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Krieg ums Geld

Samstag, 21. März 2009
Der Finanzkrieg verändert die Welt. Danach wird nichts mehr so sein, wie es einmal war. Doch wie wird die neue Welt aussehen? Eine "New-" oder "One-World-Order"? Oder kommt die Wende zum Besseren?
Plädoyer für "Many-Worlds-Many-Orders" - Manifest für die Freiheit.

Von Artur P. Schmidt und Otto E. Rössler
Dr.-Ing. Artur P. Schmidt ist Wirtschaftskybernetiker. Prof. Otto E. Rössler ist einer der weltweit führenden Chaosforscher und lehrt an der Universität Tübingen. Sie erreichen beide unter info@wissensnavigator.comDiese E-Mail-Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie es sehen können / --->» http://wissensnavigator.com
Many-Worlds-Many-Orders - Manifest für die Freiheit
Oder: Die Macht des Geldes. Gestern, heute - und morgen? Armut macht unfrei

Waren womöglich die beiden Weltkriege dieses Jahrhunderts von der Finanzwelt in Kauf genommene Ereignisse?

Das Dritte Reich war die extremste Form an sichtbarem Totalitarismus, den die Menschheit bisher hervorgebracht hat. Diese Apokalypse hätte vielleicht verhindert werden können, wenn es gelungen wäre, die Finanzierungsquellen des Nationalsozialismus in den 20er und 30er Jahren zu neutralisieren.
Der grosse Diktator wurde massgeblich von einflussreichen Bankiers und Industriellen über versteckte Kanäle, die auch in die USA, Grossbritannien und Frankreich führen, finanziert, wobei das Prinzip der Geldwäsche bereits damals eine Blütephase erlebte. Nicht umsonst spielte der Bankier Hjalmar Schacht, der besondere Beziehungen zu amerikanischen Finanzkreisen pflegte, eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung des Bösen. Waren womöglich die beiden Weltkriege dieses Jahrhunderts von der Finanzwelt in Kauf genommene Ereignisse?
Bekanntlich lässt sich die Machtverteilung besonders einfach verändern, wenn die Kanonen donnern. Darüber hinaus kann in Kriegszeiten besonders viel Geld verdient und die Umverteilung des Kapitals in besonders geschickter - weil unsichtbarer - Form vorgenommen werden.
Es war kein geringerer als Thomas Jefferson, der 3. Präsident der USA und Verfasser des Entwurfs zur amerikanischen Unabhängigkeits-Erklärung, der vor der Kontrolle der Währungsausgaben durch die Banken warnte, die dadurch das ideale Instrument erhalten, Kriege zu finanzieren.
Finanzkybernetik

Mitschuld daran, dass die Bedrohung, die über Europa aufzog in den 30er Jahren von den Demokraten zu spät gesehen wurden, war die verborgene Kybernetik des Geldes, die den Aufstieg der späteren Verbrecher ermöglichte.

Es kann heute die Frage gestellt werden, warum es über 50 Jahre gedauert hat, bis die Frage nach dem Verbleib der jüdischen Vermögen im Dritten Reich gestellt wurde. Warum die Machtstrukturen der deutschen Banken und der Industrie im Nachkriegsdeutschland nahezu nahtlos übernommen wurden.
Die Gerechtigkeitsfrage gegenüber den Opfern kommt in vollster Absicht erst heute auf, da die meisten potentiellen Kläger bereits verstorben sind. Beide, sowohl die Juden als auch die Deutschen, wurden von der Hochfinanz für die globale Umverteilung der Ressourcen missbraucht; die einen als Sündenböcke für die Machtergreifung der Nazis und die anderen als Handlanger des Verbrechens.
Mitschuld daran, dass die Bedrohung, die über Europa aufzog in den 30er Jahren von den Demokraten zu spät gesehen wurden, war die verborgene Kybernetik des Geldes, die den Aufstieg der späteren Verbrecher ermöglichte.
Finanzkreise haben ein perfektes kybernetisches System geschaffen, vor dessen Gefahren für das ausgehende Jahrhundert kein geringerer als der Erfinder der modernen Kybernetik, Norbert Wiener, warnte. Die Kybernetik 2. Ordnung als Regelkreise geschlossener Systeme, ermöglichte es Finanziers die weltweiten Demokratien zu manipulieren und diese gegeneinander auszuspielen.
Hierbei gab es keine Ethik und Moral, was zu Millionen von Toten während des 2. Weltkriegs führte. Doch auch während des Kalten Krieges, den man wegen der Millionen von Toten als den Dritten Weltkrieg bezeichnen kann, wurde das Gewissen der Mächtigen ausgeschaltet. Die Demontage von Menschenrechten hat System und wird heute in den Dienst der angestrebten One-World-One-Order-Wirtschaft des globalen Finanzflusses gestellt.

