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(Junior)-Minenaktien: Ausblick auf 2011

von Miriam Kraus

In der vergangenen Woche haben wir uns einen Rückblick auf die Entwicklung von (Gold)-Minenaktien in 2010 gegönnt. Dabei konnten wir feststellen, dass die Aktien der großen Produzenten zwar ebenfalls gestiegen sind, jedoch nicht stärker als der Edelmetallpreis. Dagegen hat die Entwicklung der Junior-Minenaktien die Entwicklung des Goldpreises deutlich geschlagen.
Ich habe in der Ausgabe vom letzten Donnerstag bereits einige Gründe für diese Entwicklung aufgezählt. Zunächst einmal haben die angestammten, großen Goldproduzenten mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, als die Juniors. Weltweit sinkt die Ausbeute der Vorkommen, das heißt die Goldgehalte werden weniger und es wird immer schwieriger gute neue Vorkommen überhaupt aufzuspüren. Hinzu kommen steigende Kosten aus unterschiedlichen Gründen.
Aber die Juniors weisen vor allem einen Vorteil auf: sie können einfacher, schneller und stärker wachsen. Ein Junior-Unternehmen wächst bereits, wenn es nur wenige neue Reserven hinzufügt. Ein global tätiger großer Minenkonzern dagegen muss sich schon mächtig ins Zeug legen, um auch nur eine halbwegs ähnliche Wachstumsrate begründen zu wollen. Dies aber führt uns zu einem ganz wichtigen Punkt, der mit dafür ausschlaggebend ist, dass sich die Juniors im vergangenen Jahr deutlich besser entwickelt haben, als die Major-Produzenten.

Übernahmen
Dies ist ein enorm wichtiger Punkt, denn die größeren Minenunternehmen haben im vergangenen Jahr damit begonnen, zu verstehen, dass es auch einfacher sein kann, seine Reservenbasis auszuweiten. Anstatt jahrelang Zeit und Geld in die mühsame Exploration neuer Vorkommen zu investieren, haben sie schlichtweg damit begonnen, die Kleinen, die ihnen diese Vorarbeit bereits abgenommen haben, aufzukaufen.
Viele Juniors haben in den letzten Jahren viel Geld, Zeit und Nerven in die Exploration neuer Vorkommen investiert. Teilweise haben sie auch tatsächlich beträchtliche Vorkommen entdeckt und stehen nun bereits vor den abschließenden Machbarkeitsstudien und damit nur noch ein paar Jahre vor der Aufnahme der Produktion. Doch der Aufbau einer Mine ab diesem Stadium kostet Geld und auch Zeit, vor allem wenn sie dann doch aus eigenen Mitteln finanziert wird.
Und genau an diesem Punkt haben die großen Minenunternehmen nun angefangen einzusteigen. Das macht auch Sinn, denn die kleinen Unternehmen in diesen Entwicklungsstadien werden derzeit durchschnittlich mit rund 60 USD pro Reservenunze bewertet. Ein gestandener Goldproduzent erreicht dagegen eine Bewertung von 300-500 USD pro Unze.
So ist es wenig verwunderlich, dass die großen Minenunternehmen sogar bereit sind bis zu 100-200 USD pro Unze für ein kleines Unternehmen zu bezahlen, sofern dieses tatsächlich auch ein aussichtsreiches Vorkommen besitzt.
Der Clou ist aber der: während ein kleines Unternehmen, welches in der Regel ständig auf der Suche nach Geldgebern ist, Jahre für den Aufbau einer Mine brauchen wird, kann ein großes Unternehmen, welches zum richtigen Zeitpunkt einsteigt (also zum Beispiel kurz vor Abschluss der Machbarkeitsstudie) diesen Entwicklungsprozess, bis die Mine in Produktion gehen kann, auf 6-18 Monate verkürzen.

Konsolidierungsprozess wird auch in 2011 weiter gehen
Das vergangene Jahr war also von einem wachsenden Konsolidierungsdruck geprägt. Übernahmen und Fusionen gab es zuhauf. Hier nur ein paar Beispiele: Kinross Gold übernahm Red Back Mining, Goldcorp schluckte Andean Resources, Brett Resources fusionierte mit Osisko, AVOCA schloss sich mit Anatolia Minerals zusammen. Und auch in anderen Minen-Bereichen gab es Übernahmen, bzw. auch Übernahmeschlachten (ich erinnere nur an Potash...).
Der springende Punkt ist aber, dass dieser Trend erst begonnen hat.

