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EU Treffen - Verbraucherpreise steigen

Auf dem heute beginnenden Treffen der EU werden die Themen Euro-Bonds sowie die Ausweitung des Rettungsfonds ganz oben auf der Agenda stehen. Wie von mir bereits prognostiziert und nun durch einen Entwurf für den EU-Gipfel in Brüssel bestätigt, wird die Einrichtung des automatischen Krisen- und Rettungsmechanismus wahrscheinlich bereits auf Anfang 2013 vorgezogen. Da sich die Problematik, trotz politischer Zweckzuversicht, im kommenden Jahr schnell ausweiten wird, ist eine weitere Vorverlegung zu erwarten. EZB-Präsident Trichet unterstützt mittlerweile nicht nur eine Aufstockung des Rettungsschirms, sondern empfiehlt, wie auch der IWF, dass der Rettungsfonds direkt dazu übergehen solle, Staatsanleihen am Markt zu kaufen. Ein Blick auf die 10 und 30-jährigen US-Anleihen sowie den Bund-Future, welche in den vergangenen Wochen massiv im Kurs fielen, genügt, um die Dringlichkeit dieser erneuten Markteingriffe für den Erhalt der europäischen „Idee“ zu verdeutlichen.

Bundesfinanzminister Schäuble versucht dem Problem von zu viel Staat mit noch mehr Staat zu lösen und prognostiziert eine politische Union im Euroraum binnen der nächsten 10 Jahre. In einem liegen die Befürworter dieses Lösungsansatzes zumindest richtig. Eine gemeinsame Geldpolitik, welche die Produktivität verringert, Vermögen umverteilt, das Moralische Wagnis auf Andere verlagert und Wohlstand verringert, bedarf einer sehr starken Regierung, um den Widerstand dagegen zu brechen.

Der französische Staatspräsident Sarkozy geht gleich einige Schritte weiter und denkt nicht mehr über den Euro, sondern gleich über eine stärkere Rolle der Sonderziehungsrechte (SZR) des Internationalen Währungsfonds nach. Frankreich wolle 2011 Vorschläge zur Reform des „globalen“ Währungssystems machen. Man wolle die SZR schrittweise als wahrhafte Reservewährung avancieren, die auf dem Markt gehandelt wird und den Zentralbanken als ein Teil ihrer Reserven dient. Weiterhin will Sarkozy ein „Finanzsicherheitsnetz“ schaffen, um „negative Auswirkungen“ massiver Kapitalflüsse zu begrenzen. Mit Kapitalismus, Freiheit und einer Wohlstand schaffenden Politik und Gesellschaft, hat das lange nichts mehr zu tun. Vergleiche mancher Marktteilnehmer, die die Zukunft Europas in einer politischen Union, ähnlich der USA, sehen, sind gänzlich abwegig. Ein passenderer Vergleich liegt in der vergangenen sozialistischen Sowjetunion. Ein weiteres Beispiel dafür ist, dass das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) nun eine stärkere Abschöpfung von privaten Vermögen empfiehlt, um die wachsende Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen. Es wird eine Reform der Erbschaftssteuer oder eine vorerst einmalige Vermögensabgabe empfohlen. Weiterhin brachte Bundesfinanzminister Schäuble wieder das Thema einer Finanztransaktionssteuer auf das Programm. Eine Steuer von 0,01 Prozent hat keine wohlfahrtsfördernde Wirkung und geht natürlich zulasten der Bürger und Sparer. Die Regierung verdeutlichte, dass es hierbei „allein darum gehe, zusätzliche Einnahmen für den Staat zu erzielen“. Man erwartet aus dieser Steuer zusätzliche Einnahmen in Höhe von 12 Mrd. Euro pro Jahr.