Die Demontage von Menschenrechten hat System und wird heute in den Dienst der angestrebten One-World-One-Order-Wirtschaft des globalen Finanzflusses gestellt.

Hierbei wird auch vor einem Vierten Weltkrieg, als einem Cyber- oder einem Biokrieg, deren Hauptziele die Entmenschlichung durch Wissens- und Kapitalentzug ist, nicht zurückgeschreckt. Die Folge der weltweiten Zunahme der Vermögensdisparität sehen wir bereits in zunehmender Armut und Arbeitslosigkeit fast überall auf dem Planeten.
Eine besondere Steigerungsform ist der Krieg ums Geld, der dann einem finalen Höhepunkt zustrebt, wenn Staaten die Pleite sind durch die Einführung einer Weltwährung gerettet werden sollen und anderen Nationen als denen der Verursacher die Kosten für jahrelanges Leben über die Verhältnisse aufgeladen werden sollen.
Massenarbeitslosigkeit war gewollt

Wer das Phänomen des Faschismus als überwunden hält, macht es sich zu leicht. Dieser kommt als Wolf im Schafspelz zurück und hat das Ziel ein globales One-World-One-Order-System zu errichten.

Es war schon immer Grundprinzip totalitären Handels, eine Vielzahl von Menschen vom Wohlstand auszuschliessen, um diese nach Belieben manipulieren zu können. Dem wahrhaftigen „Geldfetischisten” sind die Millionen von Einzelschicksalen, die sich heute hinter der Massenarbeitslosigkeit und Armut verbergen, völlig gleichgültig.
Die Ungleichverteilung der Ressourcen führt dazu, dass wenige Entscheidungsträger immer mehr an Opfern erzeugen, an Menschen, die in Armut dahinvegetieren und die mittlerweile selbst in den grossen Industrienationen in immer grösserer Zahl unter die Armutsschwelle hinabrutschen.
Die faschistische Vision bestand darin, eine Herrenrasse zu kreieren, die im Besitz des Wissens sein sollte und den Rest der Menschheit von diesem auszuschliessen hatte, um den Machterhalt zu sichern.
Haben wir heute nicht dasselbe, wenn wir Milliarden von Menschen vom Zugang zu Wissen ausschliessen und die Hoffnungslosigkeit in der Dritten Welt immer weiter um sich greift. Wer das Phänomen des Faschismus als überwunden hält, macht es sich zu leicht. Dieser kommt als Wolf im Schafspelz zurück und hat das Ziel ein globales One-World-One-Order-System zu errichten, das die meisten Menschen vom Wohlstand ausschliesst.
Wegen dieses Ausschluss-Prinzips, dass den Menschen in eine Exo-Position bringt, kann man die heutige Form der globalisierten Wirtschaft auch als Exo-Ökonomie bezeichnen. Kontrolliert wird diese neoliberale Wirtschaft von supranationalen Organisationen wie der G-8, WTO, der Weltbank und dem IMF.
Gegenmodelle sind notwendig

Eine gewollte Weltwährung muss fair und gerecht gemäss dem Anteil der Volkswirtschaften aufgebaut sein. Sie darf nicht aus Sonderziehungsrechten bestehen, die einseitige Vorteile für die US-Wirtschaft, das grösste Ponzi-System der Welt, bieten.

