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Die Stunde der Wahrheit wird schlagen!

von Thorsten Schulte
Mit dem folgenden Beitrag wollen wir vor allem erreichen, den Menschen eindringlich die Wichtigkeit physischer Edelmetallinvestments vor Augen zu führen. Wir können nicht oft genug betonen, dass Gold und Silber im ausschließlich eigenen Herrschaftsbereich (keine Metallkonten, keine Sammelverwahrung etc.) aufzubewahren sind. Aber zunächst zur gegenwärtigen Lage...

Das CFTC-Hearing am 25. März 2010 zu Gold und Silber
Das CFTC – Hearing zu eventuell zukünftigen Positionsobergrenzen bei den Edelmetallen und speziell in Gold- und Silberkontrakten hier ausführlich zu diskutieren, würde den Rahmen bei weitem sprengen. Aber nichtsdestotrotz bot das fast 4-stündige Hearing zumindest für uns Edelmetallinvestoren gewisse Sprengkraft und interessante Veränderungen. Sämtliche Eröffnungsaussagen aller an diesem CFTC- Hearing Beteiligter waren bereits im Vorfeld in schriftlicher Form hinterlegt worden und können auch heute noch im Original als Pdf's unter dieser Adresse eingesehen werden. (LINK)
Die wichtigste Veränderung, von der wir hier schreiben, ist sicherlich die Tatsache, dass sich engagierter, nimmer müder Einsatz von Interessengruppen und Einzelpersonen doch auszahlt, auch wenn Sie von der Mainstreampresse über Jahre hinweg bestenfalls totgeschwiegen und schlimmstenfalls verunglimpft wurden.
Wir sprechen hier davon, dass Bill Murphy und Adrian Douglas von GATA (Gold Antitrust Action Committee; www.gata.org) zu diesem Hearing eingeladen wurden und Bill Murphy vor dem Prüfungsausschuss aussagen konnte.

