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Woher wissen DIE überhaupt, was WIR konsumieren?

Mittwoch, 21. Dezember 2011, 14:38
von Sven Weisenhaus
Immer wieder lese ich, die offiziellen Inflationszahlen seien nur geschönt und daher nicht repräsentativ. In Wahrheit würde die Inflationsrate doch deutlich höher liegen. Man würde dies doch an den Waren erkennen, bei denen der DM-Preis einfach durch das Euro-Zeichen ausgetauscht wurde, die Zahlen jedoch gleich blieben. Auch erhalte ich häufig Leser-Kommentare wie diesen:

"Ihre Auffassung, dass die Inflationsrate seit Einführung des Euro niederer war als zu Zeiten der DM kann nicht unwidersprochen bleiben. Bei den veröffentlichen Inflationszahlen handelt es sich um geschönte Zahlen, die immer wieder durch Änderung des Warenkorbes (womöglich noch durch Herausrechnen der stark steigenden Waren) auf ein niedriges Niveau manipuliert werden. Es gibt zahlreiche Beispiele, wonach die heutigen Euro-Zahlen vor 11 Jahren in derselben Höhe als die damiligen DM-Zahlen waren. Dies entspricht in 11 Jahren einer Erhöhung von mehr als 100 %. Wie man hier zu einer jährlichen Inflationsrate von ca. 1,6 % kommt, ist mir unerklärlich. Und dass dies dann auch noch unwidersprochen so veröffentlicht wird, wie wenn es heute besser wäre wie zu DM-Zeiten, ist schon leichtfertig."

Ich stelle fest, dass dies die gängige Meinung ist, auch in meinem näheren Umfeld und Freundeskreis. Doch ist dies tatsächlich so? Hierzu einige Hintergrundinformationen, die das Statistische Bundesamt zur Berechnung der Inflation bereitstellt:

Der Warenkorb wird laufend angepasst

"Bei der Berechnung des Verbraucherpreisindex geht man von einem "Warenkorb" aus, welcher sämtliche Waren und Dienstleistungen enthält, die für die Konsumwelt in Deutschland relevant sind. Der Warenkorb wird laufend aktualisiert, damit immer diejenigen Gütervarianten in die Preisbeobachtung eingehen, welche von den Konsumenten aktuell häufig gekauft werden. Die Auswahl von konkreten Produkten für die Preisbeobachtung erfolgt in Form von repräsentativen Stichproben. In der Regel werden zunächst repräsentative Städte, dort dann repräsentative Geschäfte und darin die am häufigsten verkauften Produkte ausgewählt."

Na da haben wir es doch - der Warenkorb wird laufend angepasst. Und das natürlich in manipulativer Art und Weise. Und woher wissen DIE schon, was WIR konsumieren?! Aber lesen wir erst einmal weiter:

Wie wird die Preisentwicklung erfasst?

"Für die Messung der Preisentwicklung notieren rund 600 Preiserheber in 188 Gemeinden Monat für Monat die Preise der gleichen Produkte in denselben Geschäften. Zusätzlich erfolgt für viele Güterarten eine zentrale Preiserhebung, beispielsweise im Internet oder in Versandkatalogen. Insgesamt werden so monatlich 300.000 Einzelpreise erfasst. Ein einmal für die Preisbeobachtung ausgewählter Artikel wird dann gegen eine anderen ausgetauscht, wenn er nicht mehr oder nur wenig verkauft wird."

Wow, 300.000 Einzelpreise - das klingt zwar viel, spricht aber immer noch nicht dagegen, dass hier manipuliert wird. Und da ist ja auch schon wieder zu lesen, dass Artikel gegen andere ausgetauscht werden - natürlich in manipulativer Art und Weise, einzig und allein um die Inflation runter zu rechnen - oder? Mal weiter lesen:

Wägungsschema

"Im nächsten Schritt werden die Güter des Warenkorbs in rund 700 Güterarten eingeteilt. Für die Berechnung der gesamten Teuerungsrate wird die durchschnittliche Preisentwicklung für eine Güterart jeweils mit den Ausgabenanteil gewichtet, welche die privaten Haushalte im Durchschnitt für diese Güterart ausgeben. Das Ergebnis ist ein gewichteter Mittelwert für die Preisentwicklung in Deutschland. Die Gewichtungsinformationen sind im so genannten Wägungsschema enthalten.

Im Gegensatz zum Warenkorb wird das Wägungsschema für den Verbraucherpreisindex nur alle fünf Jahre aktualisiert, um innerhalb des Fünfjahreszeitraumes die reine Preisentwicklung, unbeeinflusst von Änderungen der Ausgabengewichte, darstellen zu können."

Ts, nur alle 5 Jahr wird also das Konsumverhalten der Verbraucher angepasst. Das ist ja viel zu wenig. Ich verändere mein Kaufverhalten permanent. Und in 5 Jahren gibt's doch schon wieder ganz andere Technik als heute. Und woher wissen DIE nun überhaupt, was WIR konsumieren?!

Woher wissen DIE überhaupt, was WIR konsumieren?

"Die wesentliche Basis für die Berechnung des Wägungsschemas ist die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe. Die rund 60 000 teilnehmenden Haushalte zeichnen freiwillig einige Monate lang ihre Einnahmen und Ausgaben auf und übermitteln diese Informationen an die statistischen Landesämter. Die so gewonnenen Basisinformationen werden weiterhin anhand von kleineren Zusatzerhebungen verfeinert, welche Informationen über die genaue Aufteilung der Haushaltsausgaben auf einzelne Güterarten liefern. Schließlich werden die Ergebnisse der Haushaltsbudgeterhebungen im Statistischen Bundesamt zusammengefasst und anhand zusätzlicher Informationen korrigiert, zum Beispiel anhand von Daten aus den Verbrauchssteuerstatistiken."

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de