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Die EZB kommt vom Kurs ab

von Hans Peter Grüner 10.07.2008

Die Inflationsrate in Europa ist auch bei Berücksichtigung der Energiepreise etwas zu hoch. Wer glaubt, das läge an der Reaktion der EZB auf die subprime Krise, liegt falsch. Denn Wirkungslags in der Geldpolitik lassen erwarten, dass die EZB-Politik der Subprimezeit ihre Wirkung erst um 2009 entfaltet. Die jetzige Inflation wurde in ruhigeren Zeiten gemacht.

Empirische Arbeiten sind sich einig, dass Geldpolitik die Inflationsrate mit einem erheblichen Wirkungslag beeinflusst. Schätzungen von einem Jahr oder mehr bis zum Erreichen der vollen Wirkung sind nicht unüblich (Larry Christiano, Martin Eichenbaum und Charles Evans haben interessante Papiere hierzu http://papers.ssrn.com/sol3/cf_dev/AbsByAuth.cfm?per_id=51363).< /p>
Wenn also von 2007 auf 2008 die Preise steigen, hat das wenig mit der Zurückhaltung der EZB während der Subprime Krise zu tun. Eher ist wohl die Politik des Jahres 2006 in diesen Raten enthalten (es wird übrigens eine interessante Übung sein, zu prüfen, ob sich ab Juni 2006 mit dem Weggang von Otmar Issing ein Strukturbruch in der Politik der EZB ergeben hat).
Auch wenn man die Energiepreise oder – wie in Deutschland die Mehrwertste uererhöhung berücksichtigt – es bleibt der Eindruck dass die EZB schon vor der subprime Krise ohne besonderen Grund den Kurs - wenn auch nur leicht - geändert hat, den sie zu Beginn so erfolgreich verfolgte. Und es gibt noch eine andere Botschaft: die Konsequenzen der Jahre 2007 und 2008 stehen uns erst bevor.
Will die EZB Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, gilt es nun gegenzusteuern um dauerhaft erhöhten Inflationserwartungen zu verhindern. Dauerhaft hohe Inflationsraten wären auch europapolitisch ungünstig. Die Anhebung des Leitzinses sollte daher nicht die letzte dieses Jahres sein.

Quelle: http://www.handelsblatt.com