Manipulationen am Edelmetallmarkt? Die „Prophezeiungen“ des Andrew Maguire...
Um es gleich vorweg zu sagen. Wir schätzen die unermüdliche Arbeit von Bill Murphy und seinen Mitstreitern bei GATA sehr, den Preis für einen begnadigten Redner wird Bill jedoch sicherlich nie bekommen. Er trug seine Statements ungemein gehetzt vor, wenn, ja wenn man ihn denn live sehen und hören konnte. Denn ausgerechnet bei seinem (und nur bei seinem) Eröffnungsstatement fiel die Bild- und Tonübertragung teilweise aus. Sicherlich ein Zufall. Schon etwas merkwürdiger ist die Tatsache, dass mit Bill Murphy vor dem Hearing 4 Radio- und Fernsehstationen Interviews für den Tag nach dem Hearing vereinbart hatten und JEDES dieser Interviews von den einzelnen Stationen nach dem Hearing grundlos wieder abgesagt wurde.
Warum? Wir wissen es nicht, aber Bill Murphy wurde von CFTC - Commissioner Bart Chilton im Verlauf des Hearings gefragt, ob er noch etwas zur „angeblichen“ Gold- Silberpreismanipulation sagen wolle? Bill wollte! Er zitierte aus den Emails von Andrew Maguire an die CFTC vom 03. und 05. Februar in denen dieser eine Verkaufsattacke auf Gold und Silber mit Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts für Januar am 05. Februar detailliert ankündigte. Maguire hatte zudem telefonischen Kontakt zur CFTC und beschrieb in seinen Emails exakt, was an diesem Freitag, nach 14:30 Uhr unserer Ortszeit mit Gold und Silber passieren würde, je nachdem ob der Arbeitsmarktbericht positiv oder negativ ausfallen sollte. Im Ergebnis würde jedoch das Resultat gleich ausfallen, schlagartige, heftige Verluste für Gold und Silber an der NY Comex nach Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichtes. Sowohl die Emails im Original von Andrew Maguire an Eliud Ramirez (CFTC), Bill Chilton (CFTC) und Gary Gensler (CFTC) als auch die Empfangsbestätigung durch Ramirez mit einem „Danke schön“ wurden anschließend über diverse Gold- und Silber relevante Internetseiten verbreitet. Zuletzt auch am 11. April 2010 durch die New York Post und damit betritt dieses Thema erstmals wirklich breites öffentliches Terrain. (LINK)
Warum kommt diesem Thema so starke Bedeutung zu, fragt sich jetzt vielleicht der ein oder andere Leser? Vielleicht hat Andrew Maguire mit seiner „Prophezeiung“ nur zufällig recht behalten, denn auch eine stehen gebliebene Uhr zeigt ja zweimal am Tag die richtige Zeit an.
Für jeden Edelmetallhändler ist das Marktgeschehen mit der handelstäglichen Eröffnung der New Yorker COMEX schon seit Jahren interessant und speziell bei Veröffentlichung bestimmter marktrelevanter Daten. Denn nur zu häufig sacken die Edelmetalle Gold und Silber urplötzlich stark weg. Wie aus dem Nichts fallen die Preise, die vorher in Asien und Europa über Stunden mit regulären Schwankungen handelten.
Mark Epstein, ein individueller Trader, der ebenfalls in der CFTC Anhörung gehört wurde machte in seinen Ausführungen deutlich, dass ein profitorientierter Händler seine Käufe oder Verkäufe im großen Stil immer so tätigen werde, dass der Markt bei normalen Handelskonditionen (ohne urplötzliche Ereignisse, wie z.B. ein bekannt gewordener Terroranschlag oder ein ähnlich dramatisches Ereignis) so wenig wie möglich beeinflusst würde. Als Verkäufer will man normalerweise schlichtweg den bestmöglichen, also höchsten Preis erzielen. M. Epstein beschrieb aber, dass er in seiner täglichen Handelspraxis häufig das genaue Gegenteil davon erlebe und hinterfragte damit zugleich das Motiv.
An diesem Punkt wurde aus dem eigentlichen Zweck des Hearings zu möglichen Positionsobergrenzen für Edelmetalle eine sehr lebhafte Diskussion über die konzentrierten, hohen Short (Verkaufs-)bestände vornehmlich zweier US-Banken im Gold-, aber noch spezieller im Silbermarkt.
Hier zum besseren Verständnis die Entwicklung der Short-Bestände der großen US-Banken. Diese hatten per 05. August 2008 plötzlich 33.805 Kontrakte Silber netto leerverkauft. Dies waren immerhin über 169 Millionen Unzen Silber oder anders ausgedrückt, 23,4 Prozent der Minenproduktion des Jahres 2008. Beim Gold hatten damals 3 US-Banken, die Anfang Juli 2008 noch „long“ waren, plötzlich die Seite gewechselt und am 05. August 2008 plötzlich 82,2 Millionen Unzen Gold leerverkauft (=10,7 Prozent der Goldminenproduktion 2008).

Short-Bestände der großen US-Banken im Silber:

Quelle: CFTC, Silberjunge

Short-Bestände der großen US-Banken im Gold:

Quelle: CFTC, Silberjunge
Aber zurück zum CFTC-Hearing: Jetzt ging es nicht mehr nur um die NY. COMEX, sondern auch um die Bestände im physischen Markt der LBMA (London Bullion Metall Association) in London.
Jeffrey Christian von der CPM Group offerierte dazu das umfangreichste Statement. Er versuchte zudem bei CFTC Chairman Gary Gensler mit gemeinsamen Goldman Sachs Zeiten zu Punkten, was jedoch gründlich „in die Hose“ ging und verfing sich vollends, als er es als völlig unproblematisch erklärte, dass auch der Londoner Markt im Verhältnis 1:100 gehebelt würde. Das dabei 1 Unze gleich 100mal verkauft werden könne, wäre ja in ähnlicher Form auch im Bankengeldgeschäft (fractional banking) üblich. Ausfallrisiko? Nein, wieso denn! Es könne ja letztendlich immer auch mit Währung(!) = Cash-Settlement ausgeglichen werden. Also sei es nur allzu klar, dass physische Bestände in London durch Verkaufsgeschäfte in New York gesichert (hedged) würden.
Es tauchte dann im Plenum die unvermeidliche Frage auf, ob denn die eigentlichen Besitzer der physischen Edelmetallbestände in London ihre (Kauf)Positionen überhaupt durch Verkaufspositionen gesichert sehen wollten und ob die Positionen der Banken von den Positionen der Kunden getrennt werden. Zu Punkt eins herrschte Schweigen von Seiten der Bankenvertreter, zu Punkt zwei hieß es, dass eine Trennung zwischen Bank und Kunde sich schwierig gestalten würde...
Ach, wirklich? Richtig ungemütlich wird es jedoch erst, wenn man zur Kenntnis nimmt, dass besagte zwei Großbanken auch noch jeweils zugleich die Treuhänder der jeweils größten Gold- und Silber ETF's sind.
Ungemütliche Fragen und ungemütliche Themen, die das CFTC-Hearing da beschäftigten und sicherlich anders als gewollt. Urplötzlich ging es auch um Marktmanipulationsmöglichkeiten und Interessenkonflikte, denen die Emails von Whistleblower (Hinweisgeber) Andrew Maguire nur neue Nahrung gaben.
Es scheinen wirklich ungemütliche Themen zu sein, denn kaum hatten Adrian Douglas und Andrew Maguire, Eric King von Kingworldnews (LINK) ein Interview zu den dargestellten Sachverhalten gegeben, wurde der Server von Eric King durch eine professionelle Hackerattacke stundenlang lahm gelegt. Ähnliches passierte auch mit einer weiteren Internetseite. Beide Internetseiten operieren seit Jahren mit sehr hohem Traffik und hatten bis zu diesem Zeitpunkt noch nie dieses Problem.
Selbstverständlich fragen auch wir uns immer wieder, welche Person, welche Information ist glaubwürdig oder nicht. Worüber können wir schreiben, worüber besser nicht. Ungeachtet dessen, dass jeder Aussage und/oder Meinung in der Presse und im Internet mit der nötigen Skepsis und vor allem mit gesundem Menschenverstand begegnet werden sollte, setzen Internetseiten und deren Verfasser auch immer ihre eigene Glaubwürdigkeit auf's Spiel.

Eric Sprott und das IMF Gold
Eric Sprott (Sprott Asset Management), Investor und Hedgefundmanager, mit mehr als 5 Milliarden US-$ unter Management, spricht schon lange und offen über Zentralbankmanipulationen am Gold- und Silbermarkt. Er tauschte seine Gold-ETF- Anteile schon vor Monaten in physisches Gold um. Jetzt machte er eine offizielle Anfrage beim IWF und wollte die noch verbliebenen 191,3 Tonnen Gold aus dem im Februar vom IWF angekündigten Verkauf über insgesamt 403,3 Tonnen ganz oder teilweise kaufen. Die Antwort des IWF fiel negativ aus, Sprott könne das Gold nicht direkt vom IWF erwerben. Gleiche Antwort erhielt übrigens auch ein weiterer (allerdings noch wesentlich finanzkräftiger) Kaufinteressent. Verkauft würde nur an Zentralbanken, so hieß es u. a., er könne gerne durch Zentralbanken kaufen, aber nicht direkt über den IWF.
Warum erwähnen wir das? Weil in der Vergangenheit und bis heute jeder mögliche Verkauf von Gold durch den IWF in der Mainstreampresse „gerne“ als negativ für den zukünftigen Goldpreis dargestellt wurde und es ja „angeblich“ auch schwierig sei für den derzeitig verbliebenen IMF – Goldanteil einen Käufer zu finden... Natürlich alles Aussagen, die dazu beitragen sollen einen möglichst hohen Verkaufspreis zu erzielen. Die Briten sind Gordon Brown deshalb wahrscheinlich noch bis heute dankbar für diese Strategie, mit der er es schaffte, die Goldbestände seines Landes zum Tiefpreis zu verscherbeln:

Quelle: Bloomberg, Silberjunge

Harvey Organ und der Tresorraum von ScotiaMocatta in Toronto (Canada)
Harvey Organ (ebenfalls ein Sprecher im CFTC - Hearing) spricht in einem Interview mit Eric King darüber, dass er mit seinem Sohn in Canada den Tresorraum von ScotiaMocatta in Toronto (den größten und einzigen dieser Art der Bank in Canada) aufgesucht hat um seine Bestände zu sichten.
Er war geschockt, dass der Tresorraum dort nahezu leer war... vor allem bzgl. Silber. Dort waren lediglich 60 x 1.000OZ Barren, also 60.000 OZ insgesamt. Keine 1 OZ Maples, Eagles etc., nur ein 5kg Barren (Einer!!).
Zu Gold: Es lagen dort 210 x 400 oz bars, 4,000 Maples, 500 Eagles, 10 kilo bars, 10 ein kg Stücke in Gold Nugget Form. Adrian Douglas (Gata) kalkulierte den Gesamtwert auf ca. $100 Millionen, also lediglich auf ein Zehntel dessen, was die Royal Mint of Canada in 2008 an Gold verkauft hat.
In beiden Fällen (Gold und Silber) gibt es aber durch Zertifikate gegen physische Auslieferung (!) ein Zigfaches der Menge gegen die Bank. Auf Nachfrage von Organs Sohn wurde ihm in der Bank gesagt, dass für physische Vorhaltung höhere Lagergebühren und höhere Versicherung fällig würden. Warum denken wir an dieser Stelle direkt an Morgan Stanley, die außergerichtlich ca. 4 Mill. $ an Kunden gezahlt haben, da sie keine Ware hatten, aber Lagergebühr dafür kassierten?
Stephan Spicer vom Central Fund Of Canada sagte, dass ein Freund von ihm, der 15,000 oz Silber in seinen physischen Besitz nehmen wollte, 6-8 Wochen warten musste, weil es von Hongkong eingeflogen werden musste. 15.000 oz (!!!) und dafür extra aus Hongkong einfliegen!
Jede der hier gezeigten Aussagen bekräftigt einmal mehr unser Anraten zum eigenen, physischen Besitz von Gold und Silber.
Wir selbst schrieben unseren Abonnenten bereits im vorletzten Jahr, dass einer unserer sehr gut betuchten Freunde seinen „Silberschatz“ bei einer Schweizer Bank besichtigen wollte. Er fand nur rund ein Zehntel der erwarteten Summe vor. Danach eröffnete er mehrere Schließfächer bei diversen kleinen Schweizer Kantonalbanken, über die nur er die Schlüsselgewalt hat….
Zum Abschluss eine weitere wahre Geschichte: Eine Volksbank, die ich betreue, handelt selbst Futures und Optionen auf Edelmetalle am US-Terminmarkt. Sie musste sich allerdings vorher in einer Zusatzerklärung verpflichten, niemals auf physische Auslieferung zu bestehen.

Es kommt auf den physischen Besitz im eigenen Herrschaftsbereich an!
Solange die Investoren auf Papierforderungen an den Terminmärkten setzen, kann die Manipulation der Märkte durch die US-Großbanken, die Fed etc. weitergehen. Nur physische Käufe der Investoren (gelagert in nur dem jeweiligen Investor zugänglichen Schließfächern etc.) entziehen dem Markt Material, erzeugen physische Knappheiten und erhöhen damit den Druck auf die Manipulatoren des Marktes. Einzig und allein hierdurch wird der Druck im Kessel in den kommenden Jahren groß genug, um kometenhafte Anstiege von Gold und Silber auszulösen.
Ihr Thorsten Schulte alias Silberjunge

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Silberjunge