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Im Westen nicht viel Neues!

Donnerstag, 28. April 2011, 05:38
von Miriam Kraus
Der Zinsentscheid der FED ist raus, ohne Überraschung, keine Veränderung. Und auch sonst hat sich am generellen Weltbild der FED nicht viel geändert. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, wie sich FED-Häuptling Bernanke heute Abend vor der Kamera macht...

FED behält Nullzinspolitik bei
Keine große Überraschung gab es heute zur Zinsentscheidung. Die US-Notenbank behält ihren Tiefstzins bei. Und auch sonst hat sich nicht viel daran geändert, wie die FED die Welt sieht...

Moderat und gefahrlos
Wenn man so die zusätzlichen Statements der FED betrachtet, könnte fast ein wenig Langeweile aufkommen, denn die FED hat ihre Sicht der Dinge nicht geändert. Na ja, wenn Ben die Erholung der US-Wirtschaft als "moderat" bezeichnet hat er ja auch nicht Unrecht. Ebenso wenig, wenn er sich nach wie vor Sorgen um den durchhängenden Arbeitsmarkt und den schwachen Immobilienmarkt macht.
New Yorks FED-Häuptling Dudley gab keinen Aprilscherz zum Besten, als er am 1.April sagte, dass ein deutlich stärkeres Job-Wachstum vonnöten sei und dass, selbst bei einer Wachstumsrate von 300.000 Arbeitsstellen pro Monat, der Arbeitsmarkt flau bliebe. Zum Vergleich: in den letzten 6 Monaten lag die Wachstumsrate im Durchschnitt gerade einmal bei 149.000 Jobs pro Monat.

Lustig finde ich nur immer wieder, wie sich die FED die Inflation vorstellt, oder besser gesagt: die Gründe für die Inflation. Zum einen (und da hat der Ben ja auch Recht) hat es die USA im Moment ja "nur" mit steigenden Preisen zu tun und nicht auch mit steigenden Löhnen. (Eigentlich klingt da auch sogar noch immer ein bisschen Deflationsangst mit). Aber zum anderen (und jetzt wird's lustig) glaubt die FED tatsächlich, dass sie vollkommen schuldlos an steigenden Rohstoffpreisen und Aktienkursen ist. Schuld, in den Augen der FED, sind einzig und allein, all die vielen Emerging Markets, die eben Unmengen an Rohstoffen verbrauchen und natürlich auch die Nahost-Unruhenstaaten, die den Ölpreis antreiben. Stimmt zwar auch...damit ist allerdings nur die Hälfte gesagt.
Was die FED am liebsten vergessen möchte ist der schwache US-Dollar (der, so sagt Ben übrigens gerade im Livestream, nur dann Unterstützung erfährt, wenn es die FED schafft auch "weiterhin" die Inflation niedrig zu halten und die Wirtschaft zu stärken...;-)...beides Dinge, die sie bislang nicht vollbringen kann...aber lassen wir das...), der als Weltleitwährung ebenso sein Scherflein zu steigenden Preisen beiträgt, wie die aufgeblähte Bilanz der Notenbank.

Apropos FED-Bilanz
Kommen wir nun zu dem Punkt, zu dem sich die Märkte dringend eine Aussage erhofft hatten. Kommen wir zum QE-Programm.
Tatsächlich hat die FED nun beschlossen, QE2 planmäßig noch bis Ende Juni laufen zu lassen. Von einem QE3 ist nicht die Rede.
Doch, nicht dass Sie jetzt glauben, die FED schließt damit die Schleusen...so weit sind wir noch lange nicht, denn die FED hat keineswegs vor, die rund 2,35 Billionen US-Dollar, welche sie seit der Finanzkrise kreiert und ins System gepumpt hat abzuziehen.
Vielmehr wird die somit aufgeblähte Bilanz der Notenbank auch noch auf unbestimmte Zeit genauso aufgebläht bleiben.

Aber was passiert denn dann ab Juni?

Nun, ganz einfach, genau das, was jetzt schon passiert...die FED wird die Einnahmen aus den auslaufenden Wertpapieren, hauptsächlich Hypothekenpapiere einfach dazu nutzen um weiterhin US-Staatsanleihen zu kaufen. Ist doch schön, dass die FED ihre Schuldenregierung nicht hängen lassen wird...und umso schöner, dass sie dem Markt nicht das Spielgeld weg nimmt.

Der Denkfehler der FED
Also fassen wir zusammen: Ben macht sich nach wie vor Sorgen um die Stabilität der Erholung der US-Wirtschaft, den schwachen Arbeitsmarkt und den maroden Immobilienmarkt. Damit hat er auch Recht.
Dagegen macht er sich nicht die geringsten Sorgen um die Inflation. Die, so glaubt er, wird ja ausschließlich im Ausland gemacht, darauf hat er keinen Einfluss. Abgesehen davon geht er trotzdem davon aus, dass die Teuerung bald wieder sinken wird. Wahrscheinlich glaubt er, dass es sich das Ausland nochmal anders überlegen wird mit der Inflation...:-)
Davon ausgehend, wird Ben sich erst Gedanken über eine Verkleinerung der FED-Bilanz, also einen Abzug des Spielgelds machen, wenn sich die Aussichten für die US-Wirtschaft verbessern (schließlich wird die Inflation ja von alleine sinken).

Tja, lieber Ben, das könnte aber ein Denkfehler in deiner Überlegung sein. Was, wenn die Inflation nicht sinkt, sondern der Effekt, den du kreiert hast und welcher bereits in den Emerging Markets ebenso einschlägt, wie in Europa, plötzlich mit Macht zurück in die USA schwappt, dort auf den noch immer maroden Arbeitsmarkt trifft und die moderate Erholung abwürgt?
Leider hat Ben darauf vermutlich keine Antwort, da sie nicht in sein Denkkonstrukt passt...na ja, mit Ausnahme der ewigen Antwort: Schleusen noch weiter öffnen und Wasser mit Wasser bekämpfen.
So viel mal zum ersten Auftritt Bens zur neuen Transparenzkampagne, der aktuell zwar noch nicht beendet ist, von dem ich aber heute nicht weiter berichten kann, da die Zeit des Versandtermins naht.

Und nun schauen wir zum Abschluss noch schnell was die Märkte so machen.

Tja, die freuen sich offensichtlich zunächst mal noch darüber, dass Ben ihnen nicht das Spielgeld nimmt und überdies sowieso keine Ahnung hat, wie er den steigenden Preisen entgegen wirken könnte:

Wie hier am EUR/USD zu sehen:



oder auch hier am Goldpreis in USD:

Quelle beider Charts: CFX-Trader

So long liebe Leser....ich frage mich heute zum Abschied nur noch Eines: wann wird die FED erkennen, dass sie allein mit Geld- und Liquiditätspolitik für die Wirtschaft sowieso nichts tun kann?...bis morgen und noch einen schönen Abend...liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de