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4 Billionen USD Umsatz pro Tag

von Miriam Kraus

Das alte Jahr nähert sich langsam seinem Ende und (da in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr sowieso nicht all zu viel los ist, mit Ausnahme der chinesischen Zinserhöhung und der Exportbeschränkungen für Seltene Erden - Themen, auf die ich noch zurückkommen werde) so wird es Zeit, sich wieder einmal Gedanken über zukünftige Entwicklungen zu machen. Da ich mit meinem Rohstoffe Jahresrück- und Ausblick aber erst im Neuen Jahr beginnen werde, möchte ich heute stattdessen einmal auf die Aussichten für den größten Markt der Welt zu sprechen kommen. Nicht zuletzt deshalb, da dieser Markt ebenso große Bedeutung für die übrigen Märkte und insbesondere auch die Rohstoffmärkte hat.
Ich spreche vom weltweiten Devisenmarkt, mit...

4 Billionen USD Umsatz pro Tag
Der Devisenmarkt (Kassa-, Termin-, Swap-, und Optionsgeschäfte) ist mit Abstand der größte Markt der Welt. Kein anderer Markt ist derart liquide und erfährt derart hohe Tagesumsätze - und das an fünfeinhalb Tagen die Woche, 24 Stunden, rund um die Uhr.
Und der Devisenmarkt wächst stetig, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrer letzten 3-Jahresstudie festgehalten hat. Die BIZ veröffentlicht alle 3 Jahre eine Studie, über die Entwicklung des Devisenmarktes. Zugrunde gelegt werden Daten die von 53 Zentralbanken erhoben werden. Die letzte Studie wurde im September 2010 veröffentlicht und weist eine erstaunliche Entwicklung aus.
So ist der tägliche Umsatz im weltweiten Devisenhandel in den letzten 3 Jahren um 20% auf fast 4 Billionen US-Dollar angestiegen. Und das trotz der Finanzkrise und all ihrer Auswirkungen. (Zu diesen Auswirkungen gehören z.B. die weltweit rückläufigen Exporte. So gibt die Welthandelsorganisation WTO beispielsweise an, dass im Jahr 2009 die weltweiten Exporte um rund 20% gefallen sind.)

Sehen wir uns hier die Entwicklung der Umsätze im weltweiten Devisenhandel an:

Quelle der Daten: Zentralbanksstudie, Bank für Internationalen Zahlungsausgleich

Warum also, ist das Volumen im weltweiten Devisenhandel trotz allem so kräftig gestiegen?

Ganz einfach: der internationale Handel mit Waren und Dienstleistungen, macht vom täglichen Umsatz im weltweiten Devisenhandel, nur einen im Vergleich verschwindend geringen Anteil von rund 1,25% aus - das entspricht rund 50 Milliarden US-Dollar pro Tag. Dementsprechend dürften sich die Risiken etwaiger Handelskriege nur sehr bedingt auf den Devisenmarkt auswirken.
Doch wenn der reale Handel mit Waren und Dienstleistungen nur so einen geringen Anteil am weltweiten Währungshandel ausmacht, wer bestreitet dann den Rest des Devisenhandels? Eigentlich müsste ich die Frage anders stellen. Nämlich: wer sind denn eigentlich die größten Teilnehmer am weltweiten Devisenhandel, wenn es nicht die globalen Unternehmen der Realwirtschaft sind?

Wer den internationalen Devisenhandel bestimmt!
Allein in den letzten 3 Jahren ist der internationale Devisenmarkt also, einer BIZ Studie zufolge, um 20% auf knapp 4 Billionen USD täglichen! Handelsumsatzes angewachsen. Und das trotz Krise, weltweiter Rezession und rückläufiger Handelsaktivitäten. Allerdings macht der internationale Waren- und Dienstleistungsverkehr auch nur rund 1,25% vom täglichen Umsatz im weltweiten Devisenmarkt aus.
Dennoch: seit 1998 ist der tägliche Umsatz im weltweiten Devisenhandel um mehr als 161% gewachsen. Es stellt sich die Frage nach dem warum?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst einen Blick auf die entsprechenden Teilnehmer des weltweiten Devisenmarktes werfen.

Sehen wir uns folgende Grafik an, die einen Überblick über die anteilige Entwicklung der Teilnehmer, am täglichen Umsatz des weltweiten Devisenhandels gibt (in Mrd. USD):

Quelle der Daten: Bank für Internationalen Zahlungsausgleich

Wie wie hier sehen, zeigt sich seit 1998 ein kontinuierlicher und beachtlicher Anstieg der Umsatzzuwächse unter den Marktteilnehmern, welche die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich unter "Other Financial Institutions" zusammenfasst. Unter diesen Begriff fallen alle möglichen Fonds (von Hedge-Fonds, über Renten-Fonds, bis hin zu Investmentfonds), aber auch Versicherungsgesellschaften UND Zentralbanken! Allein in den letzten 3 Jahren ist der Umsatz dieser Marktteilnehmer um 42% gestiegen. (seit 1998 ist der Umsatz sogar um über 500% gestiegen). Dagegen ist der Umsatz der klassischen Währungshändler ("reporting dealers"), also zum Beispiel der Banken, im gleichen Zeitraum nur um 11% gewachsen. (der Umsatz in dieser Gruppe ist seit 1998 nur um 61% gewachsen).
Während 1998 noch die klassischen Währungshändler (also vor allem die Banken) den Devisenhandel maßgeblich als größter Marktteilnehmer bestimmt haben, ist in den letzten 3 Jahren der Anteil der Fonds, Versicherungsgesellschaften und Zentralbanken über den Anteil der klassischen Währungshändler hinaus gewachsen. Damit sind die Fonds, Versicherer und Zentralbanken nun zusammengefasst der größte Teilnehmer am internationalen Währungshandel.
Dagegen ist der Anteil der dritten Marktteilnehmer-Gruppe ("non-financial customers"), also der Anteil der Unternehmen, Gesellschaften und Regierungen in den letzten 3 Jahren um 10% gesunken. Allerdings, gegenüber 1998, ergibt sich auch hier ein Wachstum von 100%.

Fazit
Die größte Gruppe an Teilnehmern am weltweiten Devisenmarkt sind also diejenigen, welche die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich unter "Other Financial Institutions" ausweist, mit einem Anteil von 1,9 Billionen USD an Umsatz pro Tag. An zweiter Stelle stehen die klassischen Währungshändler der Banken, mit einem täglichen Umsatz von über 1,5 Billionen USD. An dritter Stelle stehen die Non-Financial Customers mit einem Anteil von 533 Milliarden USD an Umsatz pro Tag.

So long liebe Leser....ein beachtliches Wachstum, das Anteils-Wachstum der Fonds, Versicherungen und Zentralbanken am weltweiten Währungsmarkt, nicht wahr?!....vielleicht sagen Sie sich jetzt aber auch: nun ja, das ist zwar ganz interessant, doch lassen sich daraus denn irgendwelche bedeutsamen Schlüsse ziehen?....auch auf diese Antwort kann ich Ihnen eine Antwort liefern und zwar morgen, wenn wir uns ansehen, was hinter diesem Wachstum steckt und wohin diese Entwicklung führen wird....doch für heute verabschiede ich mich fürs Erste und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend...

Liebe Grüße und bis morgen
Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de / » http://www.investor-verlag.de