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Das Wachstum des Devisenmarktes

von Miriam Kraus

Heute wollen wir, in Anlehnung an den gestrigen Beitrag, erneut einen Blick auf das starke Wachstum des internationalen Devisenhandels werfen.
Sie erinnern sich: gestern haben wir uns angesehen, wie stark der internationale Devisenhandel, als größter Markt der Welt, wächst. Allein in den letzten 3 Jahren ist der Markt, einer BIZ Studie zufolge, um 20% auf knapp 4 Billionen USD täglichen Handelsumsatzes angewachsen. Und das trotz Krise, weltweiter Rezession und rückläufiger Handelsaktivitäten. Allerdings haben wir schon festgestellt, dass der internationale Handel mit Gütern und Dienstleistungen tatsächlich nur einen Bruchteil des Umsatzes am weltweiten Devisenmarkt ausmacht.
Der Großteil des täglichen Umsatzes wird mittlerweile durch eine Teilnehmer-Gruppe generiert, welche die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) unter "Other Financial Institutions" zusammenfasst. Diese Gruppe umfasst alle Sorten an Fonds und Versicherungsgesellschaften, aber auch die Zentralbanken. Der tägliche Handelsumsatz am weltweiten Devisenhandel ist in dieser Gruppe seit 1998 um 533% gestiegen - und allein in den letzten 3 Jahren ergab sich ein Umsatzwachstum von 42%, während der tägliche Umsatzanteil der Non-Financial Customers, also der Unternehmen und Regierungen, in den letzten 3 Jahren folgerichtig aufgrund der Krise und ihrer Auswirkungen um 10% eingebrochen ist.

Warum also, ist der tägliche Umsatz der Fonds und Zentralbanken in den letzten 3 Jahren trotz Krise weiterhin so massiv gewachsen?

Eine Antwort darauf liefert eine Datenreihe der FED, die darüber Auskunft gibt, zu welchem Prozentsatz US-Investoren ausländische Vermögenswerte halten. Gemäß der FED ist der Anteil an ausländischen Aktien in US-Portfolios seit Mitte der 80er Jahre von knapp 2% auf mittlerweile über 22% gewachsen. Der Anteil ausländischer Staatsanleihen ist seit Anfang der 90er Jahre von knapp 8% auf mittlerweile rund 17% gestiegen.
Und natürlich halten nicht nur US-amerikanische Investoren ausländische Vermögenswerte. Im Zuge der Globalisierung ist es heute ein leichtes, Aktien und Staatsanleihen vom Fernen Osten, über Europa bis hin nach Amerika zu handeln.
Doch in Zeiten von Krisen tendieren Anleger aber auch erst einmal dazu zunächst ihre ausländischen Vermögenswerte abzustoßen und "ihr Geld heimzuholen". Und diese Prozesse laufen nie ohne eine Beteiligung der Währungsmärkte ab und liefern somit eine erste Begründung dafür, weshalb gerade die Fonds und andere Großinvestoren, in den vergangenen 3 Jahren den stärksten Anteil am täglichen Umsatz im Devisenhandel begründen.

Die zweite Begründung ist schließlich auf das Gegenteil zurückzuführen. Nach der akuten Krisenphase begannen Anleger wieder verstärkt nach renditeträchtigeren Anlagen im Ausland zu suchen. So berichtet beispielsweise die Bundesbank, dass deutsche Wirtschaftsunternehmen, Privatpersonen und Investmentfonds bereits im Jahr 2009 ihre Auslandspositionen um 12% ausgeweitet haben. Auch die Österreichische Nationalbank berichtet seit Mitte 2009 von einem wachsenden Engagement der Haushalte in ausländischen Wertpapieren. Und das sind nur 2 Beispiele die deutlich machen, wie durch das wachsende Auslands-Engagement der Investoren, das starke Wachstum der Devisenmärkte eine Begründung findet.

Ausblick: langfristig steigende Volatilitäten!

Steigende Volatilitäten führen zu wachsendem Engagement der Großinvestoren

Wir haben gestern gesehen, dass vor allem der Anteil der Fonds und anderer Großinvestoren am weltweiten Umsatz im Devisenhandel in den letzten 3 Jahren deutlich gestiegen ist. Das ist insbesondere auch auf Portfolio-Umschichtungen zurückzuführen.
Im begonnen Jahrzehnt dürfte der Trend allerdings weiter verstärkt in Abflüssen ins Ausland bestehen, angesichts der Tatsache, dass die entwickelten Volkswirtschaften eher stagnieren, während insbesondere die Emerging Markets weiterhin ein starkes Wachstum begründen.
Zugleich bestehen aber weltweit hohe Unsicherheiten in Bezug auf die Finanz- und Währungspolitik der einzelnen Länder, was zu weiterhin steigenden Volatilitäten in den Währungsmärkten führen dürfte.
Hieraus ergibt sich aber für die Investoren und Großinvestoren die Notwendigkeit ihre Portfolios in ausländischen, aber auch heimischen Vermögenswerten wesentlich aktiver zu managen, was somit zu einem weiterhin steigenden Umsatz gerade dieser Gruppe an Marktteilnehmern am Devisenmarkt führen wird.

Fazit
Wenn ich nur davon ausgehe, dass der weltweite Devisenhandel in den kommenden Jahren mit einer durchschnittlichen Rate von 10% (wie in den vorherigen Jahren) wächst, dann bedeutet dies, dass der Markt bis 2020 bereits ein tägliches Umsatzvolumen von über 10,5 Billionen USD erreichen wird. Ein Umstand, der im Umkehrschluss wiederum zu wachsenden Volatilitäten beitragen wird.

Was uns deshalb erwarten wird:
Eine wachsende Schwankungsbreite in den Währungskursen und ...Zentralbanken, deren Interventionspolitik immer öfter völlig wirkungslos verpuffen wird (wie schon in diesem Jahr am Beispiel der Schweizer Nationalbank und der Bank of Japan zu sehen war).

Was bedeutet das aber im Klartext?
Nun, wenn die Schwankungsbreite an den Währungsmärkten zunimmt, dann werden wir uns wohl auch auf eine Zunahme der Schwankungsbreite an den Kapital- und Rohstoffmärkten einstellen müssen. Natürlich kann ich nicht in die Zukunft sehen, aber das von mir dargestellte Szenario beschreibt eine Entwicklung, die im Grunde innerhalb des internationalen Devisenmarktes schon begonnen hat. Und wie wir alle wissen, dürfen wir gerade die Währungsmärkte nicht isoliert oder abgekoppelt von den anderen Märkten betrachten.
Ob sich meine langfristigen Überlegungen und meine Prognose für dieses Jahrzehnt tatsächlich bewahrheiten wird, werden wir dann sehen, aber, ganz ehrlich, ich werde dann nicht erstaunt sein, wenn es schließlich doch einmal normal sein wird, dass auch der Goldpreis an einem einzigen Tag Schwankungen von rund 100 US-Dollar pro Unze oder mehr hinnehmen muss.

So long liebe Leser....Hinzu kommt noch ein weiterer Faktor, der für mich auf dieses Szenario einer wachsenden Schwankungsbreite hindeutet: die hohe, in den Märkten vorhandene, Liquidität....denn je höher das Volumen ist, dass ein Fluss mit sich führt, desto stärker auch seine Kraft...na ja, genug für heute....morgen möchte ich Ihnen noch ein paar Tabellen zum Thema vorstellen, die einen interessanten Überblick über die Welt und ihre Währungen gibt....bis morgen und liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de / » http://www.investor-verlag.de