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Trichet und wie er die EZB sehen möchte...

von Miriam Kraus

Es geschehen noch Zeichen und Wunder...EZB-Häuptling Trichet schafft es heute tatsächlich mit unerwarteten Worten den Euro nach oben zu schieben. Fast gewinnt man den Eindruck, als wolle die EZB doch noch etwas beweisen. Nur...was eigentlich? Und kann sie unausgesprochene Versprechen überhaupt halten?

Die EZB im Kampf um ihr Image
Spätestens seit auch die Europäische Zentralbank damit begonnen hat, ähnlich wie die FED in den USA, Staatsanleihen aufzukaufen, zweifeln nicht Wenige an der ansonsten viel beschworenen Unabhängigkeit der EZB. Zu sehr hat man im letzten Jahr den Eindruck gewonnen, dass die EZB immer mehr zu einem politischen Instrument verkommt, sich um wirtschaftspolitische Probleme kümmert und ihr eigentliches Mandat, die Garantie der Preisstabilität, schlicht hinten an stellt.
Doch heute scheint es, als ob EZB-Präsi Trichet den Gesichtsverlust nicht länger ertragen kann und fast schon provokativ schleudert der oberste "Hüter unseres Geldes" (wenn man so sagen darf) uns die Aussage vor die Füße, dass die EZB jederzeit an der Zinsschraube nach oben drehen könne.

Wow...holla...erst mal einen Schritt zurück....

Wir befinden uns noch immer in einer Staatsschuldenkrisen-Situation. Die Sparpolitik in den Problem behafteten europäischen Staaten ist dem dortigen Wachstum nicht gerade zuträglich. Und in dieser Situation überlegt Trichet (der Aufkäufer von Schulden der Krisenstaaten) tatsächlich die Zinsen anzuheben und damit das kümmerliche Wachstum in den Krisenstaaten vollends abzuwürgen? Warum? Trichet wird doch nicht am Ende sein Herz für uns Deutsche entdeckt haben und davon ausgehen, dass die Krisis am Ende einfach an China verkauft werden? (Kleiner Scherz am Rande...muss mir jetzt vergönnt sein.)
Nun ja, ganz so weit ist es noch nicht...(ich meine die Zinsanhebung ;-)).

Tatsächlich hat die EZB gemerkt, dass ihr erklärtes Inflationsziel bei knapp unter 2% mittlerweile überschritten worden ist und irgend etwas muss man ja dazu sagen. Die Inflation im Euro-Raum lag im Dezember bei 2,2%. Das ist jetzt zwar noch kein überdimensionaler Beinbruch...aber immerhin...offenbar eine Möglichkeit für Trichet zumindest mit Worten am Image der EZB zu arbeiten.
Es stimmt ja auch, die EZB war früher mal als härterer Hund bekannt! Hatte in 2008 noch die Zinsen angehoben, als die US-Wirtschaft schon den Bach runter ging (was sich Trichet im Übrigen nicht verkneifen konnte, auch noch anzumerken..). Doch damals lag die Inflationsrate bei 4% und nicht nur knapp über der offiziellen Wunschmarke der EZB.

Richtig ist zwar, dass die EZB (zumindest die alte EZB, wie wir sie früher, vor der Krise kannten) eher dafür bekannt ist, lieber früher als später die Zinsen anzuheben. Doch, so weit sind wir noch nicht. Erstmal wird der Leitzinssatz auf dem Rekordtief bei 1% beibehalten. Auch signalisierte Trichet, dass eine Leitzinsanhebung erstmal nicht im Raum stünde und doch....er wollte und konnte es sich nicht nehmen lassen, darauf hinzuweisen, dass die alte EZB nach wie vor dazu in der Lage wäre...wenn sie es denn wollte.

Trichet und wie er die EZB sehen möchte
Vermutlich geht Trichet der Imageverlust seiner Zentralbank mehr zu Herzen, als er zugeben würde. Eine frühe Zinsanhebung allerdings wäre DIE Chance für die EZB zu beweisen, dass noch der alte Mumm in ihr steckt. Abgesehen davon wäre eine frühere Zinsanhebung gerade für die stärker wachsenden europäischen Volkswirtschaften, wie Deutschland, gar nicht schlecht.
Allerdings...wie die EZB das bewerkstelligen will, ohne die schwachen europäischen Staaten noch weiter zu belasten? Nun ja, darauf hätte ich eine Antwort, allerdings ist es keine schöne Antwort. Meine Antwort: man kann auch die Leitzinsen anheben und trotzdem weiter Staatsanleihen kaufen, wenn man der "oberste Hüter des Geldes ist".
...und irgendwann wird die EZB merken, dass sie nicht alle ihre Kinder beschützen kann...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de