StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageAnalysenNewsWissenAutorenChartsHandelForum

News:

News zu Silber

News zu Edelmetallen

News zu Minen

News zu Wirtschaft

News zu Währungen

News zu Edelmetallen:

Edelmetallnews 2008

Edelmetallnews 2009

Edelmetallnews 2010

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Steuersparmodell Gold und Silber, Auslaufmodell Immobilien

Wenn Sie Gold (ohne Umsatzsteuer) Silber (mit gestaffelter Umsatzsteuer) oder ggf. auch andere Edelmetalle in physischer Form (Münzen und Barren) kaufen, sollten Sie sich stets der Tatsache bewusst sein, dass auf den späteren, nach mehr als einem Jahr Spekulationsfrist anfallenden Gewinn aus dem Verkauf keine Abgeltungsteuer anfällt. Diesen positiven Nebeneffekt hat der Gesetzgeber aus Gründen, über die man trefflich streiten kann (wohl eher aus Nachlässigkeit als wegen der Anregung zum Gold- und Silberkauf), den Besitzern von Wertpapieren (im Nachgang sogar einschließlich Xetra-Gold) bei der Reform von § 23 Einkommensteuergesetz bekanntlich verwehrt.
Zuletzt hat sich das Bundesverfassungsgericht mit § 23 beschäftigt. Obwohl es dabei nicht um die einjährige Spekulationsfrist für physische Edelmetalle ging, sondern um die zehnjährige für Immobilien, sollten Sie beachten: Der Staat wird in den kommenden Jahren alles unternehmen, um auch die Besitzer von Edelmetallen zu schröpfen, und zwar umso mehr, je höher deren Preise nach oben schießen – was sie allein schon wegen der internationalen Geldschwemme, wegen der ausufernden Staatsschulden und wegen der immer wieder ausbrechenden besonderen Schuldenkrisen einzelner Länder zwangsläufig tun werden.
Der jüngste Beschluss der Verfassungsrichter vom 7. Juli 2010 (Aktenzeichen 2 BvL 14/02, 2 BvL 2/04 und 2 BvL 13/05) zielt gegen die rückwirkende Verlängerung der Spekulationsfrist für Immobilien von zwei auf zehn Jahre, die von der rot-grünen Regierung 1999 beschlossen worden war. Die Richter erklären das damalige Gesetzesmachwerk für nichtig. Das kann man durchaus als nachträgliche Höchststrafe für die damalige Bundesregierung interpretieren, aus deren Kreisen Gerhard Schröder und Joschka Fischer heute über dicke Beraterverträge verfügen und der für das Machwerk hauptverantwortliche Oskar Lafontaine ins ganz linke Lager abgedriftet ist.
Wenn Sie sich nun fragen, was das alles mit Ihrem Gold und Silber zu tun hat, ist hier die Antwort: Falls Sie genug davon besitzen, erst einmal gar nichts. Aber falls Sie noch etwas oder sogar ganz viel (dazu)kaufen wollen, sollten Sie es jetzt tun. Und zwar zunächst aus der grundsätzlichen Überlegung heraus, dass § 23 im Gefolge des höchstrichterlichen Beschlusses durch die kommende Reform eine Übergangsregelung enthalten wird, die dann - abgewandelt auf die einjährige Spekulationsfrist für Edelmetalle – auch diese betreffen kann. Alternativ wird in Berliner Regierungskreisen schon jetzt die Ausdehnung der Abgeltungsteuer auf Gewinne aus physischen Edelmetallen diskutiert.
Wie auch immer, wenigstes eines haben die Verfassungsrichter mit ihrer späten Klatsche gegen Lafontaine & Co. durchgesetzt: Dass die Rückwirkung von Gesetzen ein für allemal vom Tisch ist. Das heißt, wer jetzt Gold und Silber kauft, um es später mit Gewinn zu verkaufen, braucht nicht mehr zu befürchten, dass ein Teil des Gewinns weggesteuert wird, bloß weil es irgendwelchen linken Politikern, von denen es ja auch ganz viele in der CDU gibt, gerade einfällt.
