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Sicherheit geht vor, aber wie?

Die fast schon zur traurigen Tradition gewordenen 1.-Mai-Krawalle in Berlin und nun auch in Hamburg haben Dimensionen erreicht, die uns alle zum Nachdenken zwingen sollten. Und zu Konsequenzen, was die eigene Sicherheit betrifft. Denn es geht nicht mehr allein um Randalierer (was schlimm genug ist), sondern um relativ breite Bevölkerungsschichten, die in sozialen Brennpunkten auch zukünftig für gewaltige Unruhen sorgen werden, wie seinerzeit im Umfeld von Paris. Das hat übrigens sogar schon der US-Geheimdienst CIA für die Jahre um 2020 vorhergesagt, und zwar in Deutschland (unter anderem mit Brennpunkten wie Berlin, Hamburg, Teilen des Ruhrgebiets, Rhein/Main und Stuttgart). Die Ursachen liegen auf der Hand: Deutschland zieht, ebenso wie andere westeuropäische Länder, Menschen aus ärmeren Ländern an, vor allem aus Mittel- und Osteuropa. Diese Menschen suchen hier Arbeit oder wollen auf irgendeine andere Weise vom westlichen Wohlstand profitieren, und sei es durch Diebstahl oder Drogenhandel. Sie treffen auf die wachsende, auch zur Gewalt bereite deutsche Unterschicht, die stark von staatlichen Zuschüssen abhängt und sich darauf verlässt, dass der Staat weiter für sie sorgt.
Das alles führt lokal und regional zu äußerst labilen sozialen Verhältnissen, die sich jederzeit in neuen Krawallen entladen können, und zwar umso mehr, je schlechter die wirtschaftlichen Verhältnisse werden. Diese sind zurzeit relativ gut - noch. Sobald es in Deutschland jedoch zu einer Rezession, Inflation, Stagflation oder zu einer sonstigen finanziell spürbaren negativen Entwicklung kommt, werden die Unruhen zunehmen. Dann wird der Staat einlenken und mit einer als Solidarpakt oder ähnlich kaschierten Steuererhöhung und/oder Neuverschuldung die schlimmsten Auswüchse abzufangen versuchen.
Also am Ende doch wieder alles paletti? Überhaupt nicht. Denn weder mit Steuererhöhungen noch mit mehr Staatsschulden lassen sich die geschilderten Auswüchse wirkungsvoll bekämpfen, die Migrationsfolgen erst recht nicht. Kommen wir also zu den Konsequenzen für Ihre eigene Sicherheit, für die Sie selbst sorgen sollten, weil der Staat das nur bedingt - primär in Ausübung seiner hoheitlichen Aufgaben - tun kann. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Den Anfang sollte Ihre persönliche finanzielle Bestandsaufnahme bilden (Einnahmen/Ausgaben, Vermögen/Schulden). Sie vermittelt Ihnen Sicherheit zumindest insoweit, als Sie danach über Ihre finanziellen Verhältnisse besser Bescheid wissen. Die meisten Deutschen machen indes den Fehler, Sicherheit dort zu suchen, wo sie ihnen suggeriert wird, zum Beispiel auch bei Banken und Sparkassen. Das führt dann zu so seltsamen Ergebnissen wie der Bevorzugung von Garantiezertifikaten, bei denen es sich um Bankanleihen handelt, die als Inhaberschuldverschreibungen nicht einmal durch den Einlagensicherungsfonds geschützt sind. Und es löst, wie vor wenigen Tagen vom deutschen Fondsverband BVI eindruckvoll belegt, ein Zwischenhoch beim Neuabsatz von Geldmarktfonds und offenen Immobilienfonds aus. Ungeachtet der Tatsache, dass zum einen so mancher im Rahmen der Finanzkrise geschlossene Geldmarktfonds Warnung genug sein sollte und dass zum anderen die Ausflüge mancher Manager offener Immobilienfonds in asiatische Gefilde eher eine Abkehr vom Sicherheitsdenken bedeuten dürften.
Halten wir kurz fest: Weder der Staat noch irgendeine Bank oder Sparkasse kann Ihnen die erforderliche finanzielle Sicherheit verschaffen, die Sicherheit für Leib und Leben schon gar nicht. Sie müssen folglich selbst für Ihre Sicherheit sorgen, und zwar im weitesten Sinn. Das bedeutet zunächst, abgesehen von präventiven Maßnahmen zum körperlichen Schutz, die möglichst weitgehende Absicherung Ihres Eigentums, wie Haus oder Wohnung, Bargeld und Wertgegenstände. Als mehrfach Betroffener kann ich Ihnen nur dringend raten, zum Beispiel Ihre Eingangstür mittels Panzerriegel zu sichern und Ihre Jacke mit Inhalt bei Bahnfahrten nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Auf Geld bezogen (nachdem Sie Ihre Bestandsaufnahme abgeschlossen haben), bedeutet Sicherheit: 1. Für jeden Lebensabschnitt die richtige Mischung an wichtigen Versicherungen wählen (wie etwa die Berufsunfähigkeitsversicherung für alle Berufstätigen, die Risikolebensversicherung für junge Familien oder generell die Hatpflichtversicherung), 2. Geldanlagen bis zu einem gewissen Umfang streuen, aber 3. dabei auch Schwerpunkte setzen.
Zum Thema Streuung: Sie dient einerseits dazu, sich gegen unvorhersehbare Ereignisse abzusichern, die konzentrierte Anlagen besonders hart treffen und so zu hohen Verlusten führen können; andererseits nimmt man mit ihr zahlenmäßig mehr Chancen wahr als mit der Geldkonzentration und vermeidet nebenbei allzu große Risiken. Zu den Schwerpunkten: Setzen Sie sie, nachdem Sie - auf der Grundlage Ihrer ganz persönlichen Finanzen - vorher genug nachgedacht und alles abgewogen haben. Schwerpunkte bei Neuanlagen sollten in den nächsten Monaten für die meisten Menschen, die sich das leisten können, sein: 1. die selbst genutzte Immobilie (unter Vermeidung von Standorten mit sozialen Brennpunkten); 2. Gold und Silber in Form von Anlagemünzen und Barren (wenn die aktuelle Korrektur abgeschlossen ist, also voraussichtlich irgendwann im Sommer), wobei zunehmend die im Vergleich zum Gold- und Silbepreis unterbewerteten Edelmetallaktien ebenfalls infrage kommen dürften (etwa Goldcorp, aber auch Gold Fields und andere); 3. als liquide Reserve möglichst hoch verzinsliches Tagesgeld bei drei bis vier Banken bzw. Sparkassen, die einem deutschen Einlagensicherungsfonds angeschlossen sind; 4. entsprechendes Tages- oder Festgeld im Ausland, wobei Sie dort besonders auf die unterschiedlichen Einlagensicherungen achten sollten; 5. und falls die Kurse der üblichen Aktien (etwa aus dem Dax) noch einmal einbrechen sollten, auch eine entsprechende Mischung an direkten Aktienanlagen (keine Fonds oder Zertifikate), bevor Anfang 2009 die Abgeltungsteuer zu greifen beginnt.
Zu guter Letzt eine derzeit in Anlegerkreisen viel diskutierte Frage: Deuten die Börsen mit ihrer Erholung nicht darauf hin, dass der Finanzkrisen-Spuk vorbei ist? Schön wär's. Leider handelt es sich nur um ein Durchatmen, weil die gigantischen Geldspritzen der Zentralbanken endlich beruhigend auf die Banken gewirkt haben. Und nachdem sogar die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich als Bank der Zentralbanken keine Antwort auf die Frage nach der Dauer der Krise gefunden hat, bleibt als Trost wenigstens die Erkenntnis, dass das vagabundierende Geld schon irgendwann und irgendwo eine neue Heimat finden und dann dort für einen Preisanstieg, sprich Inflation, sorgen wird. Als Heimat-Kandidaten bieten sich an: die jetzt heiß diskutierten Agrarrohstoffe (und damit indirekt die Lebensmittel, deren Preise vor einem größeren Aufschwung stehen), die zurzeit in einer Preiskorrektur befindlichen Edelmetalle, die unterbewerteten und vor allem von Ausländern ins Visier genommenen deutschen Wohnimmobilien an ausgesuchten Standorten, außerdem selektiv Industrierohstoffe und Aktien. Genauere Erkenntnisse zu den Favoriten werden die kommenden Monate bringen. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten.

Manfred Gburek, 2. Mai 2008
Quelle: http://www.gburek.eu/