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Noch Pulver in der Reserve

Freitag, 04. November 2011, 12:51
von Mr N. N.
Mitten in den griechischen Euro-Chaos-Tagen setzte der neue Chef an der Spitze der EZB, Mario Draghi, am gestrigen Donnerstag ein für die meisten Beobachter überraschendes Zeichen. An seinem dritten Tag als EZB-Boss wurde der Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent gesenkt.

Einstimmige Entscheidung

Hoch interessant in diesem Kontext ist auch, dass die Entscheidung im EZB-Rat einstimmig war. Anders formuliert, auch Bundesbank-Chef Weidmann votierte für die Zinssenkung. Auf seiner ersten Pressekonferenz begründete Draghi den Zinsschritt mit einer drohenden milden Rezession". Es sei zu erwarten, dass die Wachstumsprognosen erheblich abgesenkt werden müssen. Die Sorge vor einem herben konjunkturellen Taucher veranlasste also die sog. Währungshüter" zu einer Zinssenkung.

Offizielle Inflationsrate in der Eurozone bei drei Prozent

Die Angst vor einem Wirtschaftsabsturz wurde im EZB-Rat also höher gewichtet als die gegenwärtig relativ hohe offiziell zugegebene Inflationsrate in Höhe von drei Prozent in der Eurozone. Nach Einschätzung des EZB-Ratsmitglieds Mersch habe die EZB noch Pulver in der Reserve. Spielraum für eine weitere Absenkung des Leitzinses sei vorhanden. Mersch zufolge dürfe davon ausgegangen werden, dass aktuell die Inflationsrate mit drei Prozent ihren Höhepunkt erreicht habe. Bis zum Ende des ersten Quartals werde die Inflationsrate wieder unter dem Zielkorridor von zwei Prozent liegen.

European Federal Reserve"

Die gestrige Entscheidung war aber mehr als nur eine erste Duftmarke Draghis. Die Börsen-Zeitung bringt es in einem äußerst lesenswerten Kommentar sehr trefflich auf den Punkt. Gestern wurde ein fundamentaler Wechsel in der Strategie vollzogen. Stabilitätspolitik sei gestern gewesen, Wachstumsförderung heute. Das bisherige Mandat der EZB lag darin, für stabile Preise zu sorgen. Sprich, die Inflationsrate unter zwei Prozent zu halten. Bis gestern hatte die EZB ja kein doppeltes Mandat wie bspw. die US-Notenbank. Für Stefan Balling von der Börsen-Zeitung ist die EZB dadurch zu einer European Federal Reserve geworden. Für Verbraucher und Anleger bedeute dies, dass nun das Tor zur Inflation weit offen sei.

Bewunderung für die Bundesbank

Äußerst aufschlussreich waren dann auch die Aussagen Draghis zur Tradition der deutschen Bundesbank. Zwar bewundere er die Tradition der deutschen Bundesbank, jedoch hätten sich die Zeiten geändert. Er, Mario Draghi, werde nun tun, was notwendig sei. Ob es notwendig sei, das bisher getätigte Ankaufvolumen in Höhe von 174 Milliarden Euro für Anleihen der Krisenländer aufzustocken, ließ er offen.

Stefan Balling von der Börsen-Zeitung geht sogar so weit, die Frage zu stellen, ob Herr Draghi sich die US-Notenbank auch in diesem Kontext zum Vorbild nehme. Diese habe ja bereits für 1,6 Billionen US-Dollar US-Treasuries in der Bilanz stehen.

Falls dem tatsächlich so sein sollte, dann dürfen wir in Frankfurt ab sofort den Helikopter Mario" begrüßen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de