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Staatsverschuldung steigt um 18% durch Staatshilfen - Erzeugerpreise + 5,7%

Mitte des letzten Jahres gaben wir als Zeitziel, an dem mit signifikant steigenden Konsumentenpreisen in den USA und Europa zu rechnen sei, das Ende des zweiten Quartals 2011 an. Die Meldungen zu steigenden Verbraucherpreisen seit Anfang des Jahres gaben uns seither recht. Während sich vor dem Jahreswechsel die meisten Analysten und Volkswirte mit guten Konjunkturaussichten für 2011 und 2012 überboten, vertraten wir stets die Meinung, dass die rezessiven Marktkräfte, aufgrund steigender Zinsen, in 2011 wieder die Führung über die Wirtschaftsentwicklung erlangen sollten. Derzeit hört man noch von allen Seiten, dass die Wachstumsaussichten weiterhin optimistisch und das Konsumentenklima gut sei, doch lassen die neuen Sorgen über eine importierte Inflation erste Zweifel an deren eigenen Konjunkturprognosen erkennen. Bei den optimistischen Schätzungen zur Wirtschaftsentwicklung seitens der Regierungen, Notenbanken und staatlichen Forschungsinstituten, dürfte es wohl weniger Unwissenheit über die reale Lage sein, als vielmehr der bekannte Zweckoptimismus zur Manipulation des Verbraucherverhaltens, der sie zu diesen weltfremden Aussagen bewegt.
Ein Beispiel dazu ist die japanische Notenbank (BoJ), die sich in dieser Woche, nebst der FED zu den USA, äußerst optimistisch zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung auf der Insel äußerte. So sieht diese es nun als viel wahrscheinlicher, dass „Japans Wirtschaft auf den Pfad einer moderaten Erholung zurückfinden wird„.

Wir hingegen sehen keinerlei fundamentale Gründe, die eine derartige Sichtweise für ein Land das mit über 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verschuldet ist und massive volkswirtschaftliche Ungleichgewichte aufweist, in irgendeiner Weise stützen könnten. Auch die Ratingagentur Moody’s hat den Ausblick für das japanische Rating „Aa2„ nun von stabil auf negativ gesenkt. Bereits Ende Januar hatte Standard & Poor„s die Note für japanische Staatsanleihen auf AA- gesenkt und der IWF einen Sparkurs angemahnt.
Fast so dramatisch wie in Japan ist die Lage auch in Europa und den USA. Der europäische Sachverständigenrat EEAG warnte vor einer drohenden Pleite Griechenlands, die das italienische Mitglied des Direktoriums der EZB, Lorenzo Bini Smaghi, sofort logisch und richtig widerlegte. Er sagte dass „öffentliche Schulden ein wichtiger Aktivposten in den Bilanzen privater Banken und in privaten Vermögen seien. Deshalb können Staaten des Euroraums keinen Zahlungsausfall herbeiführen, ohne dabei einen schweren Zusammenbruch der Finanz-, Wirtschafts- und Sozialstruktur zu erleiden.„ Diese Aussage unterstreicht wieder unsere seit jeher verteidigte Auffassung, dass die heutigen Regierungen ihr eigenes Heil und die Lösung der Überschuldung von Banken und Staaten in einer Umlage auf die Bürger mittels Inflation der Geldmenge sehen.
Dieser Weg erhöhte beispielsweise die bundesdeutsche Staatsschuld im Jahr 2010 um 18% auf zwei Billionen Euro, nachdem man die Schulden der HRE, der WestLB, Griechenlands und Irlands über BadBanks und den EFSF, in Höhe von 304,4 Mrd. Euro auf die Allgemeinheit umlegte. Hierbei sind die Ende letzter Woche aufgedeckten 326 Mrd. Euro, welche die Bundesbank an andere Euroländer verliehen hatte und im Falle einer Insolvenz dieser Institute und Staaten dem Bundesbürger aufbürden wird, noch nicht mitgerechnet.

Da diese durch die Bundesregierung übernommenen Schulden zu einer weiteren Aufblähung der Geldmenge führen, sagte Lorenzo Bini Smaghi in dieser Woche richtig, dass „die Nahrungsmittelpreise auf Dauer teuer bleiben werden„.
Wir erwarten hingegen nicht nur dauerhaft relativ hohe Preise, sondern weitere massive Anstiege bei den Verbraucherpreisen in diesem Jahr, die im nächsten Jahr noch zunehmen werden.

WEITERE BEOBACHTUNGEN:

Nach Berechnungen des obersten New Yorkers Finanzbeamten Thomas DiNapoli haben die dortigen Finanzunternehmen im vergangenen Jahr insgesamt 27,6 Mrd. Dollar verdient, was das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten sei. Empörend ist, dass die dortigen Banken und Handelshäuser nach seinen Berechnungen nur im Jahr 2009, als der Staat diese Unternehmen mit Finanzhilfen rettete, mehr verdienten und Gewinne von 61,4 Mrd. US-Dollar ausweisen konnten.

Die Erzeugerpreise in der Bundesrepublik stiegen im Januar im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent an. Besonders stark stiegen Flüssiggas (+ 45,8%), Heizöl (+ 30,7%), Getreidemehl (+ 52,3%), Futtermittel für Nutztiere (+ 37,6%) sowie Frucht- und Gemüsesäfte (+ 32,3%). Diese Preissteigerungen sind nicht durch einen Konjunkturaufschwung, dessen Produktion derzeit auf dem Vorkrisenniveau steht, erklärbar. Vielmehr liegen die Preissteigerungen in einem Zufluss neuen Geldes in den Rohstoffsektor begründet.

AUTOR:
Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist Chef-Analyst bei pro aurum. Er untersucht die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und insbesondere der Edelmetallmärkte und ist Autor des wöchentlich erscheinenden pro aurum Marktkommentars sowie verschiedener Fachpublikationen. Als Verfechter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie verfolgt er einen ganzheitlichen Analyseansatz. Er hält Vorträge zu Themen der Österreichischen Schule, wie beispielsweise den monetär bedingten Konjunkturzyklen als Ursache von Wirtschaftskrisen und der Vermögenssicherung mit Edelmetallen und Rohstoffen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Pro Aurum