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Verschlafen!

Mittwoch, 30. November 2011, 05:40
von Miriam Kraus
Ein Zusammenwachsen auf finanz- und wirtschaftspolitischer Ebene, wie es die Bundesregierung mit der Änderung der EU-Verträge vorschlägt und den dann Wirklichkeit werdenden Eingriffen in die nationalen Haushalte ist eine Voraussetzung für eine stabile Eurozone und hätte eigentlich vor der Einführung einer gemeinsamen Währung bestehen sollen. Das Problem hierbei ist: nicht alle wollen das und schon gar nicht ohne Zugeständnisse seitens der Bundesregierung. Aber das größere Problem ist: selbst wenn das durchgeführt wird, entsteht daraus noch lange keine Stabilitätsunion. Schließlich fehlt dem Europäischen Gerichtshof im Endeffekt einfach die Handhabe um zwangsweise Sparvorschriften durchzusetzen.

Euro-Bonds könnten dagegen die aktuell im Kreuzfeuer stehenden Staaten für den Moment aus der Schusslinie ziehen - doch ohne wirksame Maßnahmen zur zwangsweisen Stabilität, wird die nächste Krise auf dem Fuße folgen und dann alle gleichzeitig packen. Und trotzdem muss es am Ende eine gemeinsame Verschuldung geben, denn sonst wird der Euroraum niemals zu einem Raum, der eine gemeinsame Währung verdient hätte. Aber die Bundesregierung lehnt kategorisch ab. Vielleicht weil sie selbst nicht mehr an die Euroland-Idee glaubt?

Dabei könnte es so einfach sein: hätte man tatsächlich wirksame Vorschläge um die Staaten (wenn es sein muss auch zwangsweise) auf eine gemeinsame wirtschafts- finanz- und haushaltspolitische Ebene zu ziehen (vielleicht müsste man mit dem Rücktritt von der Zone in die EU drohen), dann könnte man auch gleichzeitig konkrete Maßstäbe als Voraussetzung für Euro-Bonds setzen und diese dann auch erst einmal im Elite-Klub umsetzen. Wenn man derart auf die Pauke haut, könnte man damit die Finanzinvestoren vielleicht wirklich überzeugen und bräuchte am Ende auch die EZB als Feuerwehr nicht mehr.

Aber so einfach ist es offenbar nicht oder, was wahrscheinlicher ist, die Politik macht es sich, aufgrund ihrer übermäßigen divergierenden Stimmenvielfalt unnötig schwer.

Verschlafen

Und weil der Mensch nun einmal dazu neigt, es sich lieber einfach zu machen, lenkt man sich jetzt gerne mit einem Vehikel ab, das doch jetzt schon zum Scheitern verurteilt ist.

Oder gibt es einen anderen Grund dafür, dass die Finanzhäuptlinge ihre knappe Zeit heute ausgerechnet mit dem EFSF vergeuden?

Ich hatte ja schon öfter berichtet, warum das mit dieser aufgeblasenden Hebel-Summe von 1 Billion Euro pure Fantasterei ist. Und nachdem EFSF-Chef Regling nun auch von seiner erfolglosen Klinkenputzerei bei den Japanern und Chinesen zurück ist, hat er ebenfalls bestätigt, dass das nicht funktionieren wird. Warum sollten die Japaner auch in Euro anlegen, wo sie so doch ständig Wechselkursverluste hinnehmen müssen?! Und die Chinesen? Die wollten von uns die Anerkennung als Marktwirtschaft, was wir ihnen nicht geben wollten, also warum sollten sie uns dann einen Gefallen tun?!

Der größte Schwachpunkt des EFSF aber bleibt: das Restrisiko liegt (insbesondere wenn es um die Fantastereien-Hebel-Summen geht) bei den Finanzinvestoren.

Und die haben nun wirklich schon überdeutlich gemacht, dass ihnen das Risiko Europa mittlerweile zu hoch geworden ist.

So long liebe Leser...aber Italien und Portugal sollen, dem Wall Street Journal zufolge, eine ungewöhnliche Lösung gefunden haben: scheinbar versuchen sie nun die inländischen Banken dazu zu zwingen, ihnen weiterhin ihre Ramsch-Staatsanleihen abzunehmen...;-)...ja, so geht's auch...passen Sie auf: in 1-2 Jahren werden wir vielleicht alle per Dekret dazu gezwungen pro Jahr eine Mindestsumme an europäischen Staatsanleihen zu kaufen...;-)...ich weiß, könnte man auch doppelte Steuer nennen, aber auf die Art, plus zusätzlicher Inflationierung, könnten sich alle unsere Staaten nicht nur garantiert niedrige Zinsen, sondern auch bald die Komplettentschuldung sichern...na, Angie, Nic und alle anderen Häuptlinge, ist das nicht eine Idee?!...;-))...liebe Leser, entschuldigen Sie meinen Sarkasmus, aber ich brauche mein tägliches Ventil...na ja, schauen wir mal, was die Häuptlinge uns so in den nächsten Tagen kredenzen werden...aber für heute ist es genug und deshalb verabschiede ich mich an dieser Stelle.

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de