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Der Zusammenhang zwischen verschiedenen Wirtschaftsindikatoren

Mittwoch, 09. März 2011, 13:47
von Sven Weisenhaus

heute möchte ich Ihnen mal wieder einen ersten Überblick über die konjunkturelle Entwicklung in den letzten zwei Wochen geben. Betrachtet man die Daten nicht nur isoliert, sondern im Zusammenhang, wie ich es hier stets zu tun pflege, dann kann man schöne Rückschlüsse daraus ziehen. Los geht's:

Rating-Agenturen hinken (wie üblich) dem Markt hinterher
Die Ratingagentur Moody's senkte ihre Bonitätsnote für das hoch verschuldete Griechenland um drei Stufen von Ba1 auf B1. Wie ich bereits mehrfach dazu erläuterte, wird es mit der schlechteren Bonitätsnote für Griechenland noch schwieriger, sich aus dem Schuldensumpf zu ziehen. Denn je schlechter die Kreditwürdigkeit, desto größer im Umkehrschluss das Ausfallrisiko und desto höhere Zinsen verlangen Investoren für ihr Geld.
Für mich kommt die Herabstufung viel zu spät und verstärkt nun nur noch die Probleme. Denn erst jetzt gelten die griechischen Staatsanleihen in Moodys Augen als "hoch spekulativ". Hier hätten die Agenturen viel früher reagieren müssen, auch im Anlegerinteresse. Denn das ist ihr eigentlicher Zweck!
Und auch den Ausblick für Japan senkte Moodys (bereits vor einigen Tagen). Allerdings brauchte die Agentur für diesen Schritt ganze 9 Jahre!
Japans Staatsverschuldung ist etwa doppelt so hoch wie seine Wirtschaftsleistung. Fast der halbe Haushalt wird durch Neuverschuldung finanziert. Wäre vor diesem Hintergrund nicht auch hier schon früher eine Reaktion möglich oder gar sinnvoll gewesen?
(Im Unterschied zu Griechenland stemmt Japan seine Schulden fast vollständig im eigenen Land, die Staatsanleihen also von Japanern gehalten.)

Deutschland fast vorbildlich
Im Gegensatz zu den zuvor genannten (und auch vielen anderen Ländern) ist Deutschland fast vorbildlich. Das staatliche Finanzierungsdefizit Deutschlands betrug im Jahr 2010 82,0 Milliarden Euro, was eine Defizitquote von 3,3% bedeutet. Trotz leichtem Verstoß gegen die Maastricht-Kriterien (3%) eine Traum-Quote im Vergleich zu anderen Staaten.
Der ifo-Index stieg im Februar von 110,3 Punkten im Vormonat auf 111,2 Punkte - wieder ein neues Rekordhoch! Erwartet wurde hingegen ein leichter Rückgang auf 110,2 Punkte. Sowohl die Lage als auch die Erwartungskomponente konnten erneut zulegen.
A» (unbenannt) ngetrieben durch steigende Einkommenserwartungen, zog in Deutschland das GfK-Konsumklima im März auf 6,0 Punkte an, den höchsten Stand seit Oktober 2007.

Zusammenhang zwischen verschiedenen Wirtschaftsindikatoren
Und um nun mal einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Wirtschaftsindikatoren herzustellen:
Über die inflationären Tendenzen auf Produzentenebene und im Großhandel hatte ich bereits berichtet. Zudem stiegen zuletzt auch auf Seite der Konsumenten die Preise. Bisher zwar nur leicht, aber stetig. Dazu passen auch die aktuellen vorläufigen Zahlen zum Februar:
Auf Basis der Daten aus sechs Bundesländern geht das Statistische Bundesamt davon aus, dass der Preisanstieg in Deutschland im Februar bei 0,5 % gegenüber dem Vormonat lag. Damit stieg die Jahresrate der Konsumentenpreise bereits im Januar erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder auf 2 % und hielt sich im Februar auf diesem Niveau.
Vor dem Hintergrund der schon seit längerer Zeit extrem boomenden deutschen Wirtschaft (siehe ifo-Index) ist dies auch kein Wunder. So können die Unternehmen in einer boomenden Wirtschaft die gestiegenen (Einkaufs-)Preise deutlich besser an die Konsumenten weitergeben, ohne gleich die zarte Nachfrage (wie sie im Falle einer schwachen Wirtschaft wäre) abzuwürgen. Denn in einer starken Wirtschaft gibt es genug Konsumenten, die erste leichte Preisanstiege kompensieren können.
Und so fanden im Berichtsmonat Februar primär bei den Nahrungsmittelpreisen Preis-Weitergaben der Produzenten an die Verbraucher statt.

