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Palladium in 2011 – auf 2 Faktoren kommt es an

von Miriam Kraus

Nachdem wir uns in der letzten Woche schon einen Rückblick auf die Palladium-Preis-Entwicklung im vergangenen Jahr, sowie einen Überblick über Angebot und Nachfrage gegönnt haben, möchte ich heute an dieser Stelle weitermachen, mit einem Ausblick auf das Palladium im aktuellen Jahr.

Fassen wir zunächst noch einmal unsere bisherigen Erkenntnisse zusammen:

Die Nachfrage seitens der Industrie und hier vor allem seitens der Automobilindustrie wächst stark. Auch die Investmentnachfrage wächst weiter.
Auf der anderen Seite wächst zwar auch das Angebot, aber nicht so schnell wie die Nachfrage. Deshalb dürfte sich der Angebotsüberschuss im Palladium-Markt im letzten Jahr auf nur noch 45.000 Unzen reduziert haben, nach einem Überschuss von 780.000 Unzen in 2009.
Unsere Ausgangslage umfasst also ein recht enges Angebotsverhältnis und eine wachsende Nachfrage. Für 2011 kommt es aber in diesem Zusammenhang ganz besonders auf 2 Faktoren an: die chinesische Nachfrage und das russische Angebot.

China und die Nachfrageentwicklung

Im vergangenen Jahr hat sich die weltweite Nachfrage nach Palladium seitens der Industrie (mit Ausnahme der Schmuckindustrie) bereits deutlich erholt. Das beeindruckende Wachstum hat voraussichtlich sogar das Wachstum der weltweiten Investmentnachfrage übertrumpft.
Für dieses Jahr bleibt abzuwarten, wie sich das Wirtschaftswachstum insbesondere in Europa und den USA nun tatsächlich entwickeln wird. Auf der anderen Seite dürfte aber gerade China, trotz der Straffungsmaßnahmen, ein anhaltend starkes Wachstum begründen - schließlich haben auch im letzten Jahr die Straffungsmaßnahmen dem starken chinesischen Wachstum keinen Abbruch getan.
Hier kommt es dann insbesondere auf die Nachfrage seitens der chinesischen Automobilindustrie an, die sowieso den größten Anteil an der chinesischen Gesamtnachfrage begründet. In anderen Ländern und Regionen ist es ebenfalls die Automobilindustrie, deren Anteil an der Gesamtnachfrage am höchsten ist. Im vergangenen Jahr ist die Nachfrage nach Palladium seitens der chinesischen Automobilindustrie um 36% gestiegen. Selbst wenn wir für dieses Jahr sogar von einem etwas weniger dynamischen Wachstum ausgehen, so dürfte das dennoch hohe Nachfragewachstum, so wie das zu erwartende dynamische Nachfragewachstum außerhalb der OECD-Staaten, stark genug sein, um den Palladium-Markt zumindest in ein ausgeglichenes Angebotsverhältnis zu versetzen.

Denn immerhin hat nicht nur Chinas Automobilmarkt noch ein gewaltiges Potenzial aufzuholen. Und ich spreche hierbei nicht nur von den Personenkraftwagen, deren Absatz, bei steigendem Wohlstand und stärkerer Ausrichtung auf den Konsum, langfristig weiter wachsen wird. Tatsächlich sind die meisten PKWs in China und anderen Emerging Markets mit Benzinmotoren ausgestattet und deren Abgaskatalysatoren enthalten zum größten Teil Palladium.
Lastkraftwagen sind dagegen hauptsächlich mit Diesel-Motoren ausgestattet. Deren Abgaskatalysatoren enthalten zwar überwiegend Platin, doch so lange Palladium günstiger ist als Platin, steigt auch die Verwendung von Palladium in Diesel-Abgaskatalysatoren, als Ersatz für Platin. Und tatsächlich sind in China im letzten Jahr die LKW-Verkäufe um fast 30% gestiegen gegenüber dem Vorjahr - trotz Straffungsmaßnahmen, aber dank des anhaltend starken chinesischen Wirtschaftswachstums.

