Generationen des Reichtums
Donnerstag, 09. Juni 2011, 10:06
von Bill Bonner
Kennen Sie das wirkliche Geheimnis des Erfolgs? Wie Sie alle wissen - es gibt kein solches Geheimnis. Harte Arbeit zahlt sich über lange Sicht aus - so wie das Zinsen bei ihren Ersparnissen tun.
Je länger und härter man an einer Sache arbeitet, desto mehr Erfolg hat man damit normalerweise.
Aber was wäre, wenn man an einer Sache länger arbeiten könnte als nur ein Leben lang? Was wäre, wenn man da länger rein investieren könnte, als nur eine Generation lang? Was wäre, wenn eine Generation der nächsten helfen würde, Erfolg zu haben?
Die Idee ist offensichtlich...und schockierend. In den USA soll man es selber schaffen, und danach streben, unabhängig zu sein. Man soll glauben, dass man für seinen eigenen Erfolg auch selber verantwortlich ist. Man soll das tun können, was immer man machen möchte - und dann so weit darin fortschreiten, wie es Glück und Können ermöglichen.
Was aber, wenn das gar nicht wahr wäre? Was, wenn der eigene Erfolg größtenteils von den eigenen Eltern und Großeltern abhängen würden?
Als ich vor kurzem durch Baltimore fuhr, da geriet ich in ein Arbeiterviertel, welches Dundalk genannt wird. Vor 50 Jahren war das ein Viertel voll mit weißen Fabrikarbeitern und deren Familien. Die Männer verdienten damals recht gut bei General Motors...und bei Bethlehem Steel....im Hafen, in den Walzwerken und den Fabriken. Die Frauen blieben zu Hause und zogen die Kinder groß.
Und heute? Da sind die Fabriken größtenteils geschlossen. Jetzt arbeiten die Männern in weniger gut bezahlten Jobs im Dienstleistungssektor. Die Frauen sind alleinerziehende Mütter. Aber sie sind immer noch in Dundalk.
Ich habe dazu keine Fakten. Nur Beobachtungen und Einschätzungen. Aber die Fakten-Finder haben bereits die Schlussfolgerung gezogen, dass Amerika nun weniger "soziale Mobilität" hat als früher....und zwar soll es sogar weniger soziale Mobilität haben als die europäischen Wohlfahrtsstaaten.
Warum bleiben die Leute in Dundalk? Sind die genetisch programmiert, für die untere Mittelklasse? Sind die kulturell passend für Arbeit mit niedriger Qualifikation und niedriger Bezahlung? Sind diese Menschen von der Bildung her für nichts anderes vorbereitet?
Soziologen streiten über die Gründe. Was mich interessiert, sind die Auswirkungen. Denn aus welchen Gründen auch immer - die nächste Generation macht da weiter, wo die vorige aufgehört hat.
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