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Dollar für alle!

Mittwoch, 30. November 2011, 19:16
von Miriam Kraus
Heute haben die Zentralbanken gezeigt, dass sie etwas können, was der Politik abgeht: rasche Entscheidungen treffen und umsetzen. Mit ihrer heutigen Aktion, die Dollar-Swap-Kosten zu senken, haben sie damit nicht nur den europäischen Banken, sondern auch der Zone etwas Zeit verschafft. Allerdings sollten sich die Häuptlinge nicht darauf ausruhen, denn zugleich steigt auch der Druck auf die Zonenpolitik endlich mit einer Lösung aufzuwarten.

Kurz erklärt: Um was geht's eigentlich?

Also, ich hatte ja schon öfter geschrieben, dass mir der Interbankenmarkt Sorgen bereitet. Schon seit einigen Monaten hatte ich darauf hingewiesen, dass die Entwicklung im Interbankenmarkt den gleichen Austrocknungsweg geht, wie damals in der Krise 2008.

Das liegt daran, dass sich die Banken untereinander immer weniger Vertrauen schenken - und diesmal sind es nicht die Ami-Banken die zuerst unter einem maßlosen Vertrauensverlust leiden, sondern die europäischen Banken, mit ihren Ramsch-Staatsanleihen in den Büchern.

Dieser Vertrauensverlust führt dazu, dass sich die Banken untereinander immer weniger Geld leihen - soll heißen, mit den europäischen Banken will kaum mehr einer Geschäfte machen.

Das führt dann dazu, dass die europäischen Banken kaum mehr an US-Dollar-Liquidität heran kommen - was aber unumgänglich ist, wenn man internationale Geschäfte machen will.

Deshalb versuchen die Notenbanken einzuspringen und den ausgetrockneten europäischen Interbankenmarkt am Leben zu halten.

Das funktioniert so:
Die EZB besorgt sich mittels Devisen-Swap (Tausch) bei der FED US-Dollars. Dafür muss die EZB an die FED einen Zinssatz berappen. Den nennen wir OIS (Overnight Index Swap). Auf diesen Zinssatz schlägt sie dann selbst noch etwas auf und verleiht dann die Dollars an die Banken.

Diese US-Dollar-Liquiditäts-Swaps wurden schon vor ein paar Wochen eingeführt.

Was die Märkte aber heute so fröhlich stimmt, ist, dass die EZB, die FED, die Bank of Canada, die Bank of Japan, die Bank of England und die Schweizer Nationalbank heute beschlossen haben, diese Maßnahmen bis 2013 auszuweiten und dass die Aufschläge, welche die EZB auf den OIS nimmt um 50% reduziert werden. Soll heißen: bislang verlangte die EZB von den europäischen Banken einen Zinssatz von OIS + 100 Basispunkte, ab sofort bekommen die Banken nun ihre Dollars für OIS + 50 Basispunkte. Das dürfte nun dazu führen, dass die Kosten der Banken, um US-Dollar bei der EZB zu leihen, etwa von 1,1% auf 0,6% fallen. Außerdem wurden die Sicherheitsanforderungen gesenkt - das heißt die Bewertungsabschläge auf Wertpapiere, welche die Banken zur Sicherheit hinterlegen müssen, wurden von 20% auf 12% gesenkt.

Und darüber hinaus haben die genannten Zentralbanken beschlossen, solche Swap-Kreditlinien auch auf bilateraler Ebene bei Bedarf einführen zu wollen. Soll heißen, solche Swaps soll es bei Bedarf auch bei JPY, GBP, CAD, und CHF geben.

So einfach kann man den Markt glücklich machen...doch Vorsicht, das ist kein absoluter Befreiungsschlag.

Denn auf die Zonen-Häuptlinge kommt es jetzt mehr denn je an...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de