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Tiefschläge in die Magengrube der Permabullen

Wöchentlicher Kommentar
von Frank Meyer um 18:24:38 Uhr

Es rappelt schon wieder an den Börsen. Nur Öl, Edelmetalle und die Renditen wollen nach oben. Viele Anleger haben sich oberhalb der 7000-er Marke im DAX in den Markt jagen lassen. Der Sommer war jung, die Sonne zu heiß und die Versuchung zu groß. Jetzt am Freitag sind die Aufwärtstrends in Gefahr, die Wirtschaftsdaten waren wieder mal grottenschlechter als erträumt und die Bären tanzen Samba. 280 Punkte hat der DAX seit einem Zwischenhoch verloren und die Bären hacken gerade auf den Dow Jones ein. Das waren mal locker 500 Minuspunkte einer Woche. Hossa!
Ford muss von spritfressenden Fahrzeugen auf spritärmere Gefährte umstellen. Ein Frankfurter Rentenhändler sagte neulich, dass er sich wundert, dass die mit ihren 300 Mrd. Schulden die Bänder überhaupt noch laufen. Aber Ford ist wie General Motors ein Politikum, meinte er. Auch wird es nichts mit den versprochenen Gewinnen im nächsten Jahr, musste Ford berichten. Hat das tatsächlich jemand geglaubt? Okay, Ford hat es zwar jetzt schon begriffen und muss endlich mal tolle und sparsame Autos verkaufen. Man muss nur noch die Leute finden, die sich das leisten wollen und können. Vielleicht auf Kredit? Würden Sie einem durchschnittlich überschuldeten Konsumsüchtigen einen Kredit für ein Auto gewähren? Früher konnte man die Kredite noch nett in Pakete verschnüren, und einem noch Dümmeren andrehen. Doch heute ist das etwas schwerer geworden, wenn überhaupt noch möglich. Selbst das Gütesiegel „AAA“ ist heute längst nicht mehr das, was es mal war. Und Moody`s musste in dieser Woche zugeben, betrogen worden zu sein, durch die eigenen Computer.
Die Bank for International Settlements (BIS), welche als Bank der Zentralbanken fungiert, veröffentlichte neue Zahlen zum OTC-Derivatemarkt für das 2. Halbjahr 2007. OTC-Derivate? Das sind außerbörslich gehandelte und unregulierte Finanzwetten. Die einen nennen es Absicherung, Innovation, oder Garantie für ewig sprudelnde Gewinne - die anderen bezeichnen sie als Massenvernichtungswaffen – je nach Auslegungsart. Dieses Monster wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 44% auf 596 Billionen USD. 596 Billionen - 596 000 Milliarden.
Der Berg setzt sich zusammen aus 58 Bio. USD Kreditderivaten, 307 Bio. USD Zinsderivaten, 56 Bio. USD Devisenderivaten und 9 Bio. USD Rohstoffderivaten. Dieser Markt wuchs in den letzten Jahren am schnellsten und ist zugleich wohl das größten Risiko für das ganze Finanzsystem geworden. Zum Vergleich beträgt das Welt-BIP für 2007 gerade mal 53 Bio. USD. Hoffentlich schreit da niemand Feuer! Diese Konstruktionen sind auf der Basis der realen Werte aufgebaut. Die Frage wird sein, wie sich diese Werte (Aktien, Zinsen, Devisen, Kredite) entwickeln.

Warren Buffett hat in seinem Aktionärsbrief im Jahre 2002 auf die Gefahr dieses Monsters hingewiesen „ Charlie und ich haben dieselben Ansichten über Derivate und die Handelsaktiviäten, die sie begleiten: Wir sehen sie als Zeitbomben, sowohl für die Parteien, die mit ihnen handeln, als auch für das Wirtschaftssystem.“ Dem wäre wohl nichts hinzuzufügen außer die Hoffnung, dass sich Buffett irrt.
aus aktuellem Anlass
Nicht nur Bundespräsident Köhler warnt vor dem MONSTER der Finanzmärkte, aktuell hat auch Ex-Bundeskanzler Schmidt im Interview mit Frau Maischberger (20.5.2008) geäußert, er mache sich große Sorge um die Entwicklung an den Finanzmärkten und habe selber mehrfach davor gewarnt. Er glaube nicht, dass Deutschland dies alleine bewältigen könne. Im Zusammenspiel der Staaten und Zentralbanken wären USA und das Vereinigte Königreich immer im Irrglauben, dies selber durch Eingriffe in New York oder London lösen zu können, dies werde aber nicht gehen. Man könne eine solche Krise eben sowenig verhindern wie schlechtes Wetter. Aber man könne sich auch dagegen REGENSCHIRME kaufen. Was er wohl mit R e g e n s c h i r m e n gemeint hat?

Quelle: http://blog.frank-meyer.tv/