StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Allgemeines über Edelmetalle:

Nachrichten

Hersteller

Formen

Fachbegriffe

Aufbewahrung

Reinigung

Verhältnisse

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Der verlockende Ruf des Goldes

Welt Online
Preishoch treibt Freizeit-Schürfer in die US-Wüste - Keine Erfolgsgarantie bei knochenharter Schufterei

Apache Junction - Der Ruf des Goldes lockt die Glücksritter wieder in die Wüste des amerikanischen Westens. Wie zur Zeit des großen Goldrausches vor hundert Jahren ist das Goldschürfen immer noch eine Knochenarbeit - die sich allerdings wieder lohnen kann, weil der Goldpreis auf astronomische Höhen geklettert ist. Im US-Bundesstaat Arizona graben Hunderte Abenteurer wieder nach Gold. Warum sie die Strapazen auf sich nehmen? "Es ist eine Kombination aus Wirtschaftskrise, dem Wunsch nach ein bisschen mehr Einkommen und Spaß am Abenteuer", vermutet Steve Robertson, Manager des Schürfausrüsters A&B Prospecting Supplies in der Stadt Mesa.
Während der US-Wirtschaft eine Rezession droht und die Inflation steigt, lässt sich mit dem gelben Edelmetall viel Geld machen. Mehr als 1000 Dollar wurden in diesem Jahr bereits für die Feinunze bezahlt, im Jahr 2000 waren es gerade einmal 280 Dollar. Für örtliche Unternehmer wie Robertson bedeutet der kleine Goldrausch ein gutes Geschäft. Schon für 36 Dollar ist eine einfache Ausrüstung zu haben, Schaufel und Pickel müssen allerdings extra gekauft werden. "Ich hatte hier tatsächlich schon Leute, die einige Unzen gefunden haben", berichtet Robertson.
Viele Glückritter graben in den "Superstition Mountains" 60 Kilometer östlich von Arizonas Hauptstadt Phoenix. Vom Namen der Bergkette - deutsch: Gebirge des Aberglaubens - lassen sie sich nicht abschrecken. Dan Ware ist hier Vorsitzender des Vereins "Treasure Hunters" (Schatzjäger), der Schürfgebiete aufgekauft hat und für 75 Dollar seinen Mitgliedern zur Goldsuche überlässt. In nur zwei Jahren wuchs der Club von 70 auf 400 Mitlieder. "Der Goldrausch lockt sie an", sagt Ware. Die übertriebenen Hoffnungen von Wochenendschürfern auf den schnellen Reichtum versucht er zu dämpfen: "Man muss viel Geröll bewegen, um viel Gold zu finden - mehr, als dass an einem Wochenende möglich ist." Goldfieber ist ansteckend, und es kann das Urteilsvermögen trüben. Der gelernte Bergbautechniker Ware etwa schätzt, dass er in einem Jahrzehnt Goldsuche nur etwa elf oder zwölf Unzen gefunden hat. "Es ist wie beim Angeln", tröstet er sich. "Da fängt man auch nicht immer einen Fisch." Ausrüster Robertson berichtet von Kunden, die nach dem Konsum von Fernseh-Western mit der Erwartung in die Wüste ziehen, an einem Wochenende mal eben tausend Dollar zu verdienen. "Das ist nicht die Wirklichkeit", sagt er. "Ich rate den Leuten dringend, nicht gleich ihren Erwerbsberuf aufzugeben, sondern das Geschäft erst einmal von Profis zu erlernen." Harold Allen zählt zu jenen, die in der Wüste von Arizona auf den großen Fund hoffen. "Schon als Kind war ich mit dem Metalldetektor unterwegs", sagt der 50-Jährige. Seit 15 Jahren sucht er in seiner Freizeit nach Gold, wie viel er dabei gefunden hat, kann er nicht sagen. Ihm geht es nicht nur um Geld, sagt er, sondern auch um ein Gefühl: "Ich finde es einfach großartig, als erster Mensch dieses Gold zu sehen, das der liebe Gott und Mutter Natur in der Erde versteckt haben."
Außerdem, meint Allen, sei das Goldsuchen einfach spannend. "Eigentlich hat man da draußen immer einen guten Tag. Wenn man nichts findet, weiß man eben, wo man das nächste Mal nicht suchen muss."

Quelle: www.welt.de