StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Allgemeines über Edelmetalle:

Nachrichten

Hersteller

Formen

Fachbegriffe

Aufbewahrung

Reinigung

Verhältnisse

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Privatanleger horten Münzen und Goldbarren

von Bernd Mikosch (Frankfurt)

Privatanleger flüchten in Goldinvestments, doch das Edelmetall wird seinem Ruf als Krisenwährung derzeit nicht gerecht. Der Goldpreis bleibt auf relativ niedrigem Niveau.
"Die Nachfrage nach physischem Gold ist bei uns zur Zeit drei- bis fünfmal so hoch wie normalerweise üblich", sagt Gunter Siegel vom Edelmetallhandel Westgold. Der Run auf Münzen und Barren schlägt allerdings nicht auf den Londoner Goldmarkt durch: Montagnachmittag kostete die Feinunze 875 $, nur fünf Prozent mehr als zu Jahresbeginn. Im März hatte Gold bei mehr als 1000 $ notiert. Seither mussten die Finanzmärkte immer neue Hiobsbotschaften verdauen, was Gold, das vielen als sicherer Hafen gilt, eigentlich hätte stützen sollen.
"Mit Blick auf die vielen schlechten Nachrichten sollte es nur eine Frage der Zeit sein, bis der Goldpreis deutlich steigt", sagt Eugen Weinberg, Rohstoffanalyst der Commerzbank. Er sieht zwei wesentliche Gründe für den relativ niedrigen Goldpreis: zum einen den starken Dollar, zum anderen den Liquiditätsbedarf institutioneller Investoren. Gold verhält sich zum Dollar meist wie eine Währung - gewinnt der Dollar an Wert, verliert das Edelmetall. "Die Umschichtung aus allen liquiden Risikoinvestments in kurz laufende Dollar-Anlagen veranlasst Finanzinvestoren offensichtlich dazu, auch ihre Goldinvestments aufzulösen", sagt Weinberg.
Der Hanauer Edelmetallhändler Heraeus verweist darauf, dass sich Gold im Vergleich zu anderen Metallen derzeit gut halte. "Anleger setzen in der Krise auf Barren und ETFs. Spekulanten brauchen dagegen Cash und müssen verkaufen", heißt es in einem Marktbericht. ETFs sind börsennotierte Fonds, die etwa die Entwicklung eines Index nachvollziehen. Gold-ETFs sind oft mit Goldbarren besichert - ihr Kurs klettert mit dem Wert des Edelmetalls.
Der weltweit größte Gold-ETF, SPDR Gold Trust, berichtete am Freitag zwar von einem Rückgang seiner Goldbestände um 15 auf 740 Tonnen. Der bei längerfristig orientierten Anlegern beliebte ETFS Physical Gold, ein Konkurrenzprodukt des britischen Anbieters ETF Securities, hat seit Beginn der Korrektur an den Rohstoffmärkten Anfang Juli aber netto 84 Mio. $ eingesammelt.
Privatanleger, die Gold als sicheren Hafen in Krisenzeiten ansehen, greifen gerne gleich zu Barren oder Münzen, die - so die Überlegung - im Notfall auch der Bäcker als Tauschmittel akzeptiert. Für Fondsanteile dagegen gibt es keine Brötchen. Bei Westgold war am Montag nur die Ein-Unzen-Münze Wiener Philharmoniker zu haben - alle anderen Goldtaler sind ausverkauft. "Wenn wir eine Charge Krügerrand oder Maple Leaf bekommen, ist sie innerhalb weniger Stunden vergriffen", sagt Westgold-Händler Siegel, der von "massiven Lieferproblemen" spricht.
"Die Nachfrage nach Goldbarren durch die Privatkunden dauert weiter an, die zuletzt angespannte Situation bezüglich der Lieferzeiten hat sich aber deutlich verbessert", schreibt Heraeus. Bei vielen Barren betrage die Wartezeit inzwischen nur noch eine Woche, bloß bei einzelnen Größen, etwa bei Barren mit 250 oder 500 Gramm, dauere es noch deutlich länger. Siegel dagegen berichtet, er habe am Montag vergeblich versucht, bei Heraeus frische Ware zu bekommen.
Der Run auf Münzen und Barren sorgt dafür, dass Anleger für physisches Gold zurzeit deutlich mehr zahlen müssen als den reinen Warenwert.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.ftd.de