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Konsequenzen aus den Turbulenzen

War das eine turbulente Woche! Und die neue? Sie wird noch turbulenter. Das liegt zunächst an der Rettungsaktion für die amerikanischen Finanzierer Fannie Mae und Freddie Mac, die beide "too big to fail" sind: zu groß, um unterzugehen. Woher kommt die Rettung? Natürlich wieder einmal aus der Staatskasse. Der US-Anleihemarkt reagierte denn auch entsprechend negativ und riss den Aktienmarkt mit. Das heißt, Anleihen haben ihre Funktion als sicherer Hafen eingebüßt. Folglich hat wieder Gold diese Funktion übernommen und ist besonders am Freitag in die Höhe geschossen. Ansonsten bleibt noch die Bedrohung vom Ölmarkt, vor der alle westlichen Politiker und Banker offenbar machtlos sind. Dass der Dax da abstürzt, ist nur allzu konsequent. Bevor Sie damit liebäugeln, deutsche oder US-Aktien schon jetzt zu kaufen, sollten Sie lieber an den Spruch denken: Greife nie in ein fallendes Messer. Anschauungsunterricht dazu vermitteln übrigens besonders eindrucksvoll die Charts von Fannie Mae und Freddie Mac, die Sie sich im Internet ansehen sollten, z.B. unter comdirect.de oder cortalconsors.de. Wenn Sie gerade im Internet sind, vergessen Sie nicht, unter fmh.de nach den aktuellen Zinsen zu schauen. Nach wie vor als Liquiditätsreserve zu empfehlen: Tagesgeld. Aber bitte nur bei de facto unbegrenzter Einlagensicherung.
Dass Citibank-Privatkunden demnächst unter dem Dach von Frankreichs Crédit Mutuel Unterschlupf finden, mag für den einen oder anderen zwar überraschend sein, ist aber nur die Konsequenz daraus, dass Ausländer - wie schon bei der Übernahme der HypoVereinsbank durch Unicredit - den deutschen Markt viel aggressiver angehen und dabei hohe Summen investieren. Die Deutsche Bank hat sich, aus ihrer Sicht durchaus vernünftig, erst gar nicht auf ein kostspieliges Bietergefecht eingelassen. Das Ende vom Lied (Unicredit, Crédit Mutuel, demnächst noch andere) wird sein, dass vor allem Kunden mit hohem Kreditbedarf (private wie Unternehmer) und geringen Ausweichmöglichkeiten von Banken und Sparkassen bald über den Tisch gezogen werden dürften. Das heißt, Kredite werden für diejenigen, die auf sie angewiesen sind, immer teurer.
Die Meldungen über steigende Inflationsraten häufen sich. Für Sie als Leser dieser Kolumne ist das ja keine Überraschung. Dennoch sollten Sie immer wieder erneut alles durchspielen, was dazugehört, also Ihren individuellen Anlagenmix (möglichst mit dem Schwerpunkt Edelmetalle), Einnahmen und Ausgaben, speziell Ihr Einkommen, Ihre Kredite, Steuern und Mieten samt explodierenden Nebenkosten (gilt für Vermieter und Mieter, unter jeweils anderen Vorzeichen). Böse Überraschungen (höhere Zinsen, schlimmstenfalls keine Kreditfortführung) drohen von Seiten der Banken und Sparkassen allen Kreditkunden ohne regelmäßiges Einkommen. Im Übrigen hat die Inflation gerade erst begonnen.
Noch ein wichtiges Thema, das Gegenstand einer Veranstaltung der Frankfurt School of Finance & Management am Dienstag der abgelaufenen Woche war: die Abgeltungsteuer. Sie wird, abgesehen von Marginalien, zum 1. Januar 2009 so kommen wie beschlossen. Das war die Aussage von Michael Meister, einem ihrer Gestalter. Mich hat ein Fazit des Steuerfuchses Wilhelm Haarmann in seiner Deutlichkeit überrascht, das Sie als Anleger interessieren dürfte: Die auch in Deutschland gehandelten American Depositary Receipts (ADR), eine Art Aktienersatz, gelten nicht als Aktien. Daraus folgt unter anderem, dass sie und ihre Erträge, anders als bei Aktien, mit allen Kapitaleinkünften verrechenbar wären. Das heißt, es käme bei Bedarf zum Verlustausgleich. Zu guter Letzt: Während der Veranstaltung habe ich wieder deutlich zu hören bekommen, dass die Erbschaftsteuerreform spätestens zum 1. Januar kommt, egal was passiert, auch wenn sie Koalition platzen sollte. Außerdem ist denkbar, dass der Termin etwas vorgezogen wird. Vor allem, wer eine Schenkung noch nach altem Recht unterbringen möchte, sollte sich folglich beeilen und auf keinen Fall bis Dezember warten.

Manfred Gburek, 11. Juli 2008
Quelle: http://www.gburek.eu