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Aufatmen erlaubt? CHF spricht dagegen

Donnerstag, 02. Juni 2011, 06:40
von Miriam Kraus
Also, wir lassen ja natürlich unsere griechischen Freunde nicht im Stich. Und natürlich hat Deutschland wieder positive Daten bringen können. Grund genug für die Märkte ein wenig aufzuatmen? Na ja, schön wärs....obwohl es zwischendurch ja fast schon so aussah, ist es aber aber nicht so. Denn mal abgesehen davon, dass die Ami-Daten wieder enttäuscht haben (was den Ölpreis heute wieder knapp 3 US-Dollar gekostet hat) sprach der EUR/CHF doch schon die ganze Zeit über eine andere Sprache, als der irreführende EUR/USD.

Ich habe Ihnen heute im 1.Teil zunächst einmal einen Auszug aus meinem heutigen Beitrag im Devisen-Monitor mitgebracht, da ich ja nun weiß (nach Ihren vielen positiven Reaktionen auf meinen Beitrag vom letzten Donnerstag "Safe Haven Nr.2: CHF" zu urteilen), dass Sie sich auch für die Fluchtwährung CHF interessieren:

"EUR/CHF spricht eine andere Sprache als EUR/USD
Während sich EUR/USD seit dem Tief am Montag der vergangenen Woche wieder stetig erholen kann, sagt der Schweizer Franken etwas anderes aus, über das Vertrauen in die Einheitswährung. EUR/CHF, der sich seit dem Tief zu Beginn der Woche, nur zwischenzeitlich stabilisieren konnte, setzt heute schon wieder zum Rückgang an.

EUR/USD nach wie vor in seiner breiten Range
Sie mögen sich erinnern: am letzten Mittwoch hatte ich schon geschrieben, dass EUR/USD zwischenzeitlich ein überverkauftes Niveau erreicht hatte. Und tatsächlich: nachdem die untere Begrenzung der breiten Range zwischen 1,4000 und 1,45000 gehalten hat, ging es mit dem Währungspaar seitdem wieder relativ stetig aufwärts. Und zwar ungeachtet bzw. mit nur kurzfristiger Beachtung der chaotischen Tendenzen in Europa.

Sicher können in dieser Woche noch weitere Daten als zusätzliche Unterstützung für den Euro herhalten, doch dies ist wohl eher begleitender Natur. So stehen positive Arbeitsmarktdaten und Einzelhandelsumsätze aus Deutschland, den hinter den Erwartungen zurückliegenden US-Einkaufsmanager-Daten, sowie dem schwächer als erwarteten US-Verbrauchervertrauen entgegen.
Hinzu kommen natürlich noch die Gerüchte dahingehend, dass Griechenland auf jeden Fall (dank deutscher Unterstützung) seine nächste Finanzhilfen-Tranche erhalten wird, welche für ein klein wenig Entspannung sorgen.
Dennoch hält sich das Währungspaar, wie erwartet, nach wie vor innerhalb seiner breiten Range.

Doch EUR/CHF spricht eine andere Sprache
Während EUR/USD also ein wenig aufatmen lässt, spricht EUR/CHF eine ganz andere Sprache über das Vertrauen in den Euro (oder im Übrigen auch in den US-Dollar). Zwar konnte das Währungspaar nach dem Tief bei 1,2059 zu Beginn der Woche, endlich in eine erhoffte Stabilisierungsphase eintreten, doch diese erweist sich aktuell wieder eher kurzfristiger Natur. Heute gibt EUR/CHF vom Hoch bei 1,2317 wieder deutlich ab und notiert aktuell schon wieder bei 1,2208.

So lange die grundsätzlichen Probleme der Schuldenstaaten bestehen, bleibt wohl auch der generelle Aufwertungsdruck für den Franken bestehen. Es bleibt nur zu hoffen, dass dessen Dynamik sich langsam etwas abschwächt." Ende des Auszugs
Nun, während sich EUR/USD abgeschlagen an der 1,4450, aktuell bei 14387 notierend, tatsächlich nach wie vor in seiner breiten Range befindet, hat die Dynamik im EUR/CHF heute nicht nachgelassen. Tatsächlich notiert das Währungspaar nun schon wieder nur noch bei 1,2111. Das Tief lag bei 1,2085.

