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Deutschland und sein Exportvorteil

von Miriam Kraus

Von den Gefahren des Sparens

Deutschlands Haushaltspolitik gilt etwas, im Ausland. Zu Deutschland haben die Anleihengläubiger Vertrauen und deshalb zahlen wir auch geringere Zinsen für unsere Schulden. Seitdem Griechenland-Debakel sehen sich nun auch eine ganze Reihe anderer Staaten gezwungen mit rigiden Sparprogrammen und Haushaltsplänen zu reagieren. Man könnte sagen, in Europa versucht man nun den Deutschen (und auch anderen Staaten, wie Luxemburg oder Finnland - das möchte ich mal betonen) in Sachen seriöser Haushaltspolitik nachzueifern, tatsächlich aber geht es natürlich vor allem darum die Anleihengläubiger zufrieden zu stellen. Das klappt zwar mal mehr, mal weniger gut - Punkt ist aber, in Europa ist jetzt vielerorts Sparen angesagt.
Grundsätzlich ja keine schlechte Idee, die Frage ist nur, wann man spart und welche Grundvoraussetzungen man zum Sparen mit sich bringt.
Ich möchte heute zunächst einmal nur auf Deutschland eingehen, wobei für Deutschland an sich die Gefahren, im Vergleich zu anderen Staaten, eher gering sind, sofern die Gefahren nicht von anderen europäischen Staaten überschwappen.

Deutschland und seine Exportausrichtung

Wie schon gesagt, ist Deutschlands Sparpaket für sich alleine eigentlich keine große Gefahr für eine Abwärtsspirale in die Rezession. Dafür ist es wohl einfach nicht groß genug.
Doch ein anderer Aspekt dürfte sich sehr wohl auswirken - und zwar das Auslaufen der Konjunkturprogramme. Dies dürfte insbesondere das Wachstum im kommenden Jahr betreffen.
Nun sind wir Deutschen ja grundsätzlich schon eher sparsam. Wir sind eine freudige Exportnation und horten gerne im Inneren. Von maßlosem Konsum auf Kredit halten wir wenig, dafür mehr von Sparbüchern, Versicherungen und Bausparverträgen - um es mal so zu sagen. :-) Sparpaket (auch wenn es nicht ganz so einschneidend ist) und das Ende der Konjunkturprogramme werden dementsprechend die Nachfrage im Inland, zumindest einmal nicht anheizen. Dementsprechend gehen ja auch alle davon aus, dass wir uns dank unserer hochqualitativen Exporte gesund stoßen (und am besten ganz Europa gleich mit).
Da gibt es nur ein Problem: unser größter Absatzmarkt ist bislang das europäische Ausland, genauer die Länder der Eurozone. Doch von denen haben sehr viele im Moment große Probleme: steigende Arbeitslosigkeit, Wachstumseinbrüche, riesige Schulden und nun auch noch riesige Sparpakete. Von diesen Absatzmärkten brauchen wir uns wohl also erst einmal kein starkes Nachfragewachstum erhoffen.

Schwacher Euro, andere Absatzmärkte

Das beste was wir also tun können, ist unsere Exporte nach Übersee zu schippern. Das gelingt aber nur, wenn unsere zwar hochqualitativen, aber teuren Produkte günstiger werden. Und hierbei kommt uns Freund Euro entgegen. Der Schwächling verbilligt unsere Produkte und tatsächlich steigt die Nachfrage nach deutschen Gütern, in den Ländern, die wirklich ein hohes Wachstum und eine steigende Nachfrage aufweisen: in den so genannten Emerging Markets.
Im 1. Quartal wuchsen die deutschen Ausfuhren nach China um 58%, nach Brasilien um 40,9% und nach Korea um 38,5% im Vergleich zum Vorjahr.
Das ist wirklich beachtlich, doch noch immer sind die EU-Länder eigentlich die wichtigsten Abnehmer deutscher Güter. Wenn nun allerdings die Sparprogramme in den europäischen Staaten für ein rückläufiges Nachfragewachstum in der EU sorgen, bleibt noch immer fraglich ob die Freunde im Fernen Osten und Südamerika diesen Rückgang ausgleichen werden.
Zu hoffen ist es ja, doch der springende Punkt ist der, dass wir uns in diesem Fall über China, Brasilien und Korea sanieren müssen. Unser Sparvorhaben kann also nur gelingen, sofern sich die Emerging Markets weiter auf fulminantem Wachstumskurs befinden. Denn von den anderen sparenden Europäern gehen keine Wachstumsimpulse für uns aus, ebenso wenig wie von den US-Amerikanern.
Hoffen wir es also mal und wenn es klappt, verleihen wir China eine Medaille! :-)

So long liebe Leser...So viel fürs Erste zu Deutschland! Doch Deutschland hat eben einige Vorteile, die andere Eurozonen-Staaten nicht haben. Für diejenigen sind die möglichen Gefahren aus übermäßigen Sparprogrammen ungleich höher. Was aber im Umkehrschluss dann doch wieder uns betrifft. Dach dazu morgen mehr...um noch einmal auf die Frage "Wie lange hält die Erholungsfreude?" zurückzukommen...nun, ich schätze zumindest mal eine kleine Weile, denn schließlich muss es ja immer Gegenbewegungen geben...und dann muss man sehen, wie sich das Wachstum (und nicht nur das europäische) tatsächlich im 2. Halbjahr weiter entwickelt, wenn das kommende Jahr näher rückt...zum guten Schluss noch einen letzten Schwenk zum Fußball: liebe Schweizer Leser, meinen herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Auftaktspiel.... kein schlechtes Ergebnis 1:0 gegen den Europameister...liebe Grüße

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de