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US-Kongress: Senator fragt nach Währungsreform

Von Michael Mross Dienstag, 18. November 2008
Bei der Anhörung des Finanzausschusses im US-Kongress ging es heiß her. Ein Senator stellte die Frage, ob der Dollar beerdigt werden soll oder eine Ankoppelung an Gold geplant sei.

Die Anhörung vor dem Kongress wurde live auf CNBC übertragen. Es ging hauptsächlich um Fragen zur Finanzkrise und Rettungspaket. Zahlreiche aufgebrachte Senatoren griffen den Zentralbanker an und machten unter anderem die FED für den Kreditexzess verantwortlich.
Doch dann ergriff ein Senator das Wort, dessen Name leider nicht eingeblendet wurde. In minutenlangen Ausführungen sprach er über das "Fiat Money System" und dessen mögliches Ende. Er erwähnte auch, dass die Schulden ja wohl kaum zurückgezahlt werden könnten. Wörtlich fragte der Senator, gerichtet an Bernanke:
"Gibt es Pläne oder Gespräche bei Ihnen oder mit anderen Zentralbanken, eine neue Währung zu schaffen?" Bernanke: "Nein."
Der Zentralbankchef erläuterte weiter, dass das Dollarsystem nicht tot sei und der Greenback Weltleitwährung bleibe. Allerdings sei das Handelsbilanzdefizit ein ernsthaftes Problem. Der Dollar profitiere als "sicherer Hafen" in der Krise.
Frage des Senators: "Gibt es irgendwelche Pläne, ein an Gold gebundenes Währungssystem zu schaffen und haben Sie in diesem Zusammenhang mit anderen Zentralbanken gesprochen?"
Bernanke: "Konsultationen in Zusammenhang mit Gold gab es mit Zentralbanken nur hinsichtlich der Frage von Goldverkäufen."
Frage und Antworten gingen so live über den Sender, wobei der Senator in minutenlangen Ausführungen den desolaten Zustand des Finanzsystems anprangerte und die Frage stellte, wie man da je wieder rauskomme. In diesem Zusammenhang wurde dann die Dollarfrage gestellt.
Der Senator machte dabei einen ziemlich erzürnten Eindruck. Die Antwort von Bernanke war cool und nüchtern. Ein klares "NO", sonst nichts. Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung oder Aufregung. Zum Senator: Es könnte sich um Senator Richard Shelby von den Republikanern gehandelt haben. Sicher ist das jedoch nicht.
Es dürfte sicherlich einmalig in der US-Geschichte sein, dass sich ein Senator nach einer möglichen Abschaffung des Dollar beim Zentralbank - Chef erkundigt. Von den Medien wurde dieses Ereignis bisher jedoch nicht aufgegriffen. Die Passage mit den entsprechenden Fragen und Antworten wurden, wie schon erwähnt, live auf CNBC ausgestrahlt. Zeit: ca. 17Uhr Mitteleuropäische Winterzeit. Die Sendung war auf dem gesamten amerikanischen Kontinent zu sehen und auch in Europa zu empfangen über CNBC Europe.

US-Kongress Thema Währungsreform

Mittwoch, 19. November 2008
Video von der Fragestunde vor dem US-Finanzausschuss im Kongress. Ist das Dollar-System tot, weil es nicht mehr funktioniert? Ist die Zeit des Gelddruckens vorbei? Hier die Aussagen von Ron Paul mit der Frage: Gibt es Überlegungen, den Dollar aufzulösen? Und die Antwort von Bernanke.

