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Profitieren Sie von der neuen Weltwährungsordnung

Als die Staats- und Regierungschefs der 16 Länder des Euroraums sich am Donnerstag endlich auf einen faulen Kompromiss zur Rettung Griechenlands einigten, ging es längst um viel mehr: Der Internationale Währungsfonds (IWF) darf sich von nun an in die europäische Währungspolitik einmischen. Kein Problem? Doch, und was für eins: Der IWF wird wegen der Sperrminorität der USA bei den Stimmen de facto von den Amerikanern dominiert, was bedeutet, dass die zukünftig im Extremfall mitentscheiden dürfen, wie das Euro-Dollar-Verhältnis zu sein hat. Das ist nicht weniger als die Vorstufe zu einer neuen Weltwährungsordnung – mit noch höheren Geldmengen und in deren Gefolge mit steigenden Inflationsraten.
Doch nun der Reihe nach. Beginnen wir mit dem enthüllenden Zitat aus einem Beitrag von Bundesbank-Chef Weber in der FAZ vom 30. September 2009: „Die gegenwärtige Wirtschafts- und Finanzkrise wird von der IWF-Leitung, aber auch von einigen G20 Mitgliedern zum Anlass genommen, das Mandat des IWF auszuweiten. So ist beabsichtigt, auch Budgetdefizite mit Zentralbankmitteln, die dem IWF zur Verfügung stehen, direkt zu finanzieren; dies entspricht einer monetären Finanzierung, die in Europa aus guten Gründen verboten ist.“
Verboten. Das heißt, die Staats- und Regierungschefs der Euroländer haben sich am vergangenen Donnerstag einfach über ein Verbot hinweggesetzt. Wahrscheinlich waren sie nach dem wochenlangen Gerangel um Griechenland - in Wahrheit ein Machtkampf um die politische Vormachtstellung in Europa und um den Posten des kommenden Chefs der Europäischen Zentralbank (EZB) - schon viel zu müde, um sich der Gefahren aus ihrer Entscheidung bewusst zu sein.
Zitieren wir nochmals Bundesbank-Präsident Weber, den heißesten Kandidaten für den EZB-Chefsessel nach Auslaufen der Trichet-Präsidentschaft im nächsten Jahr, dieses Mal aus einem Beitrag in der Financial Times Deutschland vom 25. Februar 2010: „Der IWF spielt mit dem Feuer.“ Weber meinte damit das kurz zuvor vom IWF propagierte Inflationsziel von 4 Prozent (zurzeit noch 2 Prozent). Nun droht aus dem Spiel mit dem Feuer bitterer Ernst zu werden. Denn ursächlich für die Bildung von Blasen – vor zehn Jahren bei Technologieaktien, vor fünf Jahren bei amerikanischen Häusern – und damit ausschlaggebend für die darauf folgenden Krisen war zu viel vagabundierendes Geld; und ausgerechnet mit noch mehr Geld soll jetzt die Griechenland-Krise bekämpft werden, die tatsächlich eine Euro-Krise ist.
In der Sprache der Finanztechnokraten klingt das so: Banken dürfen über das Jahr 2010 hinaus Staatsanleihen minderer Qualität als Sicherheit für das von der EZB geliehene Geld deponieren. Davon pofitieren zunächst griechische Anleihen; andere dürften ihnen folgen. Hinter der Verlängerung bis nach 2010 verbirgt sich etwas Ungeheuerliches: EZB-Präsident Trichet ist eingeknickt. Um die Entscheidung zugunsten von Anleihen minderer Qualität zu rechtfertigen, argumentiert die EZB so: Es gehe nicht um die von diesem oder jenem Staat ausgegebenen Anleihen, sondern um solche der Euroländer insgesamt. Nach dem Motto: Ist das verbale Hintertürchen auch noch so klein, eine faule Ausrede passt immer rein. Das gilt im Übrigen auch für die gebetsmühlenhaft vorgetragene Phrase, Griechenland wolle die Milliardenhilfen anderer Länder gar nicht nutzen.
Was nun? Für Deutschland zeichnet sich nichts Gutes ab, und das geht so: Jedes Mitglied des IWF verfügt in diesem über eine Quote, die im Fall Griechenland rund 12,5 Milliarden Euro wert ist. Um den Anspruch darauf zu realisieren, zapft Griechenland die Notbanken anderer IWF-Mitglieder an, so auch die Bundesbank. Diesen Weg dürfen natürlich auch weitere Länder einschlagen, sodass es am Ende zu einer gigantischen Geldschöpfung kommen kann. Zumal dann, wenn die Finanzminister rund um den Globus erkennen, dass es viel einfacher ist, ihre Staatshaushalte durch Notenbankgeld zu finanzieren, als Steuern zu erhöhen oder eisern zu sparen. Daraus folgt: Die Bundesbank als Wächterin über die Stabilität findet nicht mehr genug Mitstreiter, um die Geldflut einzudämmen. Und dann: Inflation.
Warum regt sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, kaum noch jemand darüber auf? Ganz einfach: Weil das voraussichtliche Ergebnis der vielen monetären Wechselwirkungen, am Ende also die Inflation, nicht schon heute als genaue Zahl für das Jahr 2011, 2015 oder 2020 vorhergesagt werden kann. Vielmehr geht es hier um eine Entwicklung, die im Verborgenen beginnt, die Kaufkraft des Geldes allmählich schwinden lässt und dann, wenn hohe Inflationsraten offen zutage treten, nicht mehr aufzuhalten ist. Diskutieren und spekulieren lässt sich heute bestenfalls darüber, in welchem Bereich die nächste Asset Inflation
(Anstieg der Aktienkurse, der Immobilien-, Rohstoff- oder Edelmetallpreise) stattfinden und ob sie dem Anstieg der Lebenshaltungskosten vorangehen oder folgen wird.
Die USA haben ihr Ziel jedenfalls erreicht, nämlich den Dollar aus der Gefahrenzone von über 1,50 je Euro zu bugsieren und so aller Welt zu demonstrieren, was für eine tolle Währung sie haben. Sie werden das so neu gewonnene Vertrauen – falls man davon überhaupt sprechen kann – schon bald für die Begebung von noch mehr Staatsanleihen in schwindelerregender Höhe eiskalt nutzen. Schließlich müssen sie ja im laufenden Rechnungsjahr ein Rekord-Haushaltsdefizit von 1,56 Billionen Dollar stemmen (gemessen in europäischen Billionen, amerikanisch Trillions). Dafür benötigen sie das Vertrauen derer, die ihre Staatsanleihen kaufen sollen.
Fazit: Die jüngsten Ereignisse zeigen, dass nach dem Dollar auch der Euro – dank Einschaltung des IWF – zu einer Weichwährung zu werden droht. Weich im Vergleich zu Gold, Silber und den anderen Edelmetallen. Insofern haben die Märkte mit deren Hüpfer nach oben am Freitagabend nur allzu konsequent reagiert. Dasselbe gilt für die Minenakten. Bleiben Sie also in beiden Fällen engagiert, denn beim nächsten Sprung der Edelmetallpreise und der Minenaktienkurse können Sie mit etwas Glück richtig reich werden.

Manfred Gburek, 26. März 2010

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » gburek.eu