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Die FED hat es nicht einfach

Donnerstag, 05. Mai 2011, 04:49
von Miriam Kraus

Ach ja, die Amerikaner...man muss sie einfach gern haben, wo sie doch immer wieder für so viel Gesprächsstoff sorgen. Obwohl, große Veränderungen oder Entwicklungen haben sich eigentlich nicht ergeben, seit der letzten Woche: noch immer ist der Ben von der FED ganz geknickt, weil er doch die Lasten der gesamten Volkswirtschaft auf seinen schmalen Schultern trägt.

Ich weiß, ich hatte letzte Woche schon ausführlich berichtet, aber noch einmal für alle, die es tatsächlich noch nicht mitgekriegt haben sollten, zum Mitschreiben: der Ben von der FED hat richtig Angst um seine US-Volkswirtschaft und weil ihm nichts besseres einfällt, macht er das, was er jetzt auch schon seit ein paar Jahren macht, einfach weiterhin. Die Zinsen hält er niedrig und die Liquidität, die er in den Markt pumpt, wird er auch so schnell nicht wieder abpumpen. (und ganz unter uns: auch wenn der Ben nicht drüber reden mag, aber das allerletzte Wort im Fall QE3 ist ja auch noch nicht gesprochen).

Wovor die FED so große Angst hat:

Hmm, mag sich da der average John Smith letzte Woche gedacht haben, ja, warum hat der Ben denn eigentlich solche Angst? Wo wir doch immer zu hören bekommen, dass die US-Wirtschaft sich auf dem Wege der Erholung befindet und dann gibt's doch auch immer wieder diese tollen Konjunkturdaten und auch der Arbeitsmarkt erholt sich doch ein bisschen.

Na ja, zugegeben, nicht immer werden die tollen Zuwächse in den Konjunkturdaten im nächsten Monat wieder nach unten revidiert und natürlich hat sich das US-BIP-Wachstum seit dem üblen Abgang vor 2 Jahren auch wieder ein wenig erholt. Leider sind aber alle diese Zuwächse und Fröhlichkeitsbezeichnungen, nach wie vor kein Grund um freudig auszuflippen. Der US-Immobilienmarkt liegt nach wie vor brach. Die Hausbaubeginne, mögen sie auch zwischendurch mal ab und zu auch wieder ein bisschen ansteigen, befinden sich noch immer auf den tiefsten Levels seit dem 2.Weltkrieg, respektive rund 75% unterhalb der Levels von 2006, als die Sonne mal wieder schien. Das Job-Wachstum bleibt mit rund 149.000 pro Monat im Durchschnitt der letzten 6 Monate mehr als flau, angesichts dessen, dass die Amis schon mindestens Stellenzuwächse in Höhe von durchschnittlich 300.000 pro Monat haben müssten, damit man von einem echten "es geht wieder aufwärts" sprechen könnte. Sicher, man kann sich auch über kleine Dinge freuen, aber übertreiben braucht man es wirklich nicht.

Das sind also ein paar der Dinge, vor denen der Ben von der FED Angst hat, denn anders als sein europäischer Freund Jean-Claude von der EZB, muss sich der Ben auch um solche Dinge sorgen. Warum das so ist? Gute Frage...besser wäre allerdings, sich die Frage zu stellen, warum das so bleiben muss...aber lassen wir das.

Mal bei John Williams vorbei gesurft?

Hmm, denkt sich jetzt der John Smith, ja aber woher weiß der Ben denn, dass er Angst haben muss, wo die offiziellen Statistiken, doch eigentlich ganz fröhliche Bände sprechen? Tja, lieber John, darüber habe ich auch nachgedacht. Und ich habe folgende Überlegung angestellt: vielleicht hat der Ben, als er neulich mal durchs Internet gesurft ist, um sich den neuesten Rap von Keynes und Hayek anzuschauen (sollten Sie übrigens mal machen: auf youtube einfach "Keynes Hayek Rap" eingeben und sich auf eine herrliche verbale Schlacht freuen, denn inzwischen gibt's schon Teil 2, inklusive Ben-Doppelgänger), durch Zufall die Homepage von John Williams erwischt.

Der John Williams bietet auf seiner Homepage shadowstats.com nämlich eine ganze Reihe an interessanten Charts und Statistiken an. Das Interessante: der John Williams nutzt nämlich für seine Charts nicht die offiziellen Berechnungsmethoden der Behörden, sondern alternative Berechnungsmethoden, welche die Behörden früher (als sie noch nicht ganz so trickreich waren) sogar selber mal benutzt haben. Und damit kommt er auf höchst interessante Ergebnisse...

Wovor die FED so große Angst hat

Hallo und schön, dass Sie, liebe Leser, noch dabei sind und hoffentlich auch der average John Smith (obwohl...der kann vermutlich kein Deutsch...soll aber kein Vorwurf sein), denn jetzt wollen wir uns mal anschauen, was der John Williams so herausgefunden hat.

US-BIP-Wachstum

Quelle: shadowstats.com (Courtesy of ShadowStats.com)

Hier sehen wir in rot die offizielle US-BIP-Entwicklung und in blau die alternativ von John Williams berechnete Wachstumsentwicklung, befreit von jeglichen methodologischen Veränderungen, wie sie von den offiziellen Stellen vorgenommen werden.

Interessant, nicht wahr?! Von wegen wenigstens ein bisschen Wachstum, eher pure Enttäuschung, würde ich sagen. Aber wem sag ich das...der Ben von der FED weiß das ja schon....

Mindestens ebenso interessant ist aber auch die

US-Arbeitslosenrate

Quelle: shadowstats.com (Courtesy of ShadowStats.com)

Hier sehen Sie auch wieder in rot die offizielle Arbeitslosenrate. Die kennen wir ja schon.

In grau (höchst interessant) sehen wir hier die berechnete Arbeitslosenrate vom Bureau of Labor Statistics, welche zum US-Arbeitsministerium gehört. Das Bureau of Labor Statistics klammert im Gegensatz zur offiziellen Arbeitslosenrate, interessanterweise all die kurzzeitig oder nur befristet Beschäftigten und auch die eine Vollzeitbeschäftigung Suchenden, welche gezwungen sind in Teilzeit zu arbeiten, nicht aus - und kommt damit schon mal auf eine um mehr als 50% höhere Arbeitslosenrate.

Und last but not least, haben wir dann noch in blau die Arbeitslosenrate, welche John Williams berechnet hat. Williams bezieht hier, zu denjenigen, welche auch das Bureau of Labor Statistics mit einbezieht, auch die (eigentlich doch recht wichtigen) Langzeitarbeitslosen mit ein, die aus der offiziellen Statistik auf wundersame Weise im Jahre 1994 einfach heraus geplumpst sind. Tja, das ist schon ganz schön happig: eine deutlich mehr als doppelt so hohe Arbeitslosenrate, als es die offiziellen Statistiken hergeben. Aber auch das weiß der Ben wahrscheinlich selbst schon....

Der Ben hat's nicht leicht

Deswegen ist der Ben von der FED jetzt ganz schön traurig und er dürfte in Zukunft wohl noch trauriger werden. Denn weil die Amis jetzt schon massiv überschuldet sind, wollen sie jetzt auch mal was sparen. Wo und wie - darüber streiten sie noch. Aber sobald sie sich geeinigt haben, könnte es dem John Smith passieren, dass er seinen Job verliert, weil doch die tolle Erholung, die ja in Wirklichkeit gar nicht so toll ist, eigentlich auf das Konto der Konjunkturspritzen vom Barrack von der Regierung geht. Dann aber, wenn der Ben also noch trauriger geworden ist, muss er was dafür tun, dass der John Smith wieder einen Job findet. Und weil der Ben dafür nur eine Lösung kennt, wird er genau das tun, was er jetzt schon tut. Die Zinsen unten lassen und die Liquidität im Markt belassen. Darüber freut sich dann auch der Barrack, denn wenn der Ben die Liquidität abpumpem würde und somit Barracks Schulden verkauft, dann muss der Barrack dafür höhere Zinsen zahlen. Das wäre aber gar nicht gut, weil der Barrack doch schon so hohe Schulden hat. Und die werden auch noch weiter steigen, obwohl der Tim vom Finanzministerium noch mal nachgerechnet hat und jetzt sagt, dass die Schuldenobergrenze erst im August angehoben werden muss, worüber sich die Politiker vom Kapitol freuen, weil sie jetzt noch ein bisschen länger streiten können. Wenn der Ben aber seine Geldpolitik zu lange beibehält, dann wird er über kurz oder lang noch weiter steigende Preise hinnehmen müssen, was dem John Smith genauso wenig gefällt, wie dem Barrack. Und dann wird alles noch schlimmer als vorher...

So long liebe Leser....Der arme Ben hat's wirklich nicht leicht, für alles und jeden muss er Sorge tragen, aber wenigstens ist ihm der US-Dollar vollkommen egal...aber vielleicht ist sowieso alles egal, denn ganz am Ende wird sowieso nur einer für alles gerade stehen müssen: das ist nicht der Ben, und nicht der Tim und auch nicht der Barrack, sondern nur der John Smith...und wenn wir ganz großes Glück haben und den US-Dollar nicht zu früh und nicht zu spät, sondern genau zum richtigen Zeitpunkt wieder los werden, dann wird es wenigstens nicht auch noch Lieschen Müller und Zhang und Li treffen....bis morgen und liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de