StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Allgemeines über Edelmetalle:

Nachrichten

Hersteller

Formen

Fachbegriffe

Aufbewahrung

Reinigung

Verhältnisse

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Anleger setzen auf eine Fortsetzung der Hausse bei Edelmetallen

Neue Zürcher Zeitung
Investoren im Goldrausch
Anleger setzen auf eine Fortsetzung der Hausse bei Edelmetallen

Inflationsängste, die drohende Rezession in den USA sowie Produktionsausfälle haben die Preise für Gold, Silber und Platin zuletzt stark steigen lassen. Anleger, die jetzt noch einsteigen wollen, sollten aber beachten, dass die Edelmetalle bereits ein jahrelanges Rally hinter sich haben. Kurzfristig sind Rückschläge möglich.
feb. Wenn es an der Börse turbulent zugeht, suchen die Investoren sichere Häfen für ihr Geld. Als solche gelten die Edelmetalle Gold, Silber und Platin. Die Spotpreise für Gold und Platin haben mit Preisen von $ 929.40 am 30. Januar beziehungsweise 2083 $ am vergangenen Freitag jüngst Rekordhöhen erreicht. Alle drei Edelmetalle haben zuletzt ein fulminantes Kurs-Rally erlebt. In den vergangenen fünf Jahren legte der Gold-Spotpreis in Dollar gerechnet um 164% zu, Platin stieg um 199%, und Silber kletterte gar um 288% (vgl. Grafik). Am Freitag notierte der Spotpreis für eine Unze Gold bei $ 903.20, Silber kostete $ 17.10.

Eine Vielzahl an Gründen für das Rally
Das jahrelange Rally der Edelmetalle hat verschiedene Gründe. Zunächst ist die schwierige Lage an den Finanzmärkten zu nennen. Inflationsängste, die von der Subprime- und Bankenkrise ausgelöste unsichere Lage an den Börsen und die Dollar-Abwertung haben dafür gesorgt, dass der Goldpreis jüngst Rekordhöhen erklommen hat und sich dort gehalten hat. Die Bank Morgan Stanley hält im Jahr 2008 sogar ein Überschreiten der Marke von 1000 $ für möglich.
Auch Analytiker der französischen Investmentgesellschaft Carmignac halten die Grundlage für eine Fortsetzung des Rallys für intakt: Die Leitzinssenkungen des amerikanischen Federal Reserve Board (Fed) dürften vorerst für eine weitere Schwächung des Dollars sorgen. Hinzu kommt die weiterhin instabile Lage an den Finanzmärkten. Morgan Stanley erwartet ausserdem weltweit höhere Inflationsraten, die sich aus dem gestiegenen Erdölpreis, höheren Lebensmittelpreisen sowie der lockeren Geldpolitik des Fed ergeben sollten. Ein weiterer Grund für anhaltend hohe Preise für Gold, Silber und Platin sind die Anzeichen, dass institutionelle Investoren verstärkt in Edelmetalle anlegen und so ihre Portefeuilles diversifizieren. Rohwaren waren jahrelang von den Investoren vernachlässigt worden. Morgan Stanley betont ausserdem die wichtige Rolle der Schwellenländer bei der Nachfrage: Indien, China und die Länder im Vorderen Orient sind wichtige Nachfrage-Länder und verbuchen hohe Wachstumsraten.
In den vergangenen Wochen wurde besonders der Platinpreis durch Produktionsausfälle in südafrikanischen Minen regelrecht getrieben. Gemäss einem Carmignac-Vertreter kommen rund 70% der Produktion des Edelmetalls aus Südafrika. Vor allem deshalb ist der Platinpreis allein seit Mitte Januar um rund 22% gestiegen. Die Analytiker der Credit Suisse erwarten, dass sich das Angebotsdefizit bei dem auch in der Automobilindustrie verwendeten Metall auf rund 10% der Gesamtnachfrage ausweitet. Dies bedeute weiteres Aufwärtspotenzial für den Platinpreis. Die CS-Vertreter halten es für sehr wahrscheinlich, dass dieser im Laufe des Jahres 2008 die Marke von 2000 $ deutlich übersteigt.
Auch Alfred Strebel, Managing Director bei der Fondsgesellschaft Fidelity in Zürich, sieht bei den Preisen der Edelmetalle noch Raum nach oben. Dies gelte besonders für Silber. Er verweist auf das Verhältnis des Goldpreises zum Silberpreis. Der Höchstpreis für Gold aus dem Jahr 1980 (850 $) wurde jüngst gebrochen. Silber ist davon hingegen noch weit entfernt. Gemäss Merrill Lynch erreichte das Gold-Silber-Verhältnis im Jahr 1992 bei 99 ein Rekordhoch, ist seitdem beständig gesunken und liegt derzeit bei rund 52,50. Dies mache Silber im Vergleich zu Gold attraktiv, sagt Strebel.

Mehrere Anlagemöglichkeiten
Anleger sollten aber beachten, dass nach einem jahrelangen Rally auch Rückschläge drohen könnten. Investoren, die an eine Fortsetzung der Preissteigerungen glauben und ihr Geld direkt oder indirekt in Edelmetallen investieren wollen, bieten sich mehrere Möglichkeiten. So gibt es Anlagefonds, die in Produktions- oder Minengesellschaften investieren. In einem Rally laufen die Aktien der Förderergesellschaften oft noch besser als das jeweilige Edelmetall. Eine andere Variante sind Exchange-Traded Funds (ETF), die die Preise direkt abbilden und die teilweise physisch mit den Edelmetallen unterlegt sind. Die Schaffung solcher neuer ETF hat ihrerseits in den vergangenen Jahren zu einer gesteigerten Nachfrage nach Edelmetallen beigetragen.
Als weitere Anlagemöglichkeit dienen strukturierte Produkte. Für Investoren, die das Währungsrisiko ausschalten wollen, werden hier auch Produkte mit Währungs-Absicherung angeboten. Dies kann durchaus sinnvoll sein – wer beispielsweise in den vergangenen Jahren ohne eine solche Sicherung in Gold, Silber oder Platin investierte, hat durch die Abwertung des Dollars grosse Teile seiner Gewinne verloren.

Quelle: www.nzz.ch