Ein Gegenmodell ist eine partizipatorische Teilnehmer-Wirtschaft, eine Many-Worlds-Many-Orders-Ökonomie, die im Gandhischen und Yunusschen Sinne allen Menschen den Zugriff auf Wissen und Kapital ermöglicht, so dass diese ihre Probleme aus eigener Kraft lösen können.
Die entsprechende Gegenbewegung zum Cyberwar heisst deshalb Cyberpeace und verfolgt das Ziel, die in Kauf genommene Massenarbeitslosigkeit durch Umverteilung der Ressourcen zu überwinden.
Die Formel Wohlstand für alle eines Ludwig Erhard müsste heutzutage keine Utopie mehr sein, wenn die Ressourcen breiter verteilt würden. Wir leben in einer Demokratie, allerdings in einer permutierten Form, die immer mehr durch ökonomische Entschuldungsgründe ausgehöhlt wird.
Spätestens seit der NS-Zeit wissen wir, dass die Entschlossenheit von Geldgebern ihr Überleben zu sichern, keine moralischen Grenzen kennt und selbst vor der Finanzierung einer Terrororganisation wie der SS nicht zurückschreckt.
Die einzige Chance dem Abbau der Demokratie (siehe Grosser Lauschangriff) zu entfliehen besteht darin, das Spiel um eine entscheidende Variante zu bereichern. Es gilt hierbei neue Spiele zu spielen und zwar in einer derartigen Vielfalt, dass die Macht der heute Mächtigen blossgestellt wird.
Eine Umverteilung der Ressourcen erfordert eine Fraktalisierung der Finanzmärkte durch miteinander konkurrierende Ökonomien mit unterschiedlichsten Währungen und Spielregeln anstatt einer vereinheitlichten globalisierten Weltwirtschaft, die auf das Diktat einer nicht legitimierten Weltregierung und einer nicht gewollten Weltwährung hinausläuft.
Eine gewollte Weltwährung muss fair und gerecht gemäss dem Anteil der Volkswirtschaften aufgebaut sein. Sie darf nicht aus Sonderziehungsrechten bestehen, die einseitige Vorteile für die US-Wirtschaft, das grösste Ponzi-System der Welt, bieten.
Endo-Dynamik des Wissens

Die grösste Herausforderung des neuen Jahrhunderts wird die Überwindung des monolithischen Euro-Zentrismus, des dogmatischen Wirtschaftsliberalismus und der verarmenden Globalisierung sein.

Die Demokratisierung des Wissens ist die grosse Chance, dem Diktat der One-World-One-Order-Wirtschaft zu entkommen. Wissen erzeugt vielfältige Attraktoren und erlaubt permanente Phasenübergänge.
Damit werden ständige Metamorphosen erzeugt, die die heutige Ökonomie recylcen können. Da dies von den bisherigen Finanzmärkten nicht gewollt ist, werden diese alles daran setzen, einen neuen Krieg zu forcieren, wie z.B. den Cyber-War, als letztes Mittel, um den Machterhalt zu sichern.
Hierbei wird sogar ein völliger Kollaps der Netzwerke in Kauf genommen, da frei zugängliches Wissen der grösste Feind für Privilegierte ist. Menschen, die keine Grossbanken mehr benötigen und im Yunus’schen Sinne eigene Banken für die Armen gründen, sind die Hauptgefahr für Organisationen wie die Weltbank, den IWF, die OECD und die Notenbanken.
Wenn sich die genannten Organisationen scheinbar für derartige Mikrokreditprogramme einsetzen, ist allerhöchste Vorsicht geboten, da diese dies möglicherweise nur tun, um sich ihre Einflussnahme, d.h. die Kontrolle, zu sichern. Die Rückkopplung hat eine negative und positive Ausprägung und dies im wahrsten Sinne des Wortes.
Während die negative Rückkopplung es den Geldzentren erlaubt, nach Belieben die westlichen Systeme in demokratiefeindlicher Weise einzubetonieren, erlaubt die positive Rückkopplung den Phasenübergang zu neuen Attraktoren. Die Eigendynamik des Wissens erzeugt eine Art Deterministisches Chaos und damit Instabilitäten, die es ermöglichen bisherige Strukturen zu überwinden und Innovationen in allen Bereichen der Gesellschaft hervorzurufen.
Allgemeines, frei zugängliches Wissen für alle ist jedoch nur möglich, wenn wir die totalitäre Alternative, die uns bedroht, erkennen. In einer Wissens-Ökonomie brauchen wir keine intoleranten Staaten mehr, vielmehr avancieren Netzwerke von Individuen zu neuen Staaten in Form von Online-Netzwerken oder Community Networks.
Die grösste Herausforderung des neuen Jahrhunderts wird deshalb die Überwindung des monolithischen Euro-Zentrismus, des dogmatischen Wirtschaftsliberalismus und der verarmenden Globalisierung sein. Die Vermögensdisparität hat heute Ausmasse angenommen, die ein sofortiges Handeln erforderlich macht. Wir brauchen eine Milleniums-Bifurkation, den Mandela-Punkt hin zu mehr Gerechtigkeit und Solidarität zwischen den Menschen.
Postmoderne Sklaverei?

Das Vermögen der Sieger der Weltwirtschaft wird heute in atemberaubender Geschwindigkeit vervielfacht. Anstatt die Umlaufgeschwindigkeit des Wissens zu erhöhen wird durch die internationalen Finanzmärkte bisher nur die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöht.

