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Märkte in der Distributionsphase - Utah „Legal Tender Act“ macht Gold wieder zu Geld

Samstag, 26. März 2011, 08:28
Während eine mögliche nukleare Katastrophe in Japan noch nicht abgewendet ist und mehrere westliche Länder Libyen unvermittelt den Krieg erklärt haben, stiegen in dieser Woche die Aktienmärkte sowie die Rohstoffmärkte, entgegen der fundamentalen Situation, teilweise stark an. Medial stark aufbereitet wurde die Kaufempfehlung für japanische Aktien nach dem Erdbeben durch Warren Buffet, der dort lohnende Investments sah. Da er selbst nicht investiert, darf dies als Finte gesehen werden, um Kleinanleger und Fondsmanager in die Märkte zu
treiben. In der Distributionsphase benötigen die starken Hände eben Schwache, die ihnen die Werte abkaufen, bevor es zum Crash kommt. In Deutschland jonglierte man in dieser Woche mit Zahlen bezüglich der offiziellen Schätzung zu den Kosten des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), der spätestens ab 2013 den EFSF ablösen soll. Die Bundesbürger würden demnach 190 Mrd. Euro tragen müssen, von denen Deutschland 22 Mrd. in bar einzahlen soll. Natürlich sind diese Schätzungen alle unter der Annahme getroffen, dass die anderen Länder zahlungsfähig bleiben, die Wirtschaft sich erholt und keine größere Krise mehr eintritt. Die Slowakei hatte in dieser Woche bereits ihren Verteilungsschlüssel und somit ihren Beitrag als zu Hoch kritisiert. Für das gesamte ESM-Kreditvolumen über 500 Mrd. Euro müssen die Euro-Staaten Kapital und potenzielle Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 700 Mrd. Euro übernehmen.
Weitere Hilfsmaßnahmen, den wir bekanntlich spätestens im dritten Quartal dieses Jahres erwarten, könnten schnell den EFSF an seine Grenzen bringen und mit der Sicht auf weitere bankrotte Staaten, sind die aktuellen zeitlichen Planungen für den ESM mehr als zuversichtlich. Solange die Währungen nicht wieder auf eine nachhaltige und gesunde Basis gestellt werden und die Wirtschaft die Freiheit bekommt, sich neu auf die Bedürfnisse der Menschen auszurichten, solange kann und wird es keinen Fortschritt hin zu mehr Wohlstand geben und die Transferunion bis zu ihrem logischen Ende hin gegangen werden.

Fort- und Rückschritte bei der Remonetarisierung von Edelmetallen in den USA
Während in dem Streben nach freiem und stabilem Geld in den USA vor zwei Wochen deutliche Erfolge erzielt werden konnten, gab es in dieser Woche einen herben Rückschlag zu verkraften. Am 4. März wurde mit einer Mehrheit von 47 zu 26 Stimmen im Repräsentantenhaus des USBundestaates Utah ein Gesetzentwurf (Legal-Tender Act) auf den Weg gebracht, nach dem die von der Bundesregierung geprägten Gold- und Silbermünzen als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt werden sollen.
Am 10. März durchlief der Gesetzesentwurf mit einer Mehrheit von 16 zu 7 erfolgreich den Senat und wartet nun nur noch auf die Unterzeichnung durch den Gouverneur. Da die Münzen nicht zu ihrem Nominalwert (1 Dollar beim Silber Eagle) sondern zu ihrem stets aktuellen Metallwert, der um das 37-fache höher liegt, bemessen werden sollen, wären die Bürger des Bundesstaates Utah, auch real in der Lage ihre Steuern in Edelmetallen zu bezahlen. Offizielle amerikanische Gold- und Silbermünzen des Finanzministeriums stünden damit in direkter Konkurrenz zu den Fiat-Money Schuldschein-Noten des Federal-Reserve-Systems. Das greshamsche Gesetz, nach dem schlechtes Geld das Gute verdrängt, basiert auf der Annahme, dass lediglich das minderwertige Geld als gesetzliches Zahlungsmittel zugelassen wird, weshalb es in diesem Fall keine Anwendung finden kann. Damit dürfte sich der Zufluss von Silver-Eagle-Münzen in Gold und Silber in den Bundesstaat Utah, besonders vor dem Hintergrund der massiven Preissteigerungen in den USA, die nach inoffiziellen Berechnungen bei bereits 8,4% liegen, schnell beschleunigen und den bekannten Papierdollar für größere Summen schnell verdrängen.Da jedoch nur staatliche Münzen für den Zahlungsverkehr genutzt
werden dürfen und kleine Stückelungen nicht vorhanden sind, wird der alltägliche Einkauf auch weiterhin mit den ungedeckten FederalReserve-Noten bewerkstelligt werden müssen. Der „Utah Sound Money Act“ Gesetzesentwurf vom Jahresanfang, der auch ausländische Goldund Silbermünzen von vertrauenswürdigen Stellen als offizielles Zahlungsmittel zulassen wollte und das Problem der augenblicklich nicht vorhandenen kleinen Stückelungen zum Teil hätte lösen können, wurde jedoch nicht angenommen.