Russland und die Angebotsentwicklung

Während wir also für dieses Jahr durchaus von einer weiter wachsenden Nachfrage ausgehen können, ist der Angebotsüberschuss im Palladium-Markt mittlerweile nur noch sehr gering. Läuft alles "normal", dann könnte der Palladium-Markt in diesem Jahr ein ausgeglichenes Nachfrage- und Angebotsverhältnis erreichen. Doch, wie ich in der letzten Woche schon schrieb, könnte sich die Angebotssituation spätestens im kommenden Jahr noch drastisch verschärfen. Das Zünglein an der Waage ist hierbei Russland. Sie wissen, die drittgrößte Angebotsquelle sind die russischen Verkäufe aus den staatlichen Lagerbeständen. Im vergangenen Jahr wurden durch diese über 1 Million Unzen Palladium bereit gestellt. Sollte diese Angebotsquelle versiegen, wie von Norilsk Nickel bereits vorgewarnt, dann könnte der Markt sogar in ein Angebotsdefizit rutschen.
Nun ja, es bleibt am Ende immer abzuwarten, wie sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage schließlich tatsächlich entwickeln wird, aber die fundamentalen Aussichten sprechen zumindest für weiterhin hohe Preise.

Palladium-Preisentwicklung: Ausblick 2011

Man kommt fast nicht hinterher, so rasant entwickelt sich der Palladium-Preis, nicht nur in den letzten Monaten, sondern auch gerade in den letzten Stunden.
Nach der extrem starken Preisentwicklung der letzten Wochen und Monate und dem gestrigen 10-Jahres-Hoch bei 862 US-Dollar pro Feinunze, schmiert der Palladium-Preis heute förmlich ab , verliert fast 7% und kann sich aktuell nur noch knapp über der 800 USD-Marke halten.

Sehen Sie sich diese Entwicklung hier einmal an:

Palladium in USD/Feinunze (4 Stunden)

Quelle: CFX-Trader

An sich ist eine Korrektur ja nichts Schlimmes, zumal auch die anderen Metalle heute korrigiert haben. Überdies ist es, nach der massiven Preisrallye, die gerade Palladium zuvor aufs Parkett gelegt hatte, auch nicht verwunderlich, dass ausgerechnet der Preis für dieses Metall nun auch stärker abgibt. Außerdem werden, wie ich schon Ende letzten Jahres schrieb, die Märkte mit der Zeit sowieso immer volatiler werden.

Fakt ist jedenfalls, dass es dem Palladium-Preis vorerst nicht gelungen ist, den Widerstandsbereich um 860 USD zu durchbrechen. Der heutige Preisrückgang scheint zwar erst einmal von der 800 USD-Marke gebremst worden zu sein, dennoch würde ich auch einen Rückgang bis in den Bereich um 750 USD nicht ausschließen. Brenzlig für den langfristigen Aufwärtstrend wird es aber eigentlich erst im Bereich um 625 USD, doch diese Marke dürften wir dann wohl doch nicht so schnell wiedersehen. Allen in allem würde ich dem Palladium-Preis in diesem Jahr durchaus weiteres Potenzial bis auf 900 USD pro Unze einräumen, zumal ein ersehnter Rückgang (zwischenzeitliche Konsolidierungsphasen und Korrekturbewegungen finde ich immer ersehnenswert, wenn Preise zuvor bereits stark gestiegen sind) ja nun bereits eingetreten ist. Abhängig davon, wie sich die Angebotssituation in diesem Jahr tatsächlich entwickeln wird, könnte das Potenzial aber auch deutlich höher liegen und sogar die 1.000 USD-Marke erneut in Sicht kommen.

So long liebe Leser...so viel einmal von meiner Seite für heute zum Palladium...morgen geht's mit dem Platin weiter...liebe Grüße und noch einen schönen Abend, wünscht Ihnen

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de / » http://www.investor-verlag.de