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Edelmetalle: Platinpreis unterhalb der Förderkosten

Starker Einbruch seit Mitte Juli


Dem allgemeinen Abwärtstrend der Rohstoffe seit Mitte Juli konnte sich auch Platin nicht entziehen. Nachdem das weiße Edelmetall mehrere Monate lang in der weiten Spanne zwischen 1.800 und 2.300 US-Dollar seitwärts pendelte, erfolgte ein starker Preisrutsch. Mit dem Unterschreiten der 1.000-Dollar-Marke Ende letzter Woche wurde sogar der niedrigste Wert seit Januar 2006 erreicht. Als wichtigste fundamentale Gründe hierfür können die sich rapide verschlechternden Perspektiven für die Konjunktur und die Automobilindustrie im Besonderen angesehen werden. Immer-hin wird Platin zu rund 75% von der Kfz-Branche und anderen Industriezweigen nachgefragt. Beispielhaft ist der für 2008 erwartete Rückgang der Automobilnachfrage in Westeuropa um 7% und den USA um 12% gegenüber dem Vorjahr.

Spritfresser bleiben Ladenhüter

Für den Platinmarkt ist jedoch nicht allein die Anzahl der verkauften Fahrzeuge entscheidend, sondern insbesondere die Motorisierung. Bei einem großen Hubraum und einem vergleichsweise hohen Kraftstoffverbrauch entstehen große Abgasmengen, die in entsprechend dimensionierten Katalysatoren in weniger schädliche Stoffe umgewandelt werden. Der Zusammenbruch des europäischen und des US-amerikanischen Automobilmarktes beeinflusst die Platinnachfrage deshalb besonders stark, da hier in der Vergangenheit überwiegend PS-starke und große Fahrzeuge verkauft wurden. Vor diesem Hintergrund erscheint ein Ausgleich des Nachfrageausfalls bei Platin von Seiten der Fahrzeugindustrie im Westen durch die höhere Verkaufszahlen in den Schwellenländern derzeit immer weniger wahrscheinlich.

Platinpreis unter Förderkosten

Aus Sicht der Minengesellschaften ist der Platinpreisverfall besonders dramatisch, da die Förderkosten in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen sind. Beispielsweise lagen die Cash-Kosten im 1. Halbjahr 2008 bei Anglo Platinum für den Minenabbau bei 1.231 USDollar je Feinunze und für den vollständigen Verarbeitungsprozess sogar bei 1.550 US-Dollar je Feinunze. Zwar könnten diese Werte aufgrund der gefallenen Energiepreise aktuell wieder etwas niedriger liegen. Wahrscheinlich ist jedoch, dass der Verkaufserlös die Förderkosten nicht deckt. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der überverkauften Marktlage ist mittelfristig mit einem Anstieg des Platinpreises auf Höhe der vermuteten Förderkosten von etwa 1.400 US-Dollar zu rechnen.

© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart /goldseiten.de