Ron Paul (Republikaner, Texas) vor dem US-Kongress am 18.11.2008 anläßlich der Fragestunde vor dem Finanzausschuss mit Ben Bernanke und Henry Paulson (deutscher Übersetzung):
Ron Paul:
"Meine Frage richtet sich an den Vorsitzenden Ben Bernanke. Seit Jahren prognostizierten Ökonomen die Probleme, die wir jetzt haben. Und sie hatten offenbar Recht. Und sie sagten auch, dass sie nicht sehr zufrieden seien mit den so genannten Lösungen. Wir versuchen mit viel Energie und Geld ein System zusammenzuhalten, dass eigentlich gar nicht mehr funktionieren kann. Wir haben in den letzten Jahren einfach zu viel ausgegeben. Wir haben alles inflationiert, was aufblasbar war. Wir haben vertuscht und verschleiert. Wir, die FED, haben Assets gekauft, die wertlos waren.
Die FED hat Billionen ins System geschleust, aber niemand scheint das zu interessieren. Aber was wir nicht wahr haben wollen, ist die Tatsache, dass das System nicht länger funktioniert. Aber ich kann verstehen, warum wir das machen. Andererseits, wenn die FED macht, was sie will, und der Kongress macht was er will und das Finanzministerium - dann sind wir alle irrelevant.
Anstatt die Ursachen zu analysieren muss man feststellen, dass die Lösungen hier (im Kongress) offenbar nicht gefunden werden - obwohl wir uns hier alle sehr wichtig fühlen. Ein Grund, warum wir eine Form von Wichtigkeit empfinden, ist die Tatsache, dass wir seit 1971 Maßnahmen einleiten konnten, die anscheinend auch funktionierten.
Doch eigentlich funktionierte seit 1971 gar nichts mehr. Das Handelsbilanzdefizit ist aus dem Ruder gelaufen. Und Ökonomen, gleich, ob sie rechts, mitte oder links waren, haben immer gesagt, dieses Handelsbilanzdefizit ist ein großes Problem. Und nun ist es total ausser Kontrolle.
Jetzt versuchen wir hier irgendwas zu unternehmen, etablieren neue Regulierungen, vorwärts und rückwärts, und kommen eigentlich nirgendwo hin.
Meine Frage ist, wenn wir zu dem Schluss kommen, dass das System nicht mehr funktioniert, was werden wir dann machen? Was für Möglichkeiten haben Sie (Ben Bernanke)um dieses Problem zu lösen?
Wir sehen schon, dass die Leute darüber sprechen, dass die Zeitungen darüber berichten, dass möglicherweise eine neue internationale Weltreservewährung kommt. Und für mich ist das ziemlich wichtig, weil das Fiat Dollar Reserve System nicht mehr funktioniert.
Das sind die Fakten, die wir zu aktzeptieren haben und nun entscheiden müssen, was wir in der Zukunft tun werden.
Ebenso - und das ist geschichtlich nichts neues - sind Währungen untergangen, Finanzsysteme sind untergegangen und die Folge war, dass man eine neue Währung finden musste, der man vertrauen konnte. Diese musste besser sein als das einfache FIAT MONEY.
Derzeit besitzen die Zentralbanken der Welt 15% allen Goldes, das je in der Geschichte produziert wurde. Dass sie dieses Gold besitzen muss einen Grund haben.
Vor diesem Hintergrund frage ich mich, warum wir weiter Zeit verschwenden, dieses System weiter zusammen zu flicken.
Gerade letzte Woche gab es einen Report, dass der Iran Gold im Werte von 75 Milliarden Dollar gekauft hat. Die haben ihre Reserven aus Europa abgezogen und Gold gekauft und es nach Asien geschafft. Ist das ein Zeichen der Zeit? Wird das so weitergehen?
Und meine Frage ist: In ihren Treffen, und sie hatten gerade kürzlich noch ein Treffen mit anderen Zentralbänkern, ist da der Gedanke aufgekommen oder wurde da gesprochen über eine neue Welt-Reservewährung? Und wenn es so war, hat Gold in diesem Zusammenhang eine Rolle gespielt? Wie wollen sie das Vertrauen wieder herstellen?
Hatten sie kürzlich Kontakt in Verbindung mit diesem Thema mit irgendeinem Zentralbänker? Und gibt es Hinweise darauf, das Dollar-System zu ersetzen? Denn das Dollar-System ist praktisch für tot erklärt worden, weil es nicht funktioniert.
Das war ja vorhersehbar aufgrund der riesigen Ungleichgewichte, welche nie ausgeglichen wurden. Es wurde immer nur geflickt. Wir haben ausgegeben, was das Zeug hielt. Wir haben inflationiert. Wir haben Defizite erhöht. Seit 1971 waren wir unfähig, dieses Problem zu beheben.
Können sie mir sagen, welche Überlegungen sie getätigt haben in Hinblick auf eine neue Weltreservewährung?"
Antwort Bernanke:
"Ich glaube nicht, dass das Dollar System tot ist. Ich denke, der Dollar bleibt die internationale, primäre Währung. Wir haben eine Aufwertung des Dollars während der Krise gesehen, weil er offenbar als sicherer Hafen gilt und genügend Liquidität da ist. Wenn man Swaps machen will, braucht man eine solche liquide Währung. Das mag ein Grund sein, warum der Dollar stark ist und ich glaube, dass der Dollar stark bleibt.
Ich teile ihren Standpunkt, dass das Handelsbilanzdefizit ein Problem darstellt. Die gegenwärtigen Ungleichgewichte sind ein großes Problem. Aber auch in dieser Hinsicht gibt es in letzter Zeit gewisse Verbesserungen"
Frage von Paul:
"Aber hat das Thema einer neuen Währung nie eine Rolle gespielt?"
Benranke: "Nein, hat es nicht."
Paul: "Und hat Gold bei ihren Gesprächen je eine Rolle gespielt?"
Bernanke: "Nur in Zusammenhang mit Verkäufen, welche die Zentralbanken planen."

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