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Klartext zur US-Staatsverschuldung

Montag, 11. April 2011, 10:55
von Martin Weiss

In der ersten vollen Handelswoche des zweiten Quartals konnte der deutsche Leitindex erneut etwas zulegen. Am Ende betrug das Wochenplus ein gutes halbes Prozent.

Der Endstand lag bei 7217 Zählern. In den USA traten die Indizes dagegen auf der Stelle. Der Dow Jones verbesserte sich nur um magere vier Pünktchen auf 12380. Der marktbreite S&P 500 kam indes sogar etwas zurück. Auf Wochenbasis verlor der Index 0,3 Prozent auf 1328. Last but not least ein kurzer Blick nach Japan. Nippons Leitindex legte leicht auf 9768 Yen zu, was einem Wochengewinn von 0,6 Prozent entspricht.

Öl, Gold und Silber im Höhenflug
Dagegen erreichte der Goldpreis auf Dollarbasis ein neues nominales Allzeithoch. Am Freitag ging der Preis fürs gelbe Edelmetall bei 1475 Dollar (1020 Euro) ins Wochenende. Der Silberpreis schnellte auf über 40 Dollar (28,2 Euro) hoch. Das ist das höchste Niveau seit Februar 1980. Und auch der Ölpreis kennt nur noch eine Richtung. Und zwar nach oben. Langsam aber sicher nähert sich der Preis für ein Barrel (159 Liter) Öl der Sorte Brent dem alten Allzeithoch aus dem Jahr 2008. Am Freitag lag der Brentölpreis bei über 126 Dollar je Barrel. Das Gold/Öl-Ratio (aus Basis der Sorte Brent) liegt bei 11,7, was im Vergleich zum historischen Durchschnitt bei um die 15 durchaus noch (Nachhol-) Potenzial für den Goldpreis anzeigt.

Schließung der US-Regierung fürs Erste abgewendet
Ebenfalls am Freitag wurde ja die Schließung der US-Bundesregierung in letzter Minute verhindert. Dennoch sind die US-Staatsfinanzen noch längst nicht über dem Berg. Im Gegenteil, selbst Präsident Obama mußte konzedieren, dass die Zeit der schmerzhaften Einschnitte erst bevorstehe.

Hintergrund zur US-Staatsverschuldung
In den 234 Jahren seit der Unabhängigkeitserklärung bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts häufte die US-Regierung Schulden in Höhe von 5,8 Billionen Dollar auf. Das war zwar nicht besonders gut, aber sicherlich keine allzu große Katastrophe. In der vergangenen Dekade änderte sich dieses Bild dramatisch. Die Verschuldung der Bundesregierung stieg in den Jahren 2000 bis 2010 von den besagten 5,8 Billionen auf 14,03 Billionen Dollar. Die Verschuldung der Bundesstaaten und Gebiertskörperschaften verdoppelte sich in diesem Zeitraum von 1,2 Billionen auf 2,46 Billionen Dollar.

Schuldenstand auf höchstem Niveau seit dem zweiten Weltkrieg
Die gesamte offizielle Staatsverschuldung ist auf 85% des Bruttoinlandsprodukts (BSP) gestiegen, den höchsten Wert seit dem Ende des zweiten Weltkriegs, als er 109% erreichte. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied zu den in Kriegszeiten entstehenden Schulden. Sobald die Kriegsanstrengungen vorüber sind, nehmen die Staatsausgaben schlagartig und drastisch ab. Das ist heute natürlich nicht der Fall. Die Budgetplanungen sehen weitere Haushaltsdefizite in Billionenhöhe vor.

Horrende Schuldzinszahlungen
Auf diesen gewaltigen Schuldenberg müssen natürlich regelmäßig Zinsen gezahlt werden. Offiziellen Planungen zufolge soll sich die Zinslast in den kommenden zehn Jahren von derzeit 1,4% des BIP auf 3,4% mehr als verdoppeln. In absoluten Zahlen sollen im Jahr 2021 844 Mrd. Dollar an Zinsen auf bestehende Staatsschulden gezahlt werden. Da ist das Vierfache dessen, was im laufenden Jahr anfallen wird. Und diese Zahlen basieren auf den durchaus rosigen Zahlen, die Präsident Obama seinem Szenario zugrunde legt. Ich halte sie für unrealistisch, denn sie gehen von kontinuierlich hohem Wirtschaftswachstum, niedrigen Zinsen und hohen Steuereinnahmen aus.

Weiter gewaltige Defizite zu erwarten
Selbst der überparteiische Haushaltsausschuss teilt übrigens meine Skepsis. Anstatt des von Obama projizierten kumulativen Haushaltsdefizits der kommenden zehn Jahre von 7,2 Billionen Dollar liegen dessen Schätzungen bei 9,5 Billionen, also fast einer Billion Dollar pro Jahr! Es bedurfte mehr als zwei Jahrhunderte, um eine Gesamtverschuldung in dieser Größenordnung anzuhäufen. Jetzt schaffen die Politiker das jedes Jahr: Jahr für Jahr, soweit das Auge reicht.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de