70 % der Deutschen kaufen Gold aus Angst
Montag, 14. November 2011, 14:01
von Sven Weisenhaus
viele Menschen wurden in der jüngsten Vergangenheit mit falschen Argumenten zu Goldkäufen veranlasst. Gold gilt insbesondere als Inflationsschutz. Doch am Freitag hatte ich Ihnen erläutert, dass es langfristig gesehen gar keine Korrelation zwischen Inflation und dem Goldpreis gibt. Doch warum steigt Gold dann derzeit?
70 % der Deutschen kaufen Gold aus Angst
Nun, Gold war zuletzt ein Modethema. Und dieser Zug rollt immer noch. Einer Umfrage der Steinbeiß-Universität in Berlin zufolge, plant über ein Drittel der Deutschen Goldkäufe in den nächsten drei Jahren. Das ist das Ergebnis unter über 4000 befragten Deutschen.
70 % der Befragten haben Angst vor steigender Inflation. Es sind also nicht die Fakten, die den Goldpreis treiben, sondern es ist die Angst vor möglichen Entwicklungen, die hinter den erfolgten und noch geplanten Käufen steht.
Ich plane im übrigen auch neue Goldkäufe innerhalb der nächsten drei Jahren. Aber auch nur, weil ich innerhalb dieses Zeitraums von deutlich günstigeren Kaufkursen ausgehe.
War der Kursrutsch rein technischer Natur?
Für den Kursrutsch des Edelmetalls von 1.920 USD auf 1.530 USD mussten, neben Gewinnmitnahmen, vor allem die höheren Marginverpflichtungen für Futures an der New Yorker Metallbörse Comex herhalten, aufgrund dessen Positionen massiv abgebaut werden mussten. Es soll sich also um eine rein technische Reaktion gehandelt haben, die nicht aus einer bloßen Kursübertreibung resultierte.
Gut möglich, doch wäre es nicht zu einer derart heftigen Reaktion gekommen, wenn der Kurs nicht bereits derart ausgereizt gewesen wäre. Und auch hätten ohne den derart hohen spekulativen Anteil überhaupt keine Margin-Erhöhungen stattfinden müssen.
Kaum noch spektakuläre Schlagzeilen über Gold
Dennoch scheint das Thema Gold so langsam aus dem Fokus zu verschwinden. Die aktuell längere Bewegung ohne neue Rekordhochs lässt einfach keine spektakulären Schlagzeilen mehr zu. Ist dies der Anfang vom Rutsch in die Bedeutungslosigkeit, von der ich hier schrieb?
Ist die Rückschlaggefahr nach der Korrektur nun gebannt?
Gestern hatte ich zum dem Gold-Chart erläutert, dass wir seit dem Kurssturz wieder anziehende Goldnotierungen sehen. Und bereits in der letzten Gold-Analyse am 28. September hatte ich geschrieben, dass "der Goldpreis auf dem einen Trend (in blau gezeichnet) aufgesetzt und ... gleichzeitig in den anderen Trendkanal (in grün gezeichnet) zurückgekehrt" ist. Demnach sei "also eigentlich immer noch alles im grünen Bereich, wenn man früh genug eingestiegen ist oder nicht auf derart hohem Niveau erst gekauft hat."
Doch ich hatte anhand der Trendkanäle auch ein erneutes Rückschlagpotential auf 1.500 USD ausgemacht. Ist dieses Korrekturpotential noch immer vorhanden oder ist die Gefahr gebannt?
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