Damit erweist sich der Schweizer Franken somit auch weiterhin als ausgesuchte Fluchtwährung, gegenüber allem was da nicht mehr so ganz koscher ist. :-) Das gilt insbesondere für alles Negative aus der Eurozone, aber eben auch aus den USA.
Doch Sie interessieren sich ja, wie ich aus einigen Kommentaren und Leserbriefen entnehmen konnte, nicht nur für den Schweizer Franken, sondern auch für andere europäische, mögliche, Fluchtwährungen.

Was sagen SEK, NOK und DKK?
Sehen wir uns zu Beginn doch gleich einmal die Währungen im Vergleich zum Euro an.

EUR/CHF seit 2008

Quelle: CFX-Trader

EUR/SEK seit 2008

Quelle: CFX-Trader

EUR/NOK seit 2008

Quelle: CFX-Trader

EUR/DKK seit 2008

Quelle: CFX-Trader

Stellen wir die Entwicklung dieser Währungspaare seit Anfang 2010 gegenüber. Der EUR/CHF hat seit Anfang 2010 um 18,65% abgegeben. Gegenüber der Schwedischen Krone (SEK) verlor der Euro dagegen im gleichen Zeitraum nur 12,78%. EUR/NOK gab nur um 6,27% ab und gegenüber der dänischen Krone (DKK) hat der Euro sogar um 0,17% aufgewertet.
Interessant, nicht wahr? Obwohl sich natürlich die Schwedische und die Norwegische Krone ebenfalls zum Teil als Fluchtwährung darstellen können, ist es doch vor allem der Schweizer Franken, der das Mittel der Wahl ist, um die Probleme des Euroraums zu shorten.



Woran liegt das? Schließlich ist auch Norwegen kein EU-Mitglied und dennoch hat sich die Schwedische Krone gegenüber dem Euro besser entwickelt, als die norwegische Krone. Nun die schwedische Wirtschaft macht sich ausgesprochen gut, aber es gibt noch weitere Anhaltspunkte, die nicht unberücksichtigt bleiben sollten. Nämlich die Entwicklungen und Strömungen im internationalen Devisenhandel.

Die internationalen Währungsmärkte
Zum Abschluss habe ich Ihnen hier noch einmal zwei Tabellen mitgebracht, die ich Ihnen schon einmal im Dezember vorgestellt hatte.

Sehen Sie selbst:

Sehen wir uns hier die verschiedenen Länder an und ihren jeweiligen Anteil am täglichen Umsatz im internationalen Devisenhandel (in Mrd. USD):

Quelle der Daten: Bank für Internationalen Zahlungsausgleich

Nicht verwunderlich: die Finanzplätze UK und USA stehen ganz vorne! Ebenso die kleineren Finanzplätze Schweiz, Singapur und Hongkong!

Und hier sehen wir uns noch folgende Tabelle an, die einen Überblick über die Entwicklung einzelner ausgesuchter Währungen als Anteil vom täglichen Gesamthandelsumsatz wiedergibt (in % vom täglichen weltweiten Umsatz):

Quelle der Daten: Bank für Internationalen Zahlungsausgleich

Sehen Sie es? Der Schweizer Franken wird deutlich liquider gehandelt, als die Schwedische oder Norwegische Krone. Die dänische Krone wird hier schon gar nicht mehr aufgeführt von der BIZ. Kein Wunder, wo doch die Schweiz, nach UK, Europas zweitgrößter Finanzplatz ist.

So long liebe Leser...so fließt also in und durch die Schweiz ein deutlich höheres Geldvolumen als durch Schweden und Norwegen...und dann ist das Land auch noch im Gegensatz zu UK der Hort einer Fluchtwährung...was will man mehr?...na ja, mit Sicherheit will die Schweiz nun endlich eine weniger stürmische Dynamik in ihrer Währung....aber natürlich gibt es noch viele weitere Anhaltspunkte, mit denen wir uns im folgenden noch einnmal beschäftigen werden...doch damit verabschiede ich mich nun für heute und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend, sowie einen erholsamen morgigen Feiertag....bis übermorgen und liebe Grüße..

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de