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Kerninflation - kein brauchbarer Indikator für die Geldpolititk

Mittwoch, 08. Juni 2011, 07:32
von Mr N. N.

Liebe Leserin, lieber Leser,

Am gestrigen Dienstag gingen die US-Aktienindizes den fünften Tag in Folge mit einem Minus aus dem Handel. Zwar hielten sich Dow Jones und co anfangs noch im Plus; aber als klar wurde, dass US-Notenbankchef Bernanke in seiner Rede in Atlanta an diesem Dienstag keine neuen geldpolitischen Lockerungen für die Zeit nach dem 30.6.2011 - Stichwort QE 3 - ankündigte, kamen die US-Börsen wieder ins Trudeln. Der Dow Jones ging 19 Punkte tiefer bei 12071 Zählern aus dem Handel; der marktbreite S&P 500 verlor einen Punkt auf 1285.

Schwächelnde US-Wirtschaft

Der US-Notenbankchef stellte fest, dass sich sowohl der US-Arbeitsmarkt als auch die gesamte US-Wirtschaft in den vergangenen Wochen abgeschwächt hätten. Als Hauptgründe für diese Entwicklung nannte er höhere Energiepreise und die Folgen der Japan-Krise. Bernanke zufolge sollten sich diese Faktoren im zweiten Halbjahr als nicht mehr so gravierend herausstellen. Insofern sagte er wieder ein anziehendes Wachstum fürs zweite Halbjahr 2011 voraus.

Keine Anmerkungen zu QE 3

Viele Marktteilnehmer hatten anscheinend darauf gehofft, dass Bernanke schon jetzt Ankündigungen zu einem möglichen QE 3 macht. In Atlanta wurden aber von Bernanke keinerlei Anmerkungen zu neuen geldpolitischen Maßnahmen, um die Wirtschaft wieder in Fahrt zu bringen, gemacht. Der Notenbankchef konstatierte aber, dass die Wirtschaft immer noch auf tiefe Zinsen angewiesen sei. Solange es keinen wirklich nachhaltigen starken Stellenzuwachs gebe, könne nicht davon die Rede sein, dass die Erholung wirklich Fuß gefasst habe.

Bernanke zum Thema Inflation

Äußerst interessant waren auch die Aussagen von Mr Bernanke zum Thema Inflation. Er gestand zwar ein, dass die Verbraucherpreisinflation in den USA per Ende April 2011 bei 3,5 Prozent lag, was weit über dem Stand (laut Bernanke weniger als ein Prozent) der vergangenen beiden Jahre war. Gleichzeitig betonte er, dass der Großteil des Anstiegs die steigenden Kraftstoffpreise ausmachten, welche ja in jüngster Vergangenheit wieder etwas nachgaben. Mit Ausnahme von Energie und Nahrung sei die Inflation eingedämmt gewesen.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, erst jüngst war es ja das EZB-Direktoriumsmitglied Bini Smaghi, der in der Financial Times vom vergangenen Donnerstag betonte, dass das Instrument der Kerninflation (sprich ohne Rohstoff- und Lebensmittelpreise) als Richtschnur in der Geldpolitik überholt sei.

Anfangs sollten laut Bini Smaghi durch das Herausnehmen dieser schwankungsintensiver Waren aus dem der Teuerung zugrunde liegenden Warenkorb kurzfristige Schwankungen bei der Inflationsbemessung geglättet werden. Dadurch sollte die mittelfristig ausgerichtete Geldpolitik zuverlässigere Daten zur grundlegenden Preisentwicklung erhalten.

Dem Italiener zufolge bewegen sich die Energie- und Rohstoffpreise inzwischen aber nicht mehr schwankungsintensiv seitwärts, sondern in einem stabilen und starken Aufwärtstrend. Seit 1999 habe sich sowohl der globale Index der Energie- und Rohstoffpreise wie auch der der Lebensmittelpreise mehr als verdoppelt. "Diese Anstiege waren überhaupt nicht von kurzer Dauer, sondern hatten einen bleibenden Einfluss", so Bini Smaghi.

Ja, es bedurfte einer Verdopplung der für die meisten Menschen relevanten Rohstoff- und Nahrungspreise, ehe nun auch die Notenbankbürokraten - zumindest mit Blick auf den für die Geldpolitik unbrauchbaren Indikator der Kerninflation - aufwachen. Ob die staatlichen Statistikämter aber künftig ehrlichere" Inflationsraten veröffentlichen werden, bleibt abzuwarten.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de