Solange der Staat versucht eine Geldmenge entgegen der natürlichen Ordnung des Marktes festzulegen, wird es, wie in diesem Beispiel der fehlenden kleinen Münzen, immer unbefriedigende Ergebnisse geben. Die einfachste und beste Lösung war, ist und bleibt die, dass der Staat sich aus der Wahl des Tauschmittels völlig heraushält. Da dies jedoch den sofortigen Machtverlust des allmächtigen Federal-Reserve-Systems bedeuten würde, ist es logisch, dass lediglich der schlechte Kompromiss des „Legal Tender Acts“ und nicht der bessere Entwurf des „Sound-Money Acts“ genehmigt wurde.

In North Carolina gab es von 1998 bis 2009 eine perfekte private Lösung, die der Macht des FED-Systems hätte wirklich gefährlich werden können und deshalb Mitte 2009 verboten wurde. Seit 1998 verbreitete dort Bernard von NotHaus mit der von ihm gegründeten Nationalen Organisation zur Abschaffung der FED (NORFED) große und kleine Münzen sowie Banknoten mit 100-prozentiger Deckung. Dieser sogenannte „Liberty Dollar“ wurde durch Gold, Silber, Platin und Kupfer gedeckt und war durch kleinere Stückelungen auch für den täglichen Gebrauch geeignet. Die stabile Währung fand sehr schnell Anklang und verbreitete sich mit zunehmender Geschwindigkeit, was die Regierung in 2009 zum Handeln zwang, um nicht die Macht in diesem Gebiet zu verlieren. In der vergangenen Woche wurde Bernard von NotHaus wegen der angeblichen Herstellung, Besitz und Verkauf von Münzen, die denen der USA ähneln und als Umlaufgeld gedacht waren sowie wegen der Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten als schuldig befunden. Das noch nicht festgesetzte Strafmaß wird womöglich auf bis zu 15 Jahren Gefängnis, sowie 250.000 US-Dollar festgesetzt werden.
Die Aussage der US-Staatsanwältin Tompkins, wonach dies vermeintlich „inländischer Terrorismus“ sei und man mit „Infiltration, Zerbrechung und Auflösung“ gegen solche Organisationen vorgehen müsse, zeigen, dass das einstige Land der Freien in vielen Teilen sehr weit von den Grundsätzen der Gründerväter entfernt ist. Da die amerikanische Verfassung kein Zahlungsmittel außer Gold und Silber zu der Begleichung von Schulden vorschreibt, nutzen immer mehr Bundesstaaten das Recht der „Nullifikation“, wonach jegliches Bundesgesetz, das gegen die Verfassung verstößt, von den Bundesstaaten außer Kraft gesetzt werden kann.
Die Entscheidung in Utah hat starke Signalwirkung und 13 weitere Staaten treiben mittlerweile ähnliche Pläne voran. Damit sind Gold und Silber das erste Mal seit 1971 wieder gesetzliches Zahlungsmittel in den USA, was das Vertrauen in den Greenback weiter unterminieren sollte.

AUTOR
Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist Chef-Analyst bei pro aurum. Er untersucht die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und insbesondere der Edelmetallmärkte und ist Autor des wöchentlich erscheinenden pro aurum Marktkommentars sowie verschiedener Fachpublikationen. Als Verfechter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie verfolgt er einen ganzheitlichen Analyseansatz. Er hält Vorträge zu Themen der Österreichischen Schule, wie beispielsweise den monetär bedingten Konjunkturzyklen als Ursache von Wirtschaftskrisen und der Vermögenssicherung mit Edelmetallen und Rohstoffen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Pro Aurum