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So liegen Anleger GOLD-richtig
von Erich Pöltner und Christian Kreuzer
Die Goldrally hat mit dem Überspringen der 900- Dollar-Grenze einen neuen Höhepunkt erreicht. Im Sog des Goldes steigen auch andere Edelmetalle wie Silber und Platin auf neue Rekordstände.
900 Dollar je Feinunze – die Gold­- rally kennt derzeit keine Grenzen. Das Edelmetall klettert beinahe täglich auf ein neues Rekordhoch. Allein im Vorjahr ist der Goldpreis um 31 Prozent gestiegen, heuer beträgt der Wertzuwachs immerhin schon 8,5 Prozent. Betrachtet man allerdings die Entwicklung des Goldpreises in den letzten 30 Jahren genauer, so wird klar, dass aller Sensationslust zum Trotz das vermeintliche Hoch eigentlich keinen Höchstwert darstellt. Denn stellt man den Goldpreis-Chart inflationsbereinigt dar, wird deutlich, dass der aktuelle Goldpreis noch immer weit unter jenem von Anfang der 80er-Jahre liegt. Damals liess ein Gemisch aus hoher Inflation, schwachem Dollar und teurem Öl die Nachfrage nach Gold explosionsartig nach oben schnellen.
Krisenwährung.
Viele Experten rechnen auch im Jahr 2008 wieder fest damit, dass die Krisenwährung weiter steigen wird. Manche prognostizieren bereits für heuer einen Goldpreis von mehr als 1000 Dollar, auf lange Sicht glauben Optimisten, dass selbst 6000 Dollar möglich sind. Von solchen Prognosen hält Markus Bachmann, Geschäftsführer der südafrikanischen Fondsgesellschaft Craton Capital, jedoch nichts. „Fakt ist, dass Gold nominell jetzt höher steht als beim letzten Höchststand von 1980. Doch real müsste Gold 2300 Dollar kosten“, so der Experte.
Dollarschwäche.
Für die Rally gibt es jedenfalls handfeste Argumente. Die Dollarschwäche, die durch die wachsenden Ängste vor einer Rezession in den USA verstärkt wird, treibt alle in dieser Währung gehandelten Werte, wie eben Gold, nach oben. Und da die US-Notenbank eine durch die Kreditkrise expansive Politik fährt und auch signalisiert, die Leitzinsen weiter senken zu wollen, dürfte der Greenback weiter nachgeben.
Aus diesem Grund legen sich immer mehr Investoren die wieder in Mode kommende Krisenwährung ins Depot. „Die Dollarschwäche führt dazu, dass immer mehr zu Gold als Alternativwährung greifen“, erklärt Bachmann.
Das zunehmde Interesse zeigt sich auch an der steigenden Nachfrage nach Exchange Traded Funds (ETFs). So stieg das Volumen des grössten Gold-Fonds, StreetTrack Gold, am Jahresanfang auf rund 641 Tonnen. Damit ist der Fonds der achtgrösste Goldbesitzer der Welt. Dass diese ETFs direkt auf den Preisauftrieb bei Gold reagieren und für diesen auch mitverantwortlich sind, legt die Grafik zu den ETF-Goldbeständen nahe, anhand derer der Zusammenhang zwischen wachsenden Beständen und steigendem Goldpreis deutlich wird.
Wie robust der Goldmarkt derzeit ist, kann man auch an einer anderen Zahl ablesen: Euro­päische Notenbanken haben vor Weihnachten in nur einer Woche 46 Tonnen verkauft, was rund der fünffachen Menge einer „normalen“ Woche entspricht – und der Preis hat nicht nachgegeben.
Hohe Nachfrage.
Es steigt aber nicht nur die Nachfrage von­seiten der Anleger, auch die Schmuckindustrie trägt dazu bei. Immerhin gehen rund zwei Drittel, so schätzen Experten, auf das Konto der Schmuckerzeuger. Vor allem im Nahen Osten, in Indien und der Türkei schwoll im Vorjahr die Nachfrage um bis zu 20 Prozent an. Und in China wird das Interesse an dem Edelmetall ebenso steigen. Erst in der Vorwoche hat die Volksrepublik einen eigenen Gold-Future in chinesischer Landeswährung eingeführt. Kurz nach Handelsbeginn erreichten die Kontrakte das tägliche Preislimit von zehn Prozent.
Die Nachfrage aus den Schwellenländern trifft dabei auf ein immer geringer werdendes Angebot. In Südafrika sind die Goldminen seit längerem „müde und alt“, sie zu reaktivieren, hält Bachmann für schwierig. Zudem werden neue Funde oft nur mehr in politisch instabilen Ländern gemacht, wo die Gefahr besteht, dass die Minen ausländischen Betreibern aus der Hand genommen oder gleich verstaatlicht werden.
Für den Geschäftsführer von Global Resources Invest, Uwe Bergold, erklärt sich der stark steigende Goldpreis vor allem aus der negativen Realverzinsung. Da infolge steigender Inflationsraten beispielsweise in den USA fast alle Anleiherenditen unter Null gerutscht sind, wächst auch die Nachfrage nach Gold als alternativer Investmentform, was wiederum die Preise steigen lässt.
Zudem sieht er ein chronisches Angebotsdefizit bei Gold, das schon seit Jahren nur noch durch Ausleihungen der Zentralbanken gedeckt werden kann.
„Und da es sieben Jahre dauert, um eine Mine von der Exploration bis zum Produktionsstart voll zu erschliessen“, erklärt sich für Bergold auch, warum sich die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage in nächster Zeit kaum schliessen lässt. „Das Angebots-Nachfrage-Verhältnis wird sich langfristig zwar wieder ausgleichen, vorher werden wir aber noch extreme Preisbewegungen sehen. Mein Mindestkursziel liegt langfristig bei 6000 Dollar.“
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