Warum ich das sage?
Nun, zum einen, weil die Aktien, vor allem nach der jüngsten Korrektur und im Vergleich zu den Metallpreisen, noch immer günstig sind. Vor allem aber, weil dieser Konsolidierungstrend wichtig für den gesamten Minensektor und im Grunde als langfristige Strategie zu verstehen ist. Aufpassen müssen wir erst dann, wenn sich der Konsolidierungsdruck schließlich nach oben durchwuchtet. Erst wenn auch die großen Branchenriesen von ihren Konkurrenten übernommen werden dürfte das Ende dieses Konsolidierungstrends bevorstehen.

Was uns das Gold/XAU-Ratio für 2011 sagt
Im vergangenen Jahr haben wir uns im Jahresausblick auch das Gold/XAU-Ratio angesehen, also das Verhältnis zwischen Goldpreis und Entwicklung des XAU-Index.
Sie erinnern sich: im historischen Durchschnitt liegt das Gold/XAU-Verhältnis bei 1:4. Der Spitzenwert wurde im Oktober 2008 bei 1:11 erreicht, als die Goldminenaktien aufgrund der Krise dramatisch einbrachen. Der Spitzenwert bei 1:11 markierte rückblickend das günstigste Kauflevel aller Zeiten.
Bei einem Wert von über 4 kann man also davon ausgehen, dass Goldminenaktien im Vergleich zum Goldpreis günstig bewertet sind. Ein Wert von unter 4 zeigt dagegen eine Überbewertung der Goldminenaktien an.
Im Januar vergangenen Jahres, lag das Verhältnis bei 1: 6,88 - ein günstiger Wert.
Und heute?

Sehen wir uns den folgenden Chart an, der uns einen Überblick über die Entwicklung des Gold/XAU-Ratio seit 2008 vermittelt:

Quelle: stockcharts.com

Wir sehen, derzeit liegt das Verhältnis bei 1: 6,47 - also immer noch ein günstiger Wert. Tatsächlich werden Goldminenaktien derzeit so bewertet, als stünde der Golpreis erst bei 829 US-Dollar pro Unze (gemessen am historischen Durchschnitt der Gold/XAU-Ratio) und nicht bei aktuell 1.341 US-Dollar pro Unze.

Fazit
Auch wenn man das Gold/XAU-Ratio nicht als alleinige Begründung anführen sollte (überhaupt darf man nie nur einen einzigen Faktor als Begründung für eine Überlegung oder These anführen), Goldminenaktien sind derzeit jedenfalls nicht teuer und nach der jüngsten Korrektur schon gar nicht zu teuer. Da ich bis zum Endes dieses Jahres sowieso von wieder höheren Goldpreisen ausgehe, gehe ich auch davon aus, dass sich die (Gold)minenaktien in diesem Jahr ebenfalls weiterhin gut machen werden. Das weitaus höhere Potenzial liegt aber eher bei den Junior-Minen, aufgrund des wachsenden Konsolidierungstrends im Minensektor.
Hierzu sollten Sie sich aber unbedingt vor Augen halten, wie wichtig es gerade im Minensektor (und gerade wenn es um kleine Minenunternehmen geht) ist, eine genaueste Analyse der Unternehmen durchzuführen. Nur so lässt sich schließlich die Spreu vom Weizen trennen, denn unter den zahllosen kleinen Minen- und Explorationsgesellschaften, die es weltweit gibt, erfüllt am Ende doch immer nur eine wesentlich geringere Anzahl die erforderlichen Kriterien, um einmal ein großes wichtiges Unternehmen oder zu einem Übernahmekandidat zu werden.

So long liebe Leser...das war's für heute zum Ausblick auf die Minenaktien in 2011....morgen lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen, dann zu einem neuen Thema und schließlich zum Jahresrück- und Ausblick zu Silber....damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend...liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de / » http://www.investor-verlag.de