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Alles beim alten!

von Miriam Kraus
Ich bin wieder da und geändert hat sich...im Grunde gar nichts! Etwas ist nach wie vor faul bei den Banken, FED-Chef Bernanke spielt das "Abwarten-und-hoffentlich-übernimmt-die-Politik-mal-das-Ruder"-Spiel, die griechische Wirtschaft steht immer noch fast still und die Politik glänzt mit Uneinigkeit, wenig Entschlusskraft und lustigen Durchhalteparolen. Natürlich hatte ich nicht erwartet, dass sich innerhalb einer Woche etwas gravierend ändern könnte, aber trotzdem, es ist doch schön, wenn man im Grunde nichts verpasst hat. ;-)

Ben in der Sommerpause

FED-Häuptling Ben hat es dieser Tage wahrlich nicht leicht und gibt sich erst einmal zurückhaltend. Beim Notenbanker-Kaffeekränzchen in Jackson Hole wollten wieder alle eine Antwort von ihm, dabei wollte er doch augenscheinlich einfach nur mal seine Ruhe haben.

Ein QE3 hat er den Märkten nicht gegeben - dafür ist es noch etwas zu früh. Wenn Sie sich noch an die Ausgabe vom 19.August erinnern mögen...da hatte ich geschrieben: "Wer ein QE3 haben will muss für sinkende Preise sorgen. Der letzte Einbruch an den Märkten hilft da schon mal, aber noch ist die Preisentwicklung eigentlich zu hoch für ein QE3. Na ja, mal schauen was noch kommt im Rest des Jahres...".

Und genau darauf, auf dem Rest des Jahres, ruhen nun auch die Hoffnungen des Marktes, denn der FED-Häuptling hat es sich nicht nehmen lassen, den Märkten doch noch einen Hoffnungsknochen hinzuwerfen, weshalb auch ohne QE3 keine Riesen-Enttäuschung aufkam. Der Knochen sieht so aus: Ben will jetzt erst einmal in Ruhe seine Sommerpause genießen und abwarten, wie sich die Lage entwickelt. Tut sich gar nichts, dann, so Ben, kann sich die FED ja immer noch im September überlegen, ob sie irgendwas unternehmen will. Allerdings ist der Spielraum der FED mit der Einfrierung der Tiefzinsen begrenzt...was der FED bleibt sind QE-Maßnahmen und weil man zum letzten Mittel ja immer erst zum Schluss greift, wird es auch diesmal nicht anders sein.

Und während der FED-Häuptling sich dieser Tage wohl am liebsten mal irgendwo verkriechen würde, soll jetzt stattdessen endlich mal die Politik ran.

Dies dürfte aber im Falle Amilands wohl genauso schwierig werden, wie im Falle Eurolands. Schließlich ist weder die Politik diesseits, noch jenseits des Atlantiks dieser Tage für Tatkraft, Entschlussfreudigkeit, oder gar Einigkeit und schon gar nicht für gutes Gelingen bekannt. Na ja, mal schauen, ob US-Häuptling Obama mit seiner wegweisenden wirtschaftspolitischen Rede Anfang September irgendwas ändern kann. Ich bin da skeptisch...eine Rede allein rettet meist noch keinen maroden Immobilienmarkt, keinen absaufenden Arbeitsmarkt und hält auch keine Wachstumsdellen auf.

Aber man soll die Hoffnung ja erst zum Schluss aufgeben...vielleicht findet die US-Politik ja doch noch den Weg über den extrem schmalen Grat zwischen Schuldenfalle und Wachstumseinbruch...auch wenn's utopisch klingt...

Euroland – noch lange kein Schmelztiegel

Natürlich habe ich nicht erwartet, dass sich Eurolands Probleme innerhalb einer einzigen Woche lösen lassen könnten. Doch die Debatte um den Integrationszwang der Euroländer nimmt immer seltsamere Formen an. Streitpunkt Nummer 1 scheint vor allem die Frage nach der Leitkultur zu sein. Im Brennpunkt: Deutschland. Während die einen von Deutschland mehr Verantwortung einfordern und die Deutschen als große Blockierer im europäischen Integrationsprozess sehen, wollen die anderen Deutschland schon rausschmeißen (so titelte zumindest die britische Times vor zwei Wochen)...schließlich will man ja auch nicht zu deutsch werden und fürchtet die Bevormundung. Die Deutschen selbst haben allerdings überhaupt kein Interesse daran, den Posten der finanziellen Leitfigur zu übernehmen, zumindest nicht, wenn es nach der Bundesregierung geht, ohne dass man auf die Hilfsbedürftigen einwirken kann.