Wichtig für die heutigen Finanziers sind Geldspiele und Transaktionen, die den Machterhalt sicherstellen. Undurchsichtige Finanzderivate, ausufernde Staatsverschuldung und wilde Spekulationen, die ganze Volkswirtschaften in die Knie zwingen, wie das Beispiel Südostasiens jüngst zeigte, dienen nur dem Zweck, die Lebensfähigkeit des bestehenden Finanzsystems aufrechtzuerhalten.
Die grösste Schattenwirtschaft der Menschheitsgeschichte, schlimmer als alle Mafia-Systeme zusammengenommen, wird möglicherweise durch die Spekulanten auf den internationalen Finanzmärkten geformt.
Das Vermögen der Sieger der Weltwirtschaft wird heute in atemberaubender Geschwindigkeit vervielfacht. Anstatt die Umlaufgeschwindigkeit des Wissens zu erhöhen wird durch die internationalen Finanzmärkte bisher nur die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöht.
Immer mehr Aktien wechseln in immer kürzer werdenden Zyklen ihre Besitzer. Die ausufernde Verschuldung der Dritten Welt, der Industrieländer und deren Konsumenten hat den Nebeneffekt, dass alle im Netz des Geldes gefangen bleiben, d.h. dass diese der Kybernetik 2.Ordnung nicht entkommen können. Hierbei steht der Profit über den Menschenrechten, die am Ende des Milleniums nur noch als Alibislogan für die Beruhigung des Gewissens dienen. Die Anti-Vision, den Status einer Vielzahl von Menschen zu zerstören und diese zu Sklaven zu machen, ist heute in Form der weltweiten Massenarbeitslosigkeit und Armut sowie der sie begleitenden Entdemokratisierung Wirklichkeit geworden.
Dass kaum jemand den Mut besitzt, auszusprechen, was immer offensichtlicher zu Tage tritt, eine Versklavung der Menschheit durch Wissensausgrenzung, ist darauf zurückzuführen, dass die Wahrnehmung der Menschen für die Gefährdung der Freiheit in einer auf Algorithmen basierenden Gesellschaftsform (das Wort Demokratie ist wegen der kybernetischen Kalkulierbarkeit des Menschen bereits nicht mehr angebracht) unterentwickelt ist.
Die Gefährdung der Menschen durch die Sklaverei der nicht bekämpften Armut und Arbeitslosigkeit wird nicht gesehen, weil die Welt angeblich so komplex geworden ist, dass der einzelne sowieso nichts bewirken kann.
Diese Geisteshaltung ist erkennbar falsch, da Netzwerke die Chance zur positiven Rückkopplung haben und jeder einzelne, wie das Beispiel der Bank für arme Leute durch Muhammed Yunus zeigt, zum Auslöser eines fundamentalen Wandels werden kann. Yunus war bekanntlich der erste, der in der Ökononmie den Mut hatte, der weltweiten Globalisierungs-Lobby mit einem fraktalen Ansatz, dem Vertrauen in den einzelnen Teilnehmer, entgegenzutreten.
Gleichgültigkeit ist eine Schande

Die Gleichgültigkeit gegenüber Gesetzen, die das Abhören der Bürger ermöglichen, macht deutlich, dass viel zu wenig Bürgern die Gefährdung der Demokratie bewusst ist.

Die Gleichgültigkeit der erfolgreichen Finanzjongleure - George Soros bildet hier die lobenswerte Ausnahme - ist das eigentlich erschreckende. Aber auch Manager, die sich, um ein einfaches Leben zu führen, Abfindungen in einer Höhe von über 100 Millionen Euro zahlen lassen, gehören in die Kategorie der Schandflecke.
Es ist eine grausame Logik, dass immer dann, wenn die Beschäftigungszahlen steigen, die Aktienkurse sinken und immer dann, wenn diese fallen, die Kurse steigen. Wenn heute Milliarden von Menschen vom Wissen ausgeschlossen werden, ist dies die vollendete Schule der globalen Entmündigung.
Der Wirtschafts-Liberalismus dient als Deckmantel für ein hierarchisches System, für welches der Andere immer schon suspekt war. Die anti-Lévinas’sche Position des heutigen Denkens enthüllt sich in seiner brutalsten Form im Siegeszug der Massenarbeitslosigkeit. Alles was nicht den Gesetzen einer Schein-Rentabilität unterliegt, wird als wertlos ausgestossen.
Bedauerlicherweise handelt es sich hierbei nicht um Objekte, sondern vor allem um Millionen, ja sogar Milliarden von Menschen. Dass Politiker nur dann eine Chance haben, gewählt zu werden, wenn diese den Interessen der undemokratischen Machtverteilung dienen, zeigt sich insbesondere darin, wie diese die Arbeitslosigkeit bekämpfen und Umweltschutz betreiben.
Gegen den Rationalisierungswahn und die Steuerflucht der Unternehmen wird nichts unternommen. Das globale Ermächtigungsstreben der Telekraten, die nicht bereit ist, ihre Ressourcen zu teilen, um die weltweite Armut zu überwinden, macht eine fraktale Evolution erforderlich, die sich des Schicksals jedes einzelnen Opfers annimmt. Hinter jedem vom weltweiten Wissen ausgeschlossenen verbirgt sich ein Einzelschicksal.
Jeder Einzelne hat ein eigenes Universum des Wissens, eine besondere Begabung, die er in ein weltweites Netzwerk eines Global Brain einbringen kann, wenn dieser nicht als Instrument der Globalisierung, sondern vielmehr als fraktaler Raum für die Entfaltung neuen Wissens verstanden wird, sozusagen als ein Blue Planet Team Network von emanzipierten Teilnehmern.
Die Gleichgültigkeit gegenüber Gesetzen, die das Abhören der Bürger ermöglichen, macht deutlich, dass viel zu wenig Bürgern die Gefährdung der Demokratie bewusst ist. Leider sind Gesetze zum Freiheitsentzug eine deutsche Domäne.
Das Ghetto-Prinzip

