StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageAnalysenNewsWissenAutorenChartsHandelForum

News:

News zu Silber

News zu Edelmetallen

News zu Minen

News zu Wirtschaft

News zu Währungen

News zu Währungen:

Währungsnews 2006

Währungsnews 2007

Währungsnews 2008

Währungsnews 2009

Währungsnews 2010

Währungsnews 2011

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

News-Select (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Leitzinsanstieg realistisch? - Ölpreis fair bewertet

Samstag, 05. März 2011, 00:11
Der Chef der Europäischen Zentralbank Jean-Claude Trichet beruhigte die Märkte in dieser Woche, indem er gegenüber den Marktteilnehmern wieder die Karte einer auf Preisstabilität bedachten Währungspolitik, sofern es eine derartige je gab, ausspielte. So gab er bekannt, dass „beim nächsten Treffen im April eine Zinserhöhung möglich sei“ und hielt sich mit dem Zusatz, dass „dies möglich, aber natürlich nicht sicher wäre“, gleichzeitig eine Hintertür offen, um dem letztlich doch nicht nachkommen zu müssen. Da in dieser Woche die Preissteigerungsrate im europäischen Währungsraum für Januar offiziell mit 2,3% beziffert und die für Februar mit 2,4% prognostiziert wurde, blieb der EZB nichts anderes übrig, als die Rolle des Währungshüters zu spielen. Der Euro konnte nach dieser Ankündigung, entweder durch die Marktteilnehmer oder durch andere Kräfte, sofort um 1,1 US-Cent auf 1,3961 US-Dollar hinzugewinnen. Wie lange wird es noch dauern, bis der Mythos einer unabhängigen und der Preisstabilität verpflichteten Bundesbank und EZB endlich der Geschichte angehört?

Sollte die Europäische Zentralbank das Schauspiel so weit treiben und den Leitzinssatz im Sommer oder Herbst tatsächlich etwas anheben, dann dürfte dies nur von kurzer Dauer sein. In 2008 hob die EZB ebenso den Leitzins um 0,25% an und begann nur drei Monate später, aufgrund der dann eingebrochenen Wirtschaft, diese wieder auf das aktuell niedrige Niveau von 1% zu senken. Sicherlich gibt der Markt vor, wie die Leitzinsen angepasst werden sollten, doch dürfte sich die EZB ganz schnell wieder gegen den Markt stellen, da die angespannte Refinanzierungssituation der europäischen Staaten dies erfordern wird.

Schweizer Volksinitiative zu den Goldreserven

Die Schweizer SVP will mittels einer Volksinitiative die Nationalbank dazu zwingen, dass künftig alles Gold auch physisch innerhalb der Landesgrenzen aufbewahrt wird. Diese Volksinitiative ist logisch, richtig und sollte bestmöglich unterstützt werden. Die Schweizer Nationalbank handelt spätestens seit 1999 nicht mehr im Sinne des Schweizer Bevölkerung. Alleine im Jahr 2010 hatte die Schweizer Nationalbank Wechselkursverluste von 32,7 Mrd. Franken eingefahren, da man dabei half die Abwertungen der anderen Währungen zu verschleiern, indem man Fremdwährungen gegen frisch gedruckte Franken hereinnahm. Die Nachfrage nach dem vermeintlich „sicheren Hafen“ des Schweizer Franken war jedoch so groß, dass dieser zum Euro und zum US-Dollar dennoch zulegen konnte, obwohl die SNB den Franken praktisch massiv abwertete. Diese Abwertung sowie eine erhöhte Nachfrage nach Gold
sorgte für eine höhere Bewertung der offiziell 1.040 Tonnen Goldreserven und brachte einen zumeist nominalen „Gewinn“ von 5,8 Mrd. Franken, wodurch der Verlust der SNB etwas geringer ausfiel.

Spanien mit Schildbürgerstreich

Der Wüstenstaat Katar will in Spanien drei Mrd. Euro investieren sowie den kriselnden Sparkassen in Spanien mit 300 Mio. Euro helfen, da das Land Vertrauen in die wirtschaftlichen Reformen des Landes habe. Nicht so wichtig wie diese finanzielle Hilfe aus Katar aber dafür umso aufsehenerregender, ist der Schildbürger-Streich, den die sozialistische Regierung gerade in Spanien vollführt. Der neue weltweite Sündenbock, der vermeintlich zu hohe Ölpreis, solle angeblich die wirtschaftliche Lage in Spanien gefährden. Um den Verbrauch an Öl zu senken und um so der Wirtschaft vermeintlich helfen zu können, erhöht der spanische Staat seine Regulierungen noch weiter. Ab dem 7. März soll man deshalb nur noch 110 anstatt 120 Stundenkilometer auf Autobahnen und Schnellstraßen fahren dürfen. Weiterhin solle verstärkt Biosprit dem Benzin zugefügt werden. Die sozialistische Regierung nutzt den Ölpreis heute, ebenso wie es damals in den 70ern in der westlichen Zone gemacht wurde, um von den eigentlichen Ursachen abzulenken. Sündenböcke fand man und wird man immer hierfür finden. Sieht man sich den Ölpreis in der stabilen Weltwährung an, ist klar zu erkennen, dass der reale Ölpreis derzeit tiefer als im Jahr 2005 und 2008 notiert. Man sollte sich immer verinnerlichen, dass der Ölpreis und die nordafrikanischen Lebensmittelrevolten nicht die Ursache nominell steigender Preise sind, sondern die Auswirkung einer verfehlten Politik der Inflation durch unsere eigenen Staaten.

Wichtige Ereignisse im Überblick

Die chinesische Regierung kehrt immer weiter zu ihrer alten Doktrin der Planwirtschaft zurück. Der chinesische Regierungschef, Wen Jiabao versprach in dieser Woche einen verstärkten Kampf gegen Inflation und soziale Ungerechtigkeiten. Er will übermäßige Preissteigerungen in Grenzen halten und gleichzeitig Wohnungspreise auf einem angemessen Niveau halten sowie Investitionen in das Sozialsystem tätigen. „Wenn nötig, werde man wirtschaftliche, rechtliche und behördliche Methoden einsetzen, um Spekulationen einzudämmen“.

FED-Chef Ben Bernanke ( The Ben Bernank) warnte davor, dass die USA ihre Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen könne, wenn das Schuldenlimit nicht erhöht werde. „Dies würde eine Finanzkrise und ein echtes Chaos auslösen“.

Die Sparquote in den USA kletterte von 5,4% auf mickrige 5,8%.

Die von Eurostat ausgewiesene Arbeitslosenquote im Euroraum lag im Januar bei 9.9%, gegenüber 10% im Dezember 2010.

Die Geldmengenaggregate M1 und M3 nahmen zum Vormonat leicht ab, wogegen das Aggregat M2 leicht zunahm. Auf Jahresbasis nahm im Januar die Geldmenge M1 um 3,2% zu, M2 um 2,3% und M3 um 1,5%.

AUTOR:
Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist Chef-Analyst bei pro aurum. Er untersucht die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und insbesondere der Edelmetallmärkte und ist Autor des wöchentlich erscheinenden pro aurum Marktkommentars sowie verschiedener Fachpublikationen. Als Verfechter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie verfolgt er einen ganzheitlichen Analyseansatz. Er hält Vorträge zu Themen der Österreichischen Schule, wie beispielsweise den monetär bedingten Konjunkturzyklen als Ursache von Wirtschaftskrisen und der Vermögenssicherung mit Edelmetallen und Rohstoffen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.proaurum.de/