicht gleichzeitig deren Einkommen steigen, dann können sie die Schulden nur dadurch zurückzahlen, dass sie ihre Ausgaben kürzen. Das wiederum verringert die Nachfrage nach Güter und Dienstleistungen, was wiederum die Preise fallen lässt, was wiederum die Umsätze der Unternehmen leiden lässt. Dies wiederum verringert deren Fähigkeit, ihre Angestellten gut zu bezahlen, welche in Konsequenz davon weniger ausgaben. Dieser Zyklus geht weiter, bis die Einkommen so stark gefallen sind, dass nichts mehr verfügbar ist, um die Schulden zu tilgen.

Fallende Steuereinnahmen als Folge

Und zusammen mit den sinkenden Einkommen und Unternehmensgewinnen sinken auch die Steuereinnahmen des Staates. Das führt zu weniger Polizisten, mehr Schlaglöchern und erhöhtem Druck auf die Rentner. "Wenn Volkswirtschaften Schulden abbauen, dann können sie nicht so schnell wachsen, wie sie es sonst tun würden", so der Präsident der Atlanta Federal Reserve Bank, Dennis Lockhart, in einer vor kurzem gehaltenen Rede.

In dieser Situation befinden sich die USA, drei Jahre nachdem das Finanzsystem der Welt fast kollabiert ist - inmitten des kollektiven Erkennens, dass die Regierung, Unternehmen und Haushalte sich erheblich stärker verschuldet hatten, als dies sinnvoll war.

Die US-Bundesregierung gab den Weg vor. Deren Schulden stiegen von 907 Mrd. Dollar insgesamt im Jahr 1980 auf 14,7 Bio. Dollar im September 2011. Dieser Anstieg war weder langsam noch stetig. Unter der Administration von George W. Bush explodierte die Staatsschuld von 5,7 Bio. im Jahr 2011 auf 10,7 Bio. Dollar. Unter Präsident Obama hat sich die Verschuldung des Bundes um weitere zwei Fünftel erhöht, zum größten Teil dank der "bailouts", welche die Volkswirtschaft während und nach der 2008er Krise stabilisieren sollten.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de