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Wall Street: Mit Sturmhaube und Rüstung

12.07.2008 , 13:02 Uhr

An der Wall Street müssen die Börsianer in den kommenden Tagen erneut starke Nerven beweisen. Ängste vor einem weiteren Kollaps von Banken, etliche Geschäftszahlen großer Unternehmen und Konjunkturdaten dürften die Aktienkurse stark ins Schwanken und Anleger in die Bredouille bringen.

HB NEW YORK. Experten gehen davon aus, dass die US-Aktienmärkte weiter fallen werden, da kurzfristig kein Silberstreif am Horizont zu erkennen sei. "Ich habe mir bereits meine Sturmhaube aufgesetzt und meine Rüstung angezogen. Wir erwarten eine weitere Berg- und Talfahrt an den Märkten, die auf Bilanzdaten, Öl und der Krise bei den Immobilienfinanzierern reagieren werden", sagt Frederic Dickson, Marktstratege bei D.A. Davidson & Co.
Eine bittere Pille müssen Börsianer gleich am Montag schlucken. Nach Börsenschluss am Freitag wurde bekannt, dass der US-Hypothekenfinanzierer IndyMac zusammengebrochen ist, womit die Kreditkrise einen neuen Tiefpunkt erreichte. Der größte unabhängige börsennotierte Baufinanzierer wurde vom Staat übernommen, nachdem das Institut in massive Kapitalnöte geraten war. Es ist eine der größten Bankenpleiten in der US-Geschichte überhaupt und bereits der fünfte Zusammenbruch eines Instituts in diesem Jahr.
Die staatliche Übernahme von IndyMac fachte erneut Spekulationen an, dass auch die angeschlagenen Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae auf einen ähnlichen Rettungsanker vom Staat hoffen könnten. So erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus verschiedenen Kreisen, dass US-Notenbankchef Ben Bernanke eine Notfall-Finanzspritze für Freddie und Fannie plane. Eine Sprecherin der US-Notenbank sagte dagegen, es seien keine Diskussionen mit den beiden Konzernen über Zugang zum Diskontfenster der Notenbank geführt worden.
Freddie Mac und Fannie Mae droht wegen der Kreditkrise ebenfalls der Kollaps. Die beiden halbstaatlichen Institute dominieren den US-Hypothekenmarkt.

In den kommenden Tagen werden wohl die Finanzwerte den Takt vorgeben: In der zweiten Wochenhälfte präsentieren JP Morgan, Merrill Lynch und Citigroup als US-Schwergewichte der Bankenbranche ihre Bilanzzahlen. Darüber hinaus kommen Ergebnisse zahlreicher anderer Konzerne: Unter anderem berichten Intel und Johnson & Johnson am Dienstag, EBay am Mittwoch. Microsoft, Google und IBM folgen am Donnerstag.
An Konjunkturdaten stehen die Erzeugerpreise und die Einzelhandelsumsätze für Juni am Dienstag, die Verbraucherpreise und die Industrieproduktion am Mittwoch sowie Immobiliendaten und der Philly-Fed-Index am Donnerstag zur Veröffentlichung an.
Starke Beachtung sollte aber vor allem die halbjährliche Anhörung des US-Notenbankpräsidenten Ben Bernanke vor dem US-Senat am Dienstag und im Anschluss vor dem Repräsentantenhaus am Mittwoch finden. Das Protokoll der Sitzung der US-Notenbank vom 24. bis 25. Juni, das am Mittwoch veröffentlicht wird, dürfte indes keine neuen Erkenntnisse bringen.
Ängste vor einer Ausweitung der Finanzkrise und ein erneuter Ölpreisanstieg hatten die US-Börsen am Freitag auf Talfahrt geschickt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,1 Prozent tiefer auf 11 100 Punkten. Im Handelsverlauf rutschte das Börsenbarometer erstmals seit Juli 2006 unter die psychologisch wichtige Marke von 11 000 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank ebenfalls 1,1 Prozent auf 1239 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,8 Prozent auf 2239 Punkte ab. Im Wochenvergleich ermäßigten sich der Dow-Jones-Index um 1,7 Prozent, der S&P-Index um 1,9 Prozent und der Nasdaq-Index um 0,3 Prozent. Der Preis für die US-Ölsorte WTI war wegen erneuter Befürchtungen vor Versorgungsengpässen zeitweise auf rund 147 Dollar das Fass geklettert.

Quelle: http://www.handelsblatt.com