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Alles schon mal da gewesen

von Bill Bonner

Wenn Kredite zu billig sind, werden sie von den Leuten einfach nachlässig gehandhabt. Das Ergebnis sind ein Haufen Probleme. Aber können diese Probleme nicht durch noch billigere Kredite aus der Welt geschafft werden?
Das denken derzeit viele.

Alles schon mal da gewesen. Ich verweise auf das Jahr 2000. Für die US-Wirtschaft ging im Jahr 2000 eine der heftigsten Kredit-Orgien aller Zeiten zu Ende. Den dadurch verursachten Kopfschmerzen und Gewissensbissen konnte nicht ausgewichen werden, weil sich der an den Märkten vorherrschende Zeitgeist geändert hatte. An die Stelle von Träumen waren Alpträume gerückt. Aus Fonds für Risiko-Kapital waren echte Müllhaufen geworden.
Hartgesottene Investoren und Aufräumarbeiter übernahmen die Plätze von naiven Amateuren. Die Absicht dieser neuen, ernsthaften Investoren war es nicht mehr, nur am Markt aufzuräumen, sondern ihren Job von Grund auf zu tun. Investoren, die alles für möglich gehalten und jeden noch so weit hergeholten Business-Plan akzeptiert hatten, glaubten jetzt gar nichts mehr.

Eine der traurigsten Geschichten, die damals im Internet die Runde machten, kam aus Philadelphia und handelte von Warren Pete" Musser, der während der Internet-Manie einer der aggressivsten Wall Street Promoter gewesen war.
Musser war kein Depp. Der 73jährige Investor hatte eine der erfolgreichsten Internet-Holdings der USA aufgebaut - mit so bekannten Unternehmen wie ICG, VerticalNet und U.S. Interactive. Dafür hatte er eine Weile gebraucht. Seine Firma hatte er bereits Jahrzehnte zuvor gegründet, und er kannte sein Business gut. Die Jungs hätten es eigentlich besser wissen müssen", meint Howard Butcher IV, ein Investor, der dem Internet-Boom immer kritisch gegenüber gestanden hat. Ich hätte gedacht, dass er als super-versierter Promoter seine Aktien rechtzeitig ablädt, um sich damit eine goldene Nase zu verdienen, anstelle jetzt mit Schulden dazusitzen."

Musser erlag jedoch der Fehleinschätzung, der alle Aktien-Promotoren (vielleicht sogar Alan Greenspan) verfallen. Er begann, an den von ihm (mit)inszenierten Hype selbst zu glauben. Natürlich zu seinem eigenen Nachteil. Er war schließlich gezwungen, 80% seines Aktienbestands zu verkaufen, um eine konventionelle Nachschusspflicht bedienen zu können. Die Aktien, die im März 2000 noch 738 Millionen Dollar wert waren, brachten ihm beim Verkauf gerade noch einen Erlös von 100 Millionen Dollar. Für Musser war es also schon zu spät, während die Finanzpresse rund um den Globus weiter kolportierte, dass Greenspan kurz davor sei, den Kapitalmärkten Beistand zu leisten.
Auch die Aktienanleger hingen weiter dem Glauben an, dass im Notfall die Fed sie vor Verlusten bewahren könnte. Konnte ein Wechsel der geldpolitischen Vorzeichen die Mussers dieser Welt wirklich retten? Oder waren ihre Investments derart selbstmörderisch und hoffnungslos, dass sie vor der Selbstzerstörung auf keinen Fall bewahrt werden konnten? Im Finanzgewerbe gibt es smartes und dummes Geld, und dann auch noch Geld, das derart geistesschwach ist, dass es regelrecht nach seiner Vernichtung schreit.

Und eine Rezession hat die Aufgabe, die Dummen von ihrem Geld zu trennen. Das war im Jahr 2000 nicht anders als heute. Alles schon mal da gewesen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de