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Maifeiertag in Europa

In Europa wurde gerade der Erste Mai gefeiert. Es ist für fast alle ein Feiertag. Aber ich habe auch an diesem Tag weiter abgerechnet. Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, dass zuletzt zwei ganz außergewöhnliche Dinge passiert sind - beide stehen in einem Zusammenhang und sind gleichermaßen absurd.

Die amerikanische Zentralbank tat in der vergangenen Woche genau das, was man von ihr erwartet hat - sie hat die Zinssätze um 25 Basispunkte gesenkt, und damit den Leitzinssatz der Zentralbank auf 2% gesenkt, bzw. auf ungefähr die Hälfte der Verbrauchpreisinflation.

Was ist das für eine Bank, die bereit ist, Geld für weniger als die Inflationsrate zu verleihen? Verliert man damit nicht sicher Geld? Aber natürlich, doch das ist eine lange, lange Geschichte.

Die andere ganz außerordentliche Geschichte, die passierte, war, dass die amerikanische Bundesregierung angefangen hat, Steuerrückzahlungen an die Leute zu verschicken. Natürlich waren das überhaupt keine Rückzahlungen.

Jeder, der eine Steuererklärung abgegeben hat, wird 300 Dollar bekommen, egal ob er Steuern schuldig war oder nicht. Ein Steuerzahler bekommt zusätzlich 300 Dollar oder mehr und Kinder und Unterhaltsberechtigte weitere 300 Dollar.

Doch ach! Aus den Nachrichten der vergangenen Woche erfuhr man, dass ein großer Teil des angenommenen Nutzens aus dem Geschenkprogramm aufgrund höherer Benzin und Lebensmittelpreise verloren gehen wird.

(Und an dieser Stelle will ich der Regierung einen guten Rat anbieten: Ich habe gehört, dass sich die Geländewagen gar nicht mehr so gut verkaufen. Vielleicht sollte die Regierung jeder Familie einen Geländewagen schenken - einen, der in den Vereinigten Staaten hergestellt wurde, natürlich. Das wäre für die Automobilindustrie sehr gut - und dann könnten die Leute das Geld, das sie gespart haben, weil sie kein neues Auto kaufen mussten, nehmen, um selbst noch ein neues Auto zu kaufen und das könnten sie dann dazu verwenden, Benzin und Lebensmittel zu kaufen.)

Die amerikanische Regierung steckt bereits mit 9,3 Billionen Dollar in den Schulden (ganz zu schweigen von den weiteren 40 Billionen Dollar "Finanzierungslücke.") Sie verschenkt Geld, das sie nicht wirklich hat - im Wert von 106 Milliarden Dollar.

Aber sie tut es aus einem guten Grund - zumindest denkt sie selbst, es sei ein guter Grund. Der Präsident aller Amerikaner - George W. Bush - sagte, die Almosen seien gut „für die Verbraucherwirtschaft."

Das Verleihen von Geld unterhalb der Inflationsrate… und das Verschenken von Geld, das man nicht hat, zu einem Zeitpunkt, zu dem man schon so tief in Schulden steckt, aus denen man nie wieder herauskommen wird - wie kann das jemals gut für die wirkliche Wirtschaft sein?

Aber mittlerweile sind wir schon so tief in einer Traumwelt, dass wir niemals mehr unseren Weg herausfinden werden.

Eine Verbraucherwirtschaft profitiert vielleicht von den Ausgaben der Verbraucher - aber nur dann, wenn die Verbraucher Geld haben, das sie ausgeben können. Wenn es wirklich so wäre, dass alles besser wird, wenn man trügerisches Geld verschenkt, das man nicht wirklich hat - dann frage ich mich, warum man bei 300 Dollar pro Kopf aufhört.

Warum gibt man den Leuten nicht jeweils 1.000 Dollar oder 5.000 Dollar? Und ebenso frage ich mich, warum man nicht für einen Zinssatz Geld verleiht, der 10% unterhalb der Inflationsrate liegt, wenn es eine so gute Idee ist, Geld zu einem Zinssatz zu verleihen, der um 2% unter der Inflationsrate liegt.

Das wirklich Erstaunliche daran ist, dass die hellsten Köpfe des Landes zu glauben scheinen, dass sie die Wirtschaft mit diesen außergewöhnlichen Maßnahmen kontrollieren können.

Aber das müssen sie doch glauben, oder nicht?

Derjenige, der glaubt, dass das Konsumieren von Alkohol keinen Einfluss auf das Fahren hat, ist immer derjenige, der eine Whiskeyflasche hat.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte" / goldseiten.de