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Wissenswertes zum US-Immobilienmarkt

von Michael Vaupel

Vielleicht wundern Sie sich, warum es in den USA derzeit zehntausendfach heißt:
"Meine Hypothek kann ich nicht zurückzahlen, hier sind die Schlüssel vom Haus - damit ist die Sache erledigt und die Hypothek getilgt."
Der Hintergrund dazu:

In den USA waren viele Hypothekenbanken so leichtsinnig, bis zu 100% (teilweise sogar mehr!) des Kaufpreises zu finanzieren. Als Sicherheit gaben Sie sich mit dem gekauften Objekt zufrieden. Dieses können sie bei Zahlungsschwierigkeiten des Kreditnehmers einziehen, aber nicht mehr.

Dies geschah in der leichtsinnigen Annahme, dass die Immobilienpreise „ohnehin weiter steigen werden." Bekanntlich taten sie das nicht. Sie fielen.
Und was passiert nun mit einem Kreditnehmer, der seine Hypothek nicht mehr zahlen kann?
Es kommt zum Einzug der Immobilie durch die Bank. Die Immobilie kann dann zwangsversteigert werden.

Diesen „Einzug der Immobilie" bei Nichtbedienung der Hypothek nennt man „foreclosure". Darum geht es, wenn Sie etwas über die Veränderung der „foreclosures" lesen (wichtig zur Einschätzung des US-Immobilienmarktes!).
Tja, und hier kommt der in letzter Zeit öfter gelesene Begriff „Moral Hazard" ins Spiel.
Um was es da geht - dazu ein Beispiel:

Nehmen wir an, ein Kreditnehmer hat eine Hypothek über 200.000 Dollar aufgenommen, und damit ein Haus für 200.000 Dollar gekauft. Finanzierung zu 100% also.
Nun, im Abschwung, ist der Preis dieses Hauses stark zurückgekommen, der Marktwert liegt bei nur noch 150.000 Dollar.

Da ist der Kreditnehmer nun in folgender Situation:
Er kann seinen Kredit weiter bedienen. Oder er denkt sich: Ach was, den bediene ich nicht mehr! Soll doch die Bank das Haus übernehmen, ich ziehe dann eben weg.

Und wenn er das macht, dann erhält die Bank das Haus mit Marktwert von 150.000 Dollar - hat aber keine weiteren Ansprüche an den Kreditnehmer. Vertraglich war festgehalten worden, dass die Bank eben nur das Haus als Sicherheit einfordern kann, aber eben keine weiteren Vermögenswerte.

Ein Fall von „Moral Hazard" - und genau das besagt dieser Begriff auch auf Deutsch: „Moralisches Risiko"!
Dieses Risiko hätte durch vorausschauende und Risiken berücksichtigende Verträge verhindert werden können. Pustekuchen.

Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt / M.A.
Chefredakteur Traders Daily

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de