Preise steigen weltweit mit zunehmender Geschwindigkeit
Die in den vergangenen Monaten stark gestiegenen Lebensmittelpreise in China, treffen derzeit Hunderte Millionen in Armut lebender Chinesen derart stark, dass die dortige sozialistische Führung soziale Unruhen befürchtet. Während manche Produkte im Vergleich zum Vorjahr, trotz bereits eingeführter Preiskontrollen, um mehr als das Doppelte stiegen, weist die offizielle Teuerungsrate lediglich einen Anstieg in Höhe von 5,1 % im November aus. Offiziell stiegen die Preise für Nahrungsmittel um 11,7 Prozent und die für Obst um 28 Prozent. Die Kreditvergabe nahm, trotz Anhebungen der Mindestreserve und der Leitzinsen, kaum ab. Sicherlich wächst die chinesische Wirtschaft in Teilen von einem niedrigen Kapitalstock aus mit hohen Wachstumsraten, doch wurde ein großer Teil mittels staatlicher Planung und ausländischen Investitionen geschaffen. Dieses relativ stark regulierte Modell ist grundsätzlich nicht derart wachstumsfähig wie Liberalere, sodass in dem bisherigen komparativen Vorteil der Niedriglöhne und den staatlich geschaffenen Blasen, ein Grund zu finden ist, warum die chinesische Wirtschaft in Zukunft in realen Werten nicht so steigen könnte, wie es bisher vorhergesagt wird. Auch in der Bundesrepublik kommt die staatliche Einflussnahme langsam in den Preisen an. Nachdem die Rohstoffpreise und die Produzentenpreise in den letzten beiden Jahren bereits stark stiegen, beginnen nun die Großhandelspreise abzuheben. Mit fast so hohen Raten wie in China stiegen die Großhandelspreise um 7,8% zum Vorjahr. Obst, Gemüse und Kartoffeln waren im Großhandel um 16,8% teurer als im Vorjahr. Erze, Metalle und Metallhalberzeugnisse wiesen durchschnittliche Preissteigerungen von 19,8% auf. Mitte bis Ende 2011 dürften die Preissteigerungen auch in den Konsumentenpreisen deutlich sichtbar werden und die Staaten aufgrund gestiegener Inflation vor ein massives Refinanzierungsproblem stellen.

Weitere Beobachtungen
Moody’s erwägt eine Herabstufung der Bonität Spaniens, da man sich Sorgen über die Haushaltslage in einzelnen Regionen mache, Zweifel am Zustand des Bankensektors hege und mit einem höheren Finanzierungsbedarf des Landes rechne. Die Ratingagentur stufte die Bonität Irlands von „A+“ auf „BBB+“ herab.
Das Statistische Bundesamt zeigte auf, dass die Arbeitskosten je Stunde zum Vorjahr um 0,4 Prozent stiegen. Eine erhöhte Effizienz durch längere Arbeitszeiten wurde von erhöhten Lohnnebenkosten aufgezerrt. Arbeit in der Privatwirtschaft verteuerte sich im zweiten Quartal zum Vorjahr gar um 0,7 Prozent. Die Bundesrepublik lag damit im EU-Durchschnitt. Weitere Wettbewerbsvorteile hinzugewinnen konnten Litauen, Lettland und Estland deren Arbeitskosten sich um 7 Prozent bis 2,6 Prozent verringerten.
Die schwedische Riksbank hob ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25% an.
Die saisonal bereinigte Industrieproduktion im Euroraum stieg zum Vormonat um 0,7 Prozent und damit um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das aktuelle Niveau liegt, obwohl das Baugewerbe unberücksichtigt blieb, auf dem des Jahres 2004. Es bleibt zu berücksichtigen, dass dieser ausgewiesene Anstieg teuer mit niedrigen Zinsen, Umverteilung und hohen Subventionen erkauft wurde. Dieser typisch konjunkturelle Aufschwung steht auf sandigem Boden und lässt keine Nachhaltigkeit erkennen.

Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) senkt den Ausblick für Belgien von „stabil“ auf „negativ“. Als Hintergrund wurde die andauernde innenpolitische Ungewissheit genannt.
Der slowakische Parlamentspräsident sprach offen über seinen Wunsch zur Vorbereitung eines „Plan B“ zum Austritt aus der Eurozone und einer Rückkehr zur slowakischen Krone. Aufgrund der politischen Verhältnisse im Euroraum ist dieses Szenario jedoch relativ unwahrscheinlich.
Angela Merkel wiederholte und bekräftigte die Garantie der Regierung für die Sicherheit der Spareinlagen. Gleichzeitig forderte sie „mehr Harmonie in der Wirtschafts- und Finanzpolitik“ sowie „eine Art Wirtschaftsregierung in Europa auf der Basis gemeinsamer Stabilitätsregeln“.
Die US-Notenbank beließ die Leitzinsen auf niedrigem Niveau mit der Willensbekundung, diesen für geraume Zeit so zu belassen.

© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chef-Analyst pro aurum

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Pro Aurum