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Bail me out – before you go go...

von Frank Meyer
Ach, die Märkte bleiben trügerisch. Die nächste Welle wird gewaltig sein, prophezeien technische Analysten. Nur die Richtung ist unklar. Wird es ein Crash oder eine Katastrophen-Hausse? Wer weiß? Bei Gold und Silber sind die Charts kaputt, fügen sie an. Nun, ich frage mich, was wirklich alles kaputt ist. Nur die Charts...?

Die Zeitungen sind voller Schlagzeilen über Probleme. Im Moment steht die Südflanke Europas unter Beschuss und damit der Euro. Tja, was habe ich da in der Tasche? Ooops! Papier. Vergleiche der einen Währung mit einer anderen sind nicht wirklich zielführend. Euro in Dollar. Yen in Euro. Euro in Rubel. Kiwi in Euro. Es ist verwirrend. Welche Bezugsgröße ist aber sinnvoll, vergleichbar und echt? Ich vermute Gold, monetär der älteste und rostfreie Anker der Welt.
Gold ist so teuer geworden, steht in den Zeitungen, die dann gerne auf Goldzertifikate verweisen, mit oder ohne Hebel und Airbag, um von „dieser Blase“ zu „profitieren“. Welch dummes Zeug. Treffender wäre es, die ganze Angelegenheit mit „Überschüsse verankern“ zu überschreiben, wenn man schon nicht weiß, was kommen wird, es aber ahnt. Ach ja, der Euro. Dunkel sind die Wolken, obwohl er in den letzten Jahren gegenüber dem US-Dollar immer stärker geworden ist, wurde er gegenüber dem Gold immer weicher. Nicht Gold hat sich verdreifacht, sondern der Wert des Euro gegenüber dem gelben Metall hat sich gedrittelt.

Manchmal muss man sich auf den Kopf stellen, um eine bessere Sicht zu haben. Der Euro ist ein Politikum. Das wird gerade in diesen Tagen klar. Der Dollar ist es nicht weniger, wird er doch an wichtigen Punkten immer wieder „gepflegt“. Doch wenn sich die Politik im Geld herum fuhrwerkt, was soll dabei schon heraus kommen? Wird der Euro gegenüber Gold wieder aufwerten? Ich tippe auf ein nein. Warum sollte er auch? Und der Dollar? Noch ein nein. Soll man sein Geld schnell ausgeben, solange ihm noch ein Wert zugemessen wird? Eindeutig ja. So dumm ist das gar nicht, sagt sogar meine Nachbarin, wenn man es gegen feste Dinge tauscht, welche, die auch den Euro überleben.
Obwohl Gold in Dollar seit Jahresbeginn im Minus liegt, kostet es in Euro mehr als am Neujahrstag, als unser Bundespräsident von schwierigen Zeiten sprach. Nun, hier sind sie ja schon. Aktien sind gefallen. Das Vertrauen der Leute in die Führungselite gesunken, die PIIGS stehen am Rande der Pleite. Doch Moment... Wenn man die Richtung ausmacht, aus der auf die europäische Gemeinschaftswährung geschossen wird, sicherlich nicht grundlos, fallen zuerst London und New York auf – Staaten, die selbst mit gewaltigen, wenn nicht noch mit größeren Problemen als Europa konfrontiert sind. Das Mittel der Ablenkung funktioniert bestens. Doch der arme Euro an sich ist unter den Europäern kein sonderlich geliebtes Kind. Das war er noch nie. Die spanische Peseta ist auf Werbeplakaten wieder quicklebendig. Und hierzulande rechnet man die Europreise beim Einkaufen auch noch in D-Mark um, staunt, wundert und ärgert sich dann.

Aufwärtstrend der Zweifel -1-
Spätestens seit 2008 steht Gold als Sicherheit wieder stärker im Rampenlicht als noch zu den besten Zeiten, wo sich der Aufschwung nicht selbst tragen wollte. Auch unsere Nachbarn scheinen sich Sorgen zu machen. Die GfK Austria befragte im vierten Quartal 2009 insgesamt 20.000 Österreicher nach ihrem Sparverhalten. 17 Prozent der Befragten gaben an, Goldinvestments interessant zu finden, nach sieben Prozent im Jahr 2007. „Bedenkliche Begeisterung für Gold“ titelt „Fonds professional“ in Bericht. Bedenklich? Ich weiß nicht genau, was bedenklich daran sein soll, wenn der Österreicher sich Gedanken über ihre finanzielle Zukunft machen. (Link)
Griechenland wird Hilfe bekommen, wie auch immer diese aussehen mag. Die Mehrheit in Meinungsumfragen ist dagegen. Was macht das schon. Wir haben es doch! Was nicht passt, wird passend gemacht, auch wenn der BailOut eines Landes in den Statuten nicht vorgesehen ist. Als vertrauensbildende Maßnahme ist die Rettung sicherlich zu verkaufen wie die Rettung der Hypo Real Estate im Jahr 2008. Rettet man eigentlich Griechenland? Vermutlich nicht. Man rettet vor allem Banken, bei denen die Helenen mit 300 Milliarden Euro in der Kreide stehen, und auch die, bei denen sich die milliardenschweren Griechenland-Anleihen befinden. Auch hier sollte man die Dinge auf dem Kopf stehend betrachten wie oben beschrieben im Goldchart.
Von einer Euroanleihe ist jetzt öfters die Rede. Damit wertete man die PIIGS auf- und die wenigen Nettozahler ab. Von Gleichmacherei auf niedrigerem Niveau schreiben Kommentatoren. Zyniker meinen, man sorge nur für Nachschub an Material für Versicherungen und Riester-Renten.

Aufwärtstrend der Zweifel -2-
Im „Stern“ zu finden ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage. Demzufolge sorgen sich 62 Prozent der Bürger vor einer drastisch zunehmenden Staatsverschuldung und irgendwie spricht es sich herum, dass der gigantische Schuldenberg eines Tages nicht mehr bezahlbar sein werde. Nouriel Roubini erwartet mittelfristig das Aus für den europäischen Währungsraum und eine Spaltung der Euro-Zone in ein Kerneuropa und die schwachen Staaten drum herum. Wann? Irgendwann nach 2012.

Es gibt Leute, die horten Geldscheine mit einem aufgedruckten X (Deutschland) und geben die Geldscheine mit anderen aufgedruckten Buchstaben schnell wieder aus. Das ist lustig, so wie sich vor einem Gewitter mit nur roten Regenschirmen schützen zu wollen, wenn man eigentlich ein Dach über dem Kopf braucht und einen festen Untergrund, auf dem man stehen kann.
P.S. Man kann ja auch seine 10-Euro-Scheine in 10-Euro Münzen tauschen. Geht der Euro hops, hat man wenigstens noch das Silber.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu