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Die letzten Böller der FED

Wöchentlicher Kommentar
von Frank Meyer um 20:39:33 Uhr

Wie erwartet nahm die US-Notenbank die Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte auf zwei Prozent zurück. Die Munition ist fast verbraucht, für ein paar harmlose Rohrkrepierer in der Not reicht es aber noch. Wäre ich Ben Bernanke und hätte die Kontrolle über Zins und Zinseszins verloren, ich würde höchstens noch dreimal schießen, aber nie die magische Ein-Prozent-Marke ehemals magischen Alan Greenspan antasten. Noch steht Greenspan als Hauptverursacher der bislang größten Blase auf dem Sockel der Helden. Vielleicht wollte "Big Al" ja schon immer in den künftigen Geschichtsbüchern stehen, doch dann sicher unter einem anderen, einem freundlicheren Kapitel. Unter "Niedrigzinspoltik" und "Finanzblase" wird man ihn leicht finden können, gleich neben Ben Bernanke und dem Stichwort "Helikopter" oder auch "Helikopter-Ben". Doch Bernanke muss Greenspan erst einmal einholen. Doch noch steht Greenspan der Platz auf dem Sockel der Helden zu, als Mahnmal für alle, die glauben, dass nur niedrige Zinsen für alle gut seien.
Für etliche waren diese Null-Zinsen viel zu gut. Die Schnapspulle war hochprozentig, der Ausschank fast gratis. Banken begannen zu tanzen und kamen ins Straucheln. Während sie noch immer besoffen im FED`schen Sauerstoffzelt notbeatmet werden, ziehen die nicht minder berauschten Konsumenten in Zeltstädte um, ohne Anschluss an Sauerstoff.
Geld hat inzwischen einen Teil seines magischen Status verloren. Es kommt heute auch nicht mehr auf Klasse an, sondern nur noch auf Masse. Und diese wächst schneller als Bäume zu Banknoten verarbeitet werden können. Doch zum Glück für die Holzarten, sind es nur Bits und Bytes. Der Mensch geht heute arbeiten, dass er diese Computersignale gutgeschrieben bekommt. Es sind viele Daten. Nicht umsonst wird die Geldmenge M3 in den USA nicht mehr veröffentlicht. Man schätzt eine jährliche Steigerungsrate von inzwischen 20 Prozent.
Gegenwärtig ist es aber besonders wichtig zu verkünden, dass die Party noch nicht vorbei ist. Das Beste könnte erst noch kommen. Für Millionen von US-Amerikanern etwas zu spät, denn sie wurden aus den Partykellern längst entsorgt. Niemand lässt sie mehr anschreiben. Für die letzten Gäste, die wichtigen, spielt die Musik weiter. Die Finanzmärkte plustern sich auf. Man könnte wegen der Unmengen an umherliegenden Schnapsflaschen meinen, der Dow schafft bald die 40.000 Punkte. Mag sein, doch spätestens dann werden sich weitere Millionen US-Verbraucher mit ihren stagnierenden bzw. fallenden realen Einkommen wundern, warum ein Kaffee 40 Dollar kostet.
Das Leben scheint inzwischen eine Art von Märchen aus 1001 Prozenten zu sein und mantrahaften Versprechungen auf ewiges Glück und nie endenden Reichtum. Mit viel Schnaps und Musik garniert, bleibt die Realität vor der Tür. Doch auch sie wird sich Eintritt verschaffen. Die US-Finanzpolitik fleht die Götter förmlich darum an, dafür zu sorgen.

© Frank Meyer
Quelle: http://blog.frank-meyer.tv/