EZB reagiert
Und genau dies rief nun wohl auch die EZB auf den Plan. Die EZB beließ den Leitzins in ihrer letzten Sitzung am vergangenen Donnerstag wie erwartet bei 1,00%. Die anschließende Rede von EZB-Chef Trichet gilt unter Beobachtern jedoch als nahezu sicheres Zeichen dafür, dass die EZB auf ihrer nächsten Sitzung im April die erste Zinserhöhung seit über 2,5 Jahren beschließen wird. So sprach er in seiner Erklärung von hoher Aufmerksamkeit, die er der Inflationsentwicklung schenkt.
Dies dürfte in meinen Augen zu einer Outperformance der US-Indizes gegenüber den europäischen (u. a. DAX) Indizes führen. Denn vor dem Hintergrund der aktuellen US-Konjunkturdaten dürfte die Fed wohl nicht so schnell ebenfalls die Zinsen anheben, womit der Euro-Raum bei steigenden Zinsen für Anleger bestimmter Asset-Klassen (Euro, Anleihen) zwar interessanter wird, jedoch steigende Zinsen gleichgesetzt werden mit einer bremsenden Wirkung für die Wirtschaft des Währungsraumes und somit den Aktienmarkt belasten.
Hierzu präsentiere ich Ihnen später auch noch entsprechende Charts. Zunächst der Blick auf die US-Daten.

US-Konjunkturdaten - nach wie vor hinken nur der Arbeits- und Immobilienmarkt

Die Verbraucherstimmung nach Ermittlung des Conference Board stieg auf 70,4 Punkte und damit auf ein Dreijahreshoch. Analysten hatten lediglich einen Stand von 65,0 erwartet, nach 64,8 Punkten zuvor, womit die Erwartungen pulverisiert wurden. Auffallend stark erhöhte sich die Erwartungskomponente von 87,3 auf 95,1 Punkte. Der Index für die Einschätzung der Lage erhöhte sich von 31,1 auf 33,4 Punkte. Hier wird aber noch ein Zuwachs um gut 60 Punkte benötigt, um Notierungen auf der Höhe des Durchschnittswerts aufzuweisen.
Auch der entsprechende Index von der Universität Michigan stieg im Februar nach endgültigen Berechnungen auf 77,5 Punkte von 74,2 Zählern im Vormonat und damit auf den höchsten Stand seit Januar 2008.
Die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Februar fielen auf den ersten Blick recht gut aus. 192000 neue Stellen wurden geschaffen und eine Arbeitslosenquote von "nur" 8,9 Prozent vermeldet.
Der US-Häusermarkt hat im Dezember den stärksten Einbruch in zwölf Monaten erlebt. Der Case-Shiller-Index, einer der wichtigsten Indikatoren für Eigenheim- und Wohnungspreise in den Vereinigten Staaten, fiel laut Mitteilung vom Dienstag Ende vergangenen Jahres um 2,4 Prozent. Dies war zugleich der sechste Rückgang in Folge.
Solange Arbeits- und Häusermarkt nicht funktionieren, dürfte der Fed nichts anderes übrig bleiben, als die Füße still zu halten.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de