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Und immer wieder Griechenland...

Dienstag, 10. Mai 2011, 05:44
von Miriam Kraus

Hach, was war das doch wieder für ein Wochenende...voller Mysterien, Gerüchte, Dementis, wilder Spekulationen, Verunsicherungen, Auf und Abs, Hin und Hers...und mitten drin, mal wieder die kleine Volkswirtschaft vom Mittelmeer.

Die Griechen ächzen

Eigentlich ist es ja nichts Neues: die Griechen leider unter ihren Sparprogrammen, unter ihrer Rezession, unter ihrer hohen Arbeitslosigkeit, unter ihrer hohen Schuldenlast. Aber weil es schon 3 Wochen her ist, seit sie das letzte Mal im Gespräch waren, wurde es an diesem Wochenende mal wieder Zeit, sich die Griechen zurück in Bewusstsein zu rufen. :-) Nein, ganz im Ernst, wenn ich der griechische Finanzhäuptling wäre, dann würde ich auch mal öfter versuchen, mich mit den anderen EU-Häuptlingen bei inoffiziellen Pow Wows zu beraten. Und wenn die Presse dann noch Wind davon bekommt, umso besser...die darauf natürlich folgenden Schockreaktionen der Märkte, sollten dann hoffentlich dabei helfen die EU-Häuptlinge etwas schneller aus der Schockstarre zu befreien. Na ja, zumindest wäre das wünschenswert...

Wie ich schon am Freitag im Wochenrückblick schrieb, berichtete Spiegel Online von einem geheimen Treffen der EU-Finanzminister und Vertreter der EU-Kommission am Wochenende. Abgesehen davon, dass das Treffen dann offenbar doch nicht so geheim war, machten dann auch noch die allerschlimmsten Gerüchte ihre Runde. Nicht nur einfach eine Umschuldung, sondern gar den Austritt aus dem Euro würden die Griechen erwägen, hieß es.

Nun ja, ich weiß ja nicht, wer der Presse den Tipp vom Mega-Geheim-Treffen gegeben hat, aber die darauf folgenden Reaktionen (EUR/USD rutschte weiter ab; steigende Credit Default Swaps [und nicht nur die Versicherungen gegenüber einem Ausfall der Griechen sind teurer geworden, auch den Iren, Portugiesen, Spaniern und Italienern vertraut man wieder ein bisschen weniger]; und schließlich müssen dann heute, wie üblich, auch noch die Rating-Agenturen mitmischen und die Situation noch verschlimmern [S&P hat die Bonität Griechenlands auf B und damit auf eine Stufe mit Weißrussland gesenkt]) sollten nun schon Anlass genug geben, damit sich die EU-Gläubiger , -Garantierer, und Sparprogrammaufleger, ein bisschen mit den Gedanken darüber, wie sie mit den Griechen weiter verfahren sollen, beeilen.

Es überrascht natürlich nicht, dass von griechischer Seite ein Ausstieg aus dem Euro dementiert wird. Ich glaube allerdings auch, dass die Griechen tatsächlich nicht unbedingt aus dem Euro aussteigen wollen. Was die Griechen aber unbedingt wollen, ist ein Szenario mit dem sie leben können. Was sie aber wollen sollten, ist neben dem Umschuldungsszenario, auch der Wille zu wirtschaftlichen Reformen im eigenen Land.

Die Umschuldungsszenarien

Ich hatte ja schon im April darüber geschrieben, dass es verschiedene Möglichkeiten der Umschuldung für die Griechen gibt, wovon einige aber gefährlicher und andere erfolgversprechender sind - und zwar nicht nur für die Griechen. Lesen Sie doch bei Interesse noch einmal die Ausgabe vom 20.April.

Meine Lieblingsvariante wären ja die Griechen-Brady-Bonds, ich schätze die EU wird eine weitere Laufzeitverlängerung favorisieren, was ja auch nicht schlecht ist (kann man dem Volk vielleicht auch besser verkaufen). Aber eigentlich ist es ziemlich egal, welche der besseren Umschuldungsvarianten schließlich gewählt wird, denn es kommt nicht nur darauf an, dass Gläubigern und Griechen eine halbwegs erträgliche Variante gewährt wird, sondern vor allem auf Reformwillen, Innovationsfähigkeit und schließlich die Wirtschaftskraft der Griechen. (Aber darüber habe ich ja auch schon geschrieben. Bei Interesse können Sie nochmal hier nachlesen.)

Gläubiger und Griechen müssen gleichermaßen ran

Es hilft den Griechen im übergeordneten Rahmen nämlich genauso wenig einfach nur ihre Schulden in die Zukunft zu verlagern bzw. einen Teil der Schulden erlassen zu bekommen, wie aus dem Euro auszutreten. Ja, auch der Euro-Austritt ist genauso wenig der Königsweg, wie die viel beschworene Weginflationierung der Schulden, die auch in Chaos und Hyperinflation enden kann.

Das einzige was Griechenland auf lange Sicht wirklich helfen kann, ist, wenn es dem Land gelingt sich endlich eine funktionierende Wirtschaft aufzubauen und gleichermaßen Kapital und Investitionen anzuziehen. Doch, wenn das schon im Euro gelingt, wie soll es dann in der Drachme gelingen können?

Damit das funktionieren kann, müssen die Gläubiger dem Land kurzfristig eine Chance geben, denn nur mit Sparporgrammen, welche die Binnenwirtschaft lähmen (was aber abzusehen war, Sie erinnern sich, ich hatte schon vor einem Jahr zu bedenken gegeben, dass Lösungen die für ein Land funktionieren, nicht auch für jedes andere Land gelten), mit steigender Inflation und gleichzeitig stagnierenden Löhnen, aufgrund hoher Arbeitslosigkeit und mit mickrigen Exporten, wird sich das Land niemals aus seiner Problemfalle befreien, geschweige denn jemals seine Schulden zurück bezahlen können.

Na ja, alles in allem...wenn die Griechen-Geschichte irgendwann ein Happy End haben soll, dann muss die EU den Griechen zwar das Seil zu werfen, aber raus ziehen können sich die Griechen schlussendlich nur selbst.

So long liebe Leser...abgesehen davon: Sie haben es sicher bemerkt, an den Märkten, wo am Freitag noch der große Griechen-Schock vorherrschend war, hat inzwischen schon wieder ein erster leichter Rebound eingesetzt...WTI notiert schon wieder über 100 USD pro Barrel und auch der EUR/USD hat sich wieder über die 1,4300 gerettet...so schnell kann's gehen, was nicht heißen soll, dass damit schon wieder alles vorbei ist...so lange weltweit die Damoklesschwerter schweben, dürfen wir uns sicher auch in Zukunft über weiterhin viele Auf und Abs freuen....damit verabschiede ich mich für heute, nicht aber ohne Sie noch auf den zweiten Beitrag aufmerksam gemacht zu haben...denn da gibt's was kostenlos...bei CFX-Broker und auch mit meinem Kollegen Till Kleinlein....schauen Sie mal rein....liebe Grüße und bis morgen...

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de