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2010 – ein Blick zurück

Werfen wir nun also einen Blick zurück auf die Zeit, die bereits hinter uns liegt und gehen wir dabei zunächst ein wenig über das Jahr 2010 hinaus. Viel muss ich dazu eigentlich nicht sagen: die Krise kam und zwang in den vergangenen 3 Jahren zunächst die Finanzwirtschaft, dann die Realwirtschaft und schließlich die Staaten in die Knie. Die Märkte reagierten in 2008 zunächst mit einem dramatischen Crash, gefolgt von einer starken Erholung in 2009. Nebenbei hatten die Staaten alles versucht, um die Finanzwirtschaft zu retten, aber auch um einen Weg aus der Rezession zu finden, was schließlich negativ auf die Staaten zurück fällt und spätestens in 2010 zum beherrschenden Thema wurde. Zeitgleich schaltete die Weltwirtschaft in 2010 wieder auf Erholung - ein Aufschwung der vor allem den starken Emerging Markets geschuldet ist.

Während in 2010 also die rasant wachsende Nachfrage aus Ländern wie China, Brasilien und Indien ,zumindest ansatzweise, endlich den von mir seit langem erhofften Paradigmenwechel einläutet, werden die hohen und wachsenden Staatsschulden der "westlichen Industrieländer" zu einem globalen und das Wachstum gefährdenden Problem. Doch schließlich tritt in der Schuldenfrage der weltweit größte Schuldner die USA sogar hinter den massiven Problemen in Europa zurück und macht der Beinahe-Pleite Griechenlands, dem Rettungsfonds der EU und schließlich auch der "Rettung" Irlands Platz. Alles in allem ist die dramatische Schuldenlage vieler Staaten auch in 2010 nichts Neues, doch auch in 2010 kann das Problem nicht und vor allem nicht zufriedenstellend gelöst werden und überträgt sich damit nun erneut in ein weiteres Jahr. Zugleich aber läuft die Erholung in den westlichen Industrieländern nur schleppend an (von Ausnahmen wie dem exportorientierten Deutschland abgesehen, dass vor allem auch von den Absatzmärkten in den so genannten Schwellenländern [die dringend eine neue Bezeichnung benötigen] profitieren kann), was vor allem auch für die USA gilt. Die stockende Erholung der US-Wirtschaft, aber vor allem auch die nach wir vor verheerende Lage am US-Arbeitsmarkt rufen dann schließlich erneut die US-Notenbank auf den Plan, die sich ihrem Mandat, der Vollbeschäftigungsgarantie, verpflichtet sieht und für die Lösung aller Probleme nur immer eine Lösung kennt: Liquidität. (In der Zwischenzeit gibt auch die Europäische Zentralbank ihre einstige Zurückhaltung auf und springt über ihr eigentliches Mandat, die Garantie der Preisstabilität, hinaus und setzt damit den Beginn dazu, sich durch den gezielten Kauf von Staatsanleihen, zu einem politischen Instrument zu entwickeln).

Liquidität und die Märkte

Ich möchte zunächst einen Blick zurück werfen auf meinen Jahresausblick für das Jahr 2010 vom 05. Januar 2010. Ich zitiere kurz in lockerer Reihenfolge: "Zunächst folgendes vorweg: ich gehe davon aus, dass die Kapitalzuflüsse in die Rohstoffmärkte sich auch in 2010 grundsätzlich fortsetzen dürften. ABER (und das ist ein wichtiges aber) wohl etwas gemächlicher (vielleicht könnte man auch sagen, etwas weniger wild) und stärker auf fundamentale Faktoren abzielend als im vergangenen Jahr....Nach einem Rekord, so zeigt die Erfahrung, muss es allerdings auch wieder eine Gegenbewegung geben, mit Kapitalabflüssen aus bestimmten Märkten, zum Teil vielleicht stärker auf die aktuelle fundamentale Bewertung zurückführend, zum Teil vielleicht auch weil wieder eine höhere Risikoaversion entsteht (hierbei kommt es allerdings zum einen natürlich maßgeblich auf die tatsächliche Geschwindigkeit der Erholung der Weltwirtschaft an, zum anderen aber auch auf die dann vorherrschende Erwartungshaltung)....Ich persönlich gehe davon aus, dass das Jahr 2010 zunächst mit einer gewissen Ernüchterung einher gehen wird."

Nun, betrachten wir die Entwicklung an den Aktien- und Rohstoffmärkten, dann kann ich wohl behaupten, dass sich meine Überlegungen bis zur Jahresmitte 2010 durchaus bewahrheitet haben.

Betrachten wir einmal stellvertretend die Entwicklung des Kupferpreises!

Konjunkturmetall Kupfer seit 2008 in US-Cent pro Pfund

Alternativ können wir auch einmal einen Blick auf den S&P 500 Index werfen

Quelle beider Charts: Stockcharts.com

Etwa bis zur Jahresmitte können wir hier von einer Konsolidierungsphase sprechen, oder, wie ich gerne sage: einer Phase der Ernüchterung!
Doch etwa ab der Jahresmitte beginnt schließlich eine starke Rallye, die sich so auch in den übrigen Rohstoff- und Aktienmärkten vollzieht.
Für diese Entwicklung gibt es eine einfache Erklärung. Sie lautet: Liquidität!

Liquidität und die Märkte

Wir alle wissen, dass insbesondere die FED die Märkte mit Liquidität überschüttet, denn das ist traditionell die einzige Antwort, welche die US-Notenbank auf alle Probleme hat. War die erste Runde der FED-Politik der unbedingten Liquiditätszufuhr noch begründbar, um damals direkt in der Krise die ausgetrockneten Märkte zu bewässern, so ist sie heute aber zu einem gefährlichen Mittel geworden.
Bereits im August 2010 begann die FED sich zunächst moderat auf den erneuten Aufkauf von US-Staatsanleihen vorzubereiten (ich berichtete am 11.August). Im September folgte dann die indirekte Ankündigung der FED, die QE-Maßnahmen voraussichtlich im November weiter zu führen. Und seit November wissen wir, dass die FED weitere 600 Milliarden US-Dollar dazu verwendet um US-Staatsanleihen aufzukaufen.
Die Folgen aus der unbedingten Liquiditätsüberschwemmungspolitik sehen wir an den Märkten, mit ihren steil steigenden Kursen und Preisen, denn, fehlende Liquidität ist schon seit längerem nicht mehr das Problem der Banken und Großinvestoren, sondern eher das Kapital (aber dazu ein anderes Mal mehr).
Das Übermaß an bereitgestellter Liquidität fließt direkt in die Märkte, die höhere Renditen bieten, als Staatsanleihen überschuldeter Staaten, mit ihrer Niedrigzinspolitik und führt neben steigenden Rohstoffpreisen und Aktienkursen noch zu weiteren Auswirkungen, die aber wiederum die Nachfrage nach sicheren und realen Investitionen begünstigen. Ich spreche von der Inflation!

Ich denke, wir können die deflationären Aspekte in den westlichen Ländern langsam ad acta legen, aber auch, wenn die Inflationsgefahren von offizieller Seite im Westen nach wie vor als gering angesehen werden, so sieht die Realität doch anders aus. Die Realität können wir bereits jetzt zum Beispiel in China beobachten. Die wachstumsstarke Volkswirtschaft ist, wenn ich mich einmal so ausdrücken darf, nur eine der bevorzugten "Anlagen", in welche Investoren verstärkt ihre Liquidität hinfließen lassen. Die Folgen: regional steigende Immobilienpreise und überhaupt steigende Preise, auch in Verbindung mit steigenden Rohstoffpreisen. China kämpft bereits jetzt mit einer Inflationsrate von über 5%.
Doch China ist keine isolierte Volkswirtschaft, sondern eine globale Wirtschaftsmacht und genau so, wie Notenbank-Liquiditätspolitik in den USA, die steigende Teuerung in China begünstigt, wird am Ende Chinas Teuerung über steigende Preise und steigende Rohstoffpreise auch wieder in anderen Teilen der Welt zurückschlagen.
So ist im Umkehrschluss auch dieser Umstand, ein weiterer, der das wachsende Investitionsinteresse an Rohstoffen und Aktien begünstigt und für steigende Preise und Kurse sorgt.

So long liebe Leser....morgen wollen wir uns ansehen, wohin dieser Weg uns in 2011 führen könnte...außerdem werde ich in einer der kommenden Ausgaben aufgrund einer Leseranfrage noch einmal gezielt auf die entsprechenden Zusammenhänge zwischen der Liquiditätspolitik und dem Zufluss in die Emerging Markets eingehen...bis morgen und liebe Grüße..

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de / » http://www.investor-verlag.de