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Das Ende der Silberwährung in den USA Teil II

von Miriam Kraus
Liebe Leserin, lieber Leser,
Gestern haben wir uns mit der historischen Abfolge der Ereignisse, welche zur Auflösung des eingeschränkten Silberstandards in den USA geführt hatten, beschäftigt und überdies damit begonnen uns mit der geschichtlichen Entwicklung, welche zum Ende der Silberwährung in den USA führte, zu beschäftigen.
Gestern sind wir bis zum Jahr 1965 vorgestoßen, wo wir uns einer spannenden Situation gegenüber sehen: nachdem das US-Finanzministerium im Jahr 1963 seine Silber-Verkäufe gezielt wieder aufgenommen hatte, um den Marktpreis niedrig zu halten, schrumpfen die Reserven der US-Regierung bereits deutlich bis ins Jahr 1965.
Zeitgleich aber, wächst die Nachfrage von Seiten der Investoren und von Seiten der Industrie gleichermaßen. Trotz aller Anstrengungen des Finanzministeriums den Marktpreis unter dem Preis zu halten, bei welchem sich das Einschmelzen der Silbermünzen lohnt, steigt auch das Volumen der eingeschmolzenen Silbermünzen.

1966
Ab 1966 ist der Plan der US-Regierung, das Silber aus dem Geldverkehr zu ziehen, in Kraft.
Trotz allem verwendet das US-Finanzministerium noch immer eine gewisse Menge Silber zur Münzproduktion - bis ins Jahr 1969. Doch die Volumina zur Silbermünzproduktion nehmen kontinuierlich über die Jahre hinweg ab. Während in den Jahren von 1962 bis 1966 noch durchschnittlich rund 178 Millionen Unzen Silber pro Jahr für die Münzproduktion aufgewendet werden, sinkt das Volumen in den Jahren 1966 bis 1969 auf rund 38,5 Millionen im Durchschnitt pro Jahr.

1966 - 1970
Regierungsverkäufe
Die US-Regierung verkauft weiterhin aus ihren Silberbeständen, um eine Preisexplosion zu verhindern, bis das Silber aus der Währung eliminiert ist. Von 1966 bis November 1970 verkauft die Regierung rund weitere 674 Millionen Unzen Silber. (1967 wird das Edelmetalls-Verkaufsprogramm vom US-Finanzministerium auf die General Services Administration übertragen. Das restliche Silber wird unter die Verwaltung der National Defense Stockpile gestellt.)

Investoren
Die Nachfrage von Seiten der Investoren bleibt deutlich stark. Von 1964 bis 1970 schöpfen die Investoren ganze 620,5 Millionen Unzen Silber ab - also fast die gesamten von Seiten der Regierung veräußerten Silberbestände. (Dies wird später noch sehr interessant für die Ereignisse in den 70er Jahren, wo zunächst ein Primärmarktdefizit entsteht und die Versorgungs-Lücke, welche die nun ausbleibenden Regierungsverkäufe geöffnet haben, von den Investoren gefüllt wird. D.h.: ab 1970 steigt die Nachfrage von Seiten der Industrie wieder stark. Da aber die Regierung als Lieferant ausfällt, treten die Investoren als Verkäufer auf den Plan. Bei steigenden Preisen und hohen Erwartungen erwächst sich schließlich die Spekulationsblase der 70er, ungeachtet dessen, dass bei extrem hohen Preisen zum Ende der 70er Jahre (15 USD in 1979), schließlich die Nachfrage von Seiten der Industrie leidet und es am Ende zum Platzen der Blase kommt.)
Der Silber-Marktpreis schließlich stieg von 1,29 US-Dollar im Jahr 1964 bis auf 2,57 US-Dollar im Jahr 1968, bevor er wieder zurückfiel. Von 1968 bis 1971 lässt die Nachfrage von Seiten der Investoren zunächst wieder leicht nach und die Preise geben dementsprechend ab. Durchschnittlich wird in diesen Jahren ein Preis von 1,88 US-Dollar pro Unze Silber erzielt.

Industrie
Die Nachfrage von Seiten der Industrie bleibt weiterhin stark - obwohl es eine Schwächephase zur Mitte der 60er Jahre gibt. 1966 fragt die Industrie rund 414,9 Millionen Unzen nach. In den beiden Folgejahren sinkt die Nachfrage zunächst um rund 10%, bevor sie sich zum Ende der 60er Jahre bei 372 bis 387 Millionen Unzen pro Jahr stabilisiert. Zum einen sind dafür die höheren Preise ausschlaggebend, zum anderen aber auch die allgemeine wirtschaftliche Abschwächung. Erst ab 1971 steigt die Nachfrage von Seiten der Industrie wieder sprunghaft an und wächst bis auf 545 Millionen Unzen im Jahr 1973.

Produktion
Während die Nachfrage in den Jahren von 1966 bis in die frühen 70er allgemein auf einem stabilen bis starken Level bleibt, wächst die Minen-Produktion mit rund 3,4% pro Jahr, von 218,4 Millionen Unzen Silber im Jahr 1965 auf 258,5 Millionen Unzen im Jahr 1970. Doch das Jahr 1970 markiert auch eine zyklische Spitze in der Silber(minen)produktion. Nach 1970 geht die Minenproduktion wieder deutlich zurück und erholt sich erst wieder im Jahr 1977.
Da das Primärangebot von Seiten der Minenindustrie die Nachfrage noch immer nicht decken kann, müssen weiterhin sekundäre Quellen (Recycling; Investoren; ausländische Quellen) und bis zum endgültigen Rückzug der US-Regierung als starker Verkäufer aus dem Silbermarkt im Jahre 1971, insbesondere auch diese Quelle, die Nachfrage decken.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de