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Deutschland hui - USA pfui

von Sven Weisenhaus

am Wochenende habe ich wie angekündigt daran gearbeitet, mich wieder auf einen aktuellen Stand zu bringen und die 32. Kalenderwoche, in der ich teilweise noch urlaubsbedingt abwesend war, aufzuarbeiten.
Und auch in dieser Woche gab es wieder eine ganze Menge Konjunkturdaten, die das Bild der letzten Wochen noch einmal bestätigen konnten - ohne die schlechten Daten aus den USA wäre der DAX vermutlich bereits durch die Decke gegangen.
So konnte man hierzulande durchweg Positives und teilweise sogar Rekordwerte vermelden.

Deutsches Bruttoinlandsprodukt

So wuchs die deutsche Wirtschaft laut den Schnellschätzung des Statistischen Bundesamtes schneller als erwartet. Demnach stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal verglichen mit dem 1. Quartal um 2,2 Prozent. Die Schätzungen lagen nur bei 1,4%.
Zudem wurden die beiden Vorquartalswerte (um 0,3 bzw. 0,1 Prozentpunkte) nach oben revidiert.
Das ist das der stärkste Zuwachs der Wirtschaftsleistung in einem Quartal seit 1987.
Auf Jahressicht legte die Wirtschaftsleistung damit preisbereinigt um 4,1 Prozent zu. Wenngleich die Dynamik im zweiten Halbjahr wohl ein wenig abnehmen wird, ist angesichts der jüngsten Entwicklung ein Wirtschaftswachstum von 3% im Gesamtjahr 2010 nun absolut realistisch.

(Quelle: HSBC Trinkaus, Reuters EcoWin)

Deutsche Auftragseingänge

Die Auftragseingänge im deutschen Maschinen- und Anlagenbau sind nach Angaben des Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 62% gestiegen. Die Nachfrage aus dem Ausland zog um 60% an, die Binnennachfrage sogar um 67%.
Wie das Bundesministerium für Wirtschaft bekannt gab, sind die Auftragseingänge der deutschen Industrie im Juni gegenüber dem Vormonat um 3,2% gestiegen.

Deutscher Außenhandel

Der deutsche Außenhandel hat im Juni stark angezogen. Die Exporte sind um 28,5% zum Vorjahr und um 3,8% zum Vormonat gestiegen. Die Importe konnten sogar um 31,7% gegenüber dem Vorjahresmonat zulegen und +1,9 % gegenüber dem Vormonat.
Der Wert der Importe war in absoluten Zahlen der höchste seit Erhebung der Datenreihe im Jahr 1950.
Die Außenhandelsbilanz schloss im Juni mit einem Überschuss von rund 14,1 Milliarden Euro ab. Volkswirte hatten lediglich mit 13,6 Milliarden Euro gerechnet.
Wieder einmal also beste Zahlen aus heimischen Gefilden. Auch aus den USA gab es nicht nur negative Daten. Da wir jedoch gerade beim Außenhandel sind, machen wir hier doch gleich mit weiter.

US-Außenhandel

Die US-Exporteure hingegen haben anders als ihre Konkurrenten aus Deutschland (und auch China) im Juni einen Rückschlag erlitten. Wie das Handelsministerium in Washington mitteilte, schrumpften die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen um 1,3 Prozent auf 150,5 Mrd. Dollar. Das ist das schlechteste Ergebnis seit April 2009.
Dagegen zogen die Importe um drei Prozent auf 200,3 Mrd. Dollar an, was der höchste Wert seit Herbst 2008 ist.
Das Außenhandelsdefizit - also die Differenz zwischen Exporten und Importen - weitete sich damit um stolze 18,8 Prozent auf 49,9 Mrd. Dollar aus. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem Fehlbetrag von 42,0 Mrd. Dollar gerechnet.
Der große Sprung erklärt sich natürlich dadurch, dass nicht nur der Export von US-Waren sank, sondern auch gleichzeitig der Import kräftig anzog.
Besonders groß ist das Handelsdefizit mit China, das mit 26,2 Mrd. Dollar so hoch ausfiel wie seit über anderthalb Jahren nicht mehr.
Ich hatte bereits berichtet, dass besonders US-Politiker der Volksrepublik vorwerfen, sich mit einem künstlich niedrig gehaltenen Yuan Wettbewerbsvorteile zu erschleichen. Einige Kongressabgeordnete halten die chinesische Währung für mindestens 25 Prozent unterbewertet.

Weitere US-Konjunkturdaten

Der Anstieg der US-Konsumentenpreise lag im Juli im Rahmen der Erwartungen und legten um 0,3 % gegenüber dem Vormonat zu. Die Kernrate stieg um 0,1 %. Weiterhin kein Anzeichen von Inflation.
Die Einzelhandelsumsätze legten im selben Berichtsmonat um 0,4 % gegenüber dem Vormonat zu.
Die Verbraucher bleiben verständlicherweise skeptisch. So legte das Konsumentenvertrauen der Universität Michigan im August zwar um 1,8 auf 69,6 Punkte zu, befindet sich aber weiter auf niedrigem Niveau.

Die FED reagiert entsprechend

Die US-Notenbank ließ zum einen erwartungsgemäß den Leitzins unverändert und stellte abermals für einen längeren Zeitraum ein niedriges Zinsniveau in Aussicht. Nichts neues also.
Andererseits sollen aber nun bei Fälligkeit rückfließende Gelder aus den Notenbank-Investitionen in Hypotheken-Anleihen zu Stützungskäufen bei Staatsanleihen eingesetzt werden - und das ist schon neu.
Die FED will damit ihre aufgeblähte Bilanz und den Bestand an Anleihen beim Stand von 2.054 Mrd. USD zunächst konstant halten.
Im Klartext heißt dies, dass hypothekenbesicherte Anleihen und Papiere der staatlichen Hypothekenfinanzierer, die zur Stützung des taumelnden Häusermarktes erworben wurden, bei Fälligkeit von der Notenbank durch Staatspapiere ersetzt werden. Dadurch bleibt der Umfang der Hilfen für die Wirtschaft auf dem Papier gleich, die Gewichtung verschiebt sich jedoch weg vom Immobilienmarkt hin zur allgemeinen Belebung der Konjunktur per Notenpresse.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de