Währenddessen legen sich die Griechen (Politiker) mit den Banken an und die Finnen (Politiker) mit den Griechen, dank der Forderung nach Sicherheiten für finnische Finanzhilfen, was wiederum die Deutschen (Politiker) auf die Palme bringt.

Bei all dem Geplänkel wird vor allem eines klar: Euroland ist so homogen, wie die berühmte Salatschüssel! Aber mal abgesehen vom sozialwissenschaftlichen Begriff, wäre ich schon froh, wenn die politischen Entscheider erfassen würden, dass Europa noch wesentlich weiter von einem homogenen Wirtschaftsraum entfernt ist. Einen solchen aufzubauen ist wohl eher eine Frage von Jahrzehnten (im besten Falle). Und dabei hilft auch die Fixierung auf Deutschland nur wenig. Denn, die weniger wettbewerbsfähigen Volkswirtschaften im Süden Europas, sind nicht vergleichbar mit der deutschen Wirtschaft. Dementsprechend hilft dort auch das deutsche Modell der Schuldenbremse nichts. Bestes Beispiel dafür ist Griechenland, das sich jetzt schon in den Orkus gespart hat. Allerdings hilft es genauso wenig, stattdessen einen ständigen Geldtransfer vom Norden in den Süden laufen zu lassen.

Und auch die Eurobonds werden das Grundproblem der schwachen Volkswirtschaften nicht ändern.

Doch im Endeffekt...

..ist das wohl sowieso alles egal, denn am Ende wird es nur auf eines ankommen: den politischen Willen für ein zähes und erzwungenes Zusammenwachsen der Euroländer oder für den Zusammenbruch der Eurozone.

Das eine ist ein langwieriger unerfreulicher Prozess, mit langfristigen Konsequenzen, das andere führt zum kurzfristigen Knall des Finanzsystems, mit Banken, die zwar Stresstests bestehen, aber niemals das Scheitern der Eurozone, als Gläubiger derselben und dann schließlich auch die US-Banken mitziehen, die im Übrigen immer noch mehr Sperrholzhäuser, Verzeihung US-Immobilien, besitzen, als die US-Amerikaner.

Aber na ja, man soll die Hoffnung ja erst zum Schluss aufgeben...vielleicht findet die Eurolandpolitik ja doch noch die Brücke über den extrem breiten Graben, zwischen 17 Nationen und Wirtschaftsräumen...auch wenn's utopisch klingt...

So long liebe Leser....somit verabschiede ich mich für heute von Ihnen mit dem beruhigenden Gefühl nichts Wichtiges verpasst zu haben...aber nicht, ohne mich bei den betreffenden Lesern für die lieben "Urlaubswünsche" zu bedanken...und ja, ich habe ein paar wirklich tolle und entspannende Tage mit meiner Familie erlebt, die ich nicht missen möchte...das krönende Highlight, neben der Verschönerung der Wand im Hobbyraum (zur Erklärung: mein Opa und ich sind begeisterte "Hobby-Maler"), war mit Sicherheit ein Ausflug auf die Seealp im Schweizer Kanton Appenzell, wo wir stilecht die Nacht über dem Kuhstall verbracht haben und ich mich ganz, ohne die Ablenkung durch die aktuellen Kurse, auf das Melken meiner Mietkuh Romi konzentrieren durfte...unter uns: nichts schmeckt besser als frischer, selbstgemachter Käse zum Frühstück, während man den Blick über die Berge schweifen lässt und in der Nähe die Kuhglocken läuten...sollten Sie auch mal probieren...ist, meiner Meinung nach, einer Bahnhofstrasse in Zürich, oder einer Königsallee in Düsseldorf und mit Sicherheit der Wall Street auf jeden Fall vorzuziehen...;-)...bis morgen und liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de