Wir stehen vor keiner geringeren Herausforderung als vor der, die Ghettoisierung der Menscheit in Form von Unwissenden zu überwinden.

Die weltweiten Ghettos der Massenarmut werden immer grösser und überziehen den Planeten mit einer immer länger werdenden Trajektorie der Schande. Die vernichteten Hoffnungen und zerstörten Leben vieler Jugendlicher in den Entwicklungsländern rufen bei den heutigen Privilegierten genauso wenig Gewissensbisse hervor, wie die bisherigen Weltkriege oder der Vernichtungsfeldzug der Nazis gegen die Juden.
Dass das Wissen der Welt die Armen nicht erreicht und dieser Ausschluss ihre Zukunft zerstört, ist ein Skandal dem abgeholfen werden kann. Das Ghetto-Prinzip, die Territorialisierung der Menschen in den Exo-Räumen der Armut hat System und wird - so ist zu befürchten - solange weitergehen, bis die Menschen in den Ghettos aufstehen, die Teilnahme am Wohlstand einfordern und das bestehende System boykottieren.
Peter Weibel’s Ausstellung „Exclusion - Inclusion” in Graz zeigte in erschütternder Weise den Zwang von Künstlern der Dritten Welt, unter Perpetuierung von Klischees über ihr Herkunftsland, in der westlichen Kunstwelt zu reüssieren. Das weltweite Exil der Massenarbeitslosigkeit und Armut kann nur dann überwunden werden, wenn die heute dominierenden hierarchischen Strukturen aufgelockert und in teilnehmerorientierte Netzwerke transformiert werden.
Wir stehen vor keiner geringeren Herausforderung als vor der, die Ghettoisierung der Menscheit in Form von Unwissenden zu überwinden. Deshalb muss der Zugang zum Internet und der freie Zugang zu Wissens sofort von der UNO als ein Menschenrecht deklariert werden, um in sämtliche Verfassungen einzugehen.
Die Gefängnisse der Unwissenheit der Dritten Welt können nur dadurch gesprengt werden, dass die Menschen von dieser befreit werden. Die Millenium-Bifurkation repräsentiert wie bereits gesagt, den Mandela-Punkt für den Ausbruch aus diesen Gefängnissen hinein in das Universum des Wissens.
Sklaven-Reservoir

Wenn die Menschen wie in den USA kaum Urlaub haben und teilweise drei und mehr Jobs annehmen müssen, um zu überleben, dann hat die Ausbeutung der Arbeitskraft einen negativen Höhepunkt erreicht.

Da es heute immer mehr Arme gibt, kann aus einer immer grösseren Zahl von Verzweifelten ausgewählt werden, mit der Folge, dass auch die Löhne in den Industrieländern immer weiter sinken und auch dort immer mehr Menschen unter die Armutsschwelle rutschen.
Wenn es eine Lehre aus dem Faschismus gibt, dann ist es diejenige, die Menschwerdung im Sinne Flusser’s zu vollenden. Der Mensch muss sich auf seine Humanität und Hilfsbereitschaft zurückbesinnen, vor allem muss er jedoch verstehen, warum sich das lohnt.
Nur dann kann es gelingen, die absolute Armut zu überwinden und den Menschen freie Zugänge zum Wissen einzurichten. Binnenmärkte oder Weltmärkte dürfen nicht als Konditionierungsanstalten für Konsumenten entarten, sondern diese müssen es gestatten, dass die Konsumenten zu Produzenten werden, d.h. dass diese ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.
Das amerikanische Wirtschaftsmodell mit auf Null abgesunkener Sozialhilfe, ist sicherlich keine Lösung, die Krisenerscheinungen der heutigen Ökonomien zu bekämpfen. Wenn die Menschen wie in den USA kaum Urlaub haben und teilweise drei und mehr Jobs annehmen müssen, um zu überleben, dann hat die Ausbeutung der Arbeitskraft einen negativen Höhepunkt erreicht.
Wer die ökonomische Sklaverei abschaffen will, muss gerade in den Industrienationen Innovationen hervorbringen, anstatt die Schattenseiten des amerikanische Modells zu kopieren.
„Don’t imitate, innovate!” ist die beste Strategie für ein Gegenmodell zu der durch Fusionen und Spielcasino-Ökonomien geprägten globalen Exo-Ökonomie. Allerdings sind hierfür Basisinnovationen erforderlich, die Reformen in allen Bereichen, den technologischen, ökonomischen, kulturellen sowie sozialen, wie durch Yunus begonnen, umfassen. Entkoppelung von den heutigen Machtstrukturen

Durch den entfesselten Fusionismus wird der freie Wettbewerb zunehmend untergraben und es entwickeln sich Oligopole und Monopole, die die Märkte zu manipulieren versuchen.

Wohlstand, der nur für einige wenige Unternehmen und ihre Besitzer möglich ist, ist solange Ausdruck einer weltweiten Ausnutzung und Erniedrigung der Menschen, bis diese zu Miteigentümern gemacht werden.
Es ist deshalb vielleicht geboten, sich mit Umsicht von den bestehenden Machtstrukturen zu entkoppeln. Die multinationalen Organisationen sind die wesentlichen Machtquellen der heutigen Gesellschaft.
Durch den entfesselten Fusionismus wird jedoch der freie Wettbewerb zunehmend untergraben und es entwickeln sich Oligopole und Monopole, die die Märkte zu manipulieren versuchen.
Betrachtet man die zukünftige Bevölkerungsentwicklung, so wird das Heer der Armen und Arbeitslosen durch den martialischen Rationalisierungsfetischismus - man könnte ihn auch Schmalspurdiät nennen - dramatisch ansteigen, wenn es nicht gelingt, Gegenmächte zu etablieren. J.K. Galbraith entwickelte die Theorie der „Gegengewichtigen Marktmacht” (Countervailing Power): Eine in einem Markt gross gewordene Macht, kann nur durch eine entsprechende Gegenmacht, die sich selbst organisiert, neutralisiert werden.
Heute erlaubt die telematische Vernetzung die Etablierung einer Gegenmacht zu den physischen Märkten und somit zu den gegenwärtig dominierenden grossen Organisationen der Wirtschaft. Wird das Prinzip „Wissen ist Macht“ durch die Öffnung der Grenzen im Virtuellen ausser Kraft gesetzt? Wird es gelingen, Wissen zu demokratisieren und die heutige Exo-Wirtschaft zu entmachten?
Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass das Internet einen Raum verteilter Macht repräsentiert, der die Möglichkeiten autoritärer und monopolähnlicher Kontrolle verringern kann. Letzteres kann jedoch nur dann umfassend gelingen, wenn das weltweite Wissen demokratisiert wird. Eine riesige Macht geht derzeit von den Codierungen aus, durch die unsere Wirtschaft gesteuert wird.
Dieser Trend wird sich durch die Zunahme der Wichtigkeit von Symbolen in der Wissensgesellschaft noch beschleunigen. Deshalb ist eine neue Form von Freiheit von entscheidender Bedeutung: Man muss Herr über seine eigenen Codierungen sein. Dies schliesst z.B. ein, dass die Kryptographie nicht vom Staat kontrolliert werden darf.
Machtkonzentrationen dominieren

Eine emanzipatorische Ökonomie hat ihr Machtpotential darin, dass sie eine ausufernde Macht einzelner Gruppen nicht duldet. Es gehört zu den grossen Mythen der Gegenwart, dass der Markt durch ein freies Spiel der Kräfte geprägt sei.

Das Internet setzt Teilnehmer, d.h. interaktive Subjekte, voraus. Das Internet ist nicht machtneutral. Die Teilnehmer streben in diesem eine emanzipatorische Verteilung der Macht an. Machtkonzentrationen können hierbei nur durch Interaktionen, d.h. eine Maximierung der Dialoge, durchbrochen werden.
Damit schaffen die interaktiven Teilnehmer füreinander ihre eigene Wirklichkeit, eine Art positiver Wahnsinn des Andersseins oder um es mit Dürrenmatt auszudrücken, des Verrückens bisheriger Denkstrukturen. Kein geringerer als Adam Smith hat in seiner „Theorie der moralischen Gefühle" nach Gründen gesucht, warum Menschen neben einem gesunden Selbsterhaltungstrieb auch Nächstenliebe und Altruismus entwickeln.
Die Grosskonzerne sind mittlerweile Feinde der Nächstenliebe, des Wohlstandes für alle, da diese Milliardenbeträge am Staat vorbei ins Ausland transferieren, um Steuern zu sparen. Nette Inseln im Atlantik sind mittlerweile der Hauptgrund dafür, warum sich Sozialstaaten nicht mehr finanzieren lassen.
Nicht in der Beschränkung der Zuwanderung von Menschen liegt deshalb die Lösung dieses Problems, sondern vielmehr in der Beschränkung der Auswanderung des Geldes zum Zwecke der Steuereinsparung. Eine emanzipatorische Ökonomie hat ihr Machtpotential darin, dass sie eine ausufernde Macht einzelner Gruppen nicht duldet. Es gehört zu den grossen Mythen der Gegenwart, dass der Markt durch ein freies Spiel der Kräfte geprägt sei.
Auch wenn jeder theoretisch den freien Zugang zu den Märkten besitzt, bewirken kann in physischen Welten nur derjenige etwas, der über Machtkonzentration verfügt und dies sind heute Organisationen. Im virtuellen Raum wird diese Regel jedoch ausser Kraft gesetzt. Intelligente Vernetzungen über das Internet bieten deshalb die Chance, eine Gegenmacht zu Konzentrationen aufzubauen.
Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Schleusen zum Internet offen bleiben und nicht durch finanzielle Hürden oder restriktive Gesetzen manipuliert werden. Wir brauchen deshalb eine Art kategorischen Imperativ des telematischen Zeitalters, der für offene und freie Netzwerke sorgt. Nur ein offenes und freies Gesicht kann die Welt erfreuen. Macht entwickelt immer dann ihre subtilste Gefährlichkeit, wenn diese in Übereinstimmung mit der öffentlichen Meinung ausgeübt wird. Heute leben wir wieder in einem solch gefährlichen Zeitalter.
Vielfalt statt Ausgrenzung

Wenn wir durch die Medien vermittelt bekommen, dass die Zuwanderung von Ausländern begrenzt werden soll, so appelliert dies nur an die Ängste, die positive Alternativen vergessen lassen.

Wer die neuen Cyberwelten mit Überwachungsmassnahmen und Regeln überfluten will, verhindert den Aufbau zahlreicher Paralleluniversen im Internet, die Ausdruck einer kreativen Vielfalt sind. Die Netzwelten erfordern, dass allen Bürgern weltweit das Grundrecht auf freien Zugang zum Wissen der Menschheit eingeräumt wird.
Nur die Sicherstellung der Nutzbarkeit durch viele Teilnehmer erlaubt es, die Kreativität und damit die innovationsfähigkeit unseres Landes auf eine neue Ebene zu transformieren. Die Welten des Cyberspace sind im Sinne Gilles Deleuze’s „Plateaus”. Sie ermöglichen eine neue Solidarität und Hilfsbereitschaft zwischen den Menschen.
Wenn wir durch die Medien vermittelt bekommen, dass die Zuwanderung von Ausländern begrenzt werden soll, so appelliert dies nur an die Ängste, die positive Alternativen vergessen lassen und Ausländer zu Feinden des Wohlstandes deklariert. Jeder Mensch fühlt sich beunruhigt, wenn er in einer Gruppe von eine andere Sprache sprechenden Menschen über einen Zebrastreifen geht.
Das bedeutet aber nicht, dass man in dem Moment, wo man merkt, dass man von ihnen gebraucht wird, nicht einen totalen Stimmungsumschwung bei sich registrieren würde. Diese Möglichkeit zur positiven Interaktion ist immer wieder für jeden Menschen eine Überraschung. Auch eine gelingende Wirtschaft ist auf dieses Wunder immer neu angewiesen. Man darf deshalb darüber theoretisieren.
Bewahrung der Freiheit als letzter Block

Dem zunehmenden Determinismus hin zu einer One-World-One-Order-System kann deshalb nur begegnet werden, wenn wir den verborgenen Zug, der unsere Freiheit untergraben will, aufdecken.

Der dogmatische Kapitalismus und der dogmatische Sozialismus haben eigentlich mehr Gemeinsamkeiten als Differenzen: Beide haben den Wunsch, die Natur zu dominieren, die Produktivität zu maximieren, Wachstum zu forcieren, die Macht zu maximieren und anderen Nationen ihr System aufzuzwingen.
In beiden Fällen wird der Bürger immer seiner Freiheit beraubt. Dieselbe Überraschung, die die Welt beim Sozialismus erlebt hat, dass er zur totalen Überwachung führt, steht der Welt heute beim seiner Theorie nach ja ebenfalls menschenfreundlichen Wirtschaftsliberalismus ins Haus.
Dieser Treibjagd muss der Bürger mit entschlossenem Mut entgegentreten. Dem zunehmenden Determinismus hin zu einer One-World-One-Order-System kann deshalb nur begegnet werden, wenn wir den verborgenen Zug, der unsere Freiheit untergraben will, aufdecken.
Die Untergrabung der Freiheit ist heute nicht gewollt - ebensowenig wie dies seinerzeit nach der russischen Revolution geplant war. Umso wichtiger ist die Aufdeckung dieses an einen kollektiv unbewussten Mechanismuserrinnernden Prinzips. Es ist wie bei einem Kinobrand. Das Blockieren der Ausgangstüren ist bei den in Panik geratenen Menschen nicht gewolllt. Einige wenige Rufe, eines im Hintergrund stehenden, die Vernunft wahrenden Kinobesuchers, genügen um alle vor dem Flammentod zu retten.
Immunität gegen Versklavung

In allen komplexen Gesellschaften war es schon immer für die Bewahrung der Freiheit notwendig, die Spielregeln ständig neu zu definieren. Wir stehen heute in einem solchen Zeitalter.

Das eine neue Evolution ermöglichende Internet erlaubt es zum ersten Mal, diese Gefahr allen Teilnehmern bewusst zu machen. Dabei hilft dem Menschen seine angeborene Immunität gegen Versklavung. Adam Smith hätte sich gefreut. In der Phase des Übergangs zur selbstverständlichen allgemeinen Nutzung des Mediums Internet, können durch Basisinnovationen die grössten Entwicklungsschritte vollzogen werden.
In allen komplexen Gesellschaften war es schon immer für die Bewahrung der Freiheit notwendig, die Spielregeln ständig neu zu definieren. Wir stehen heute in einem solchen Zeitalter. Die Gefahr der ausufernden Kontrolle, macht es notwendig freiheitsbewahrende Technologien wie dieSteganographie (das Verschlüsseln in Bildern) einzuführen.
Jetzt erst wird klar, warum die Welt der Bilder für Flusser eine so grosse Bedeutung hat. Freiheit ist laut Kant diejenige Eigenschaft der Kausalität, die unabhängig von fremden, sie bestimmenden Ursachen wirken kann. Voraussetzungen hierbei sind: Gewissensfreiheit, Freiheit des Denkens und Fühlens sowie Unabhängigkeit der Meinung und der Gesinnung.
Da die zunehmende telematische Vernetzung bei vielen Menschen Ängste erzeugt und kollektive Mechanismen wie die Furcht vor dem Fremden begünstigt, ist die entscheidende Herausforderung frei zu bleiben und die Freiheit der Anderen zu schützen. Dies ist der entscheidende Dienst, den wir alle zu leisten haben, wenn wir nicht zu blossen Sklaven von Maschinenanweisungen degenerieren wollen.
Plötzlich kann man erkennen, dass dies die Chance des Internet ist. Sich dieser befreienden Tendenz nicht anzuschliessen, bedeutet auf lange Sicht den Verzicht auf ökonomischen Fortschritt. Nicht die Produktivität und der Gewinn dürfen die höchsten Ziele sein, sondern die Förderung der Freiheit und des Geistes. Für Silvio Gesell war die Freiheit deshalb das höchste Ziel aller sozialen Reformen.
Die Freiheit der Teilnehmer erlaubt es den Menschen, die zerstörerische Dynamik von wachsender Armut und Arbeitslosigkeit zu überwinden. Das geht so weit, dass möglicherweise die Verfügungstellung von Wissen und freiheitssichernden Techniken neben ihrer rettenden Funktion für die Gesamtheit sozusagen als Nebeneffekt auch den grössten kommerziellen Erfolg der Geschichte auf sich vereinigen würde.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » MMnews.de