StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Krisenvorsorge:

Beiträge zur Krisenvorsorge

Beiträge zur Krisenlage

Beiträge zur Krisenbegriffe

Beiträge zur Krisengeschichten

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Deutsche Bank: Zu wenig Eigenkapital?

Dienstag, 21. Oktober 2008
Die Deutsche Bank steht nach Recherchen von ‚Capital’ keineswegs so blendend da, wie es ihr Chef Josef Ackermann glauben machen will.

Laut ‚Capital’ ist im vergangenen Krisenjahr die Bilanzsumme des Instituts, also das gesamte Geschäftsvolumen, dramatisch gestiegen, ohne dass ihr Eigenkapital-Puffer entsprechend erhöht wurde.
Das Institut bewegt dadurch wesentlich mehr Masse, der aber nahezu gleich bleibend viel Eigenkapital als Sicherheit gegenübersteht. Diese Relation vom Eigenkapital zur Bilanzsumme lag zuletzt bei mageren 1,6 Prozent.
Damit landete die Deutsche Bank bei einem Bilanz-Vergleich unter den 50 führenden Banken der Welt im Schlussfeld. Die als gesund geltende britische Großbank HSBC kommt bei der Verhältniszahl, die den Sicherheitspuffer der Bank ausdrückt, auf fast fünf Prozent und die Bank of America sogar auf mehr als acht Prozent.

Dennoch erklärte Josef Ackermann am Wochenende: „Wir sind eine der stärksten und am besten kapitalisierten Banken der Welt.“ Ackermann verwies wieder einmal auf die hohe „Kernkapitalquote“ der Bank. Er will diese Kennziffer, die nach den Regeln des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht verlangt wird, von 9,3 Prozent auf rund zehn Prozent erhöhen, sagte Ackermann. Zudem will er die Quote durch eine bilanzielle Umschichtung verbessern.

Renommierte Risikospezialisten halten die Fixierung auf die Kernkapitalquote für gefährlich. Der Züricher Banken-Professor Hans Geiger, ein Freund und Weggefährte von Josef Ackermann, nennt die Kennziffer ein „Schönwetterprodukt“, das den Krisentest nicht bestanden habe. So kam auch die Hypo Real Estate auf 9,3 Prozent Kernkapitalquote, bevor sie Probleme bekam.
Die Kernkapitalquote wird nach sehr komplizierten Regeln erstellt, wobei die Kredite und Vermögenswerte der Bank mit Risikogewichten beurteilt werden. Die Berechnungen sind selbst für Fachleute kaum zu durchschauen. Der Clou bei der Sache: Wer seine faulen Kredite mit Kreditversicherungen abdeckt, schneidet bei der Risikogewichtung blendend ab. Aber gerade die Geschäfte mit diesen Kreditversicherungen sind jetzt ins Zentrum der Finanzkrise geraten, weil die Versicherungsgeber ausfallen können.

Daher wollen sich Aufsichtsbehörden im Ausland künftig nicht mehr auf die Kernkapitalquote verlassen. In der Schweiz zum Beispiel verlangt die Notenbank stattdessen eine höhere Eigenkapitalbasis im Verhältnis zur Bilanzsumme und somit eine absolute Verschuldungsgrenze. Die deutsche Bankenaufsicht BaFin blieb bislang untätig.

Risiko-Experten beunruhigt unter anderem, dass die Deutsche Bank sehr hohe Vermögenspositionen hält, deren Wert derzeit gar nicht genau beziffert werden kann, sondern nur geschätzt wird. In dieser Kategorie wies die Bank im Sommer 86 Milliarden Euro aus – mehr als doppelt soviel wie das Eigenkapital der Bank, das nur 33,6 Milliarden Euro betrug.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.mmnews.de