Edelmetalle und Immobilien gelten aus verschiedenen Gründen - trotz der einen oder anderen Einschränkung - als Sachwerte. Doch damit enden die Gemeinsamkeiten. Und weil Immobilien, wie aus dem Wort hervorgeht, immobil (unbeweglich) sind, kann der Staat sich bei ihren Eigentümern einfacher bedienen als bei Gold- und Silberhortern, zumal solchen, die ihren Schatz – ganz legal – irgendwo anonym gelagert haben. Folglich werden in nächster Zeit – zeitlich gestaffelt von Anfang 2011 bis Anfang 2013 – zum Beispiel alle Bundesländer den Protagonisten Berlin, Hamburg und Sachsen-Anhalt folgen, die den Grunderwerbsteuersatz schon von 3,5 auf 4,5 Prozent des jeweiligen Kaufpreises erhöht haben.
Der gewisse Sachwertcharakter von Immobilien veranlasste viele Anleger im Zuge der Griechenland- und damit Euro-Krise zu entsprechenden überstürzten Käufen. Das könnte sich bald nicht nur bei der nächsten Euro-Krise wiederholen, sondern auch im Rahmen der zu erwartenden Erhöhung der Grunderwerbsteuer in den Bundesländern, die jetzt noch 3,5 Prozent kassieren. Doch wer dementsprechend Geld investieren möchte, sei gewarnt. Denn die zum größten Teil überschuldeten Kommunen (einschließlich derer, die nur so tun) werden die Grundsteuer erhöhen – natürlich zu Lasten der Immobilieneigentümer; denn die werden, jedenfalls bei vermieteten Wohnimmobilien, noch ihr blaues Wunder erleben: Die Zahl der zahlungsunfähigen oder -unwilligen Mieter nimmt zu, und das Potenzial für Mieterhöhungen ist gesetzlich begrenzt.
Wägt man in Anlegergesprächen diese Überlegungen mit dem Pro und Kontra von Edelmetallkäufen auf dem jetzigen Preisniveau ab, kommt immer wieder der Einwand: Aber die Preise von Gold und Silber seien doch schon so hoch. Oder noch extremer: Sie bilden angeblich eine Blase. Und eher beiläufig wird erwähnt, dass sie keine Zinsen bringen. Ich will hier nicht die ganze Argumentationskette pro Edelmetalle von der beständigen Kaufkraft des Goldes bis zu den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Silbers dagegensetzen, sondern nur kurz die drei Einwände konterkarieren und dann ein Fazit ziehen:
Erstens, die Preise von Gold und Silber bilden, charttechnisch formuliert, bereits seit Monaten steigende Tiefspitzen – ein charakteristisches Merkmal für Kaufdruck. Zweitens, sie entsprechen längst noch keiner Preisblase, weil die Währungen, in denen die Edelmetalle gemessen werden, durch die expansive Geldpolitik der Notenbanken selbst eine Blase bilden. Drittens, die Zinsen für Staatsanleihen, die als „sicher“ gelten, sind derart niedrig, dass man sich fragen muss, ob die Zinslosigkeit von Gold und Silber im Vergleich dazu überhaupt ins Gewicht fällt – zumal Staatsanleihen nur beliebig vermehrbares Papiergeld sind, während Gold und Silber sich nicht beliebig vermehren lassen.
Fazit: Der nächste große Preissprung der Edelmetalle steht unmittelbar bevor. Dasselbe gilt für die meisten gängigen Edelmetallaktien; diese haben, gemessen an den Indizes XAU und HUI, in den vergangenen Tagen schon die Vorreiterrolle übernommen. Preis- oder Kursziele zu ermitteln, ist in dieser Atmosphäre illusorisch. Der Preis für Gold zeigt sich bereits jetzt nach oben offen, der hektischere und im Verhältnis zum Goldpreis zuletzt relativ starke Silberpreis wird ihm folgen. Und denken Sie daran: Noch handelt es sich bei Investitionen in beide Edelmetalle auch um ein Steuersparmodell.

Manfred Gburek, 27. August 